Prelude … [Salute to Niels Bohr, 1913]
Tuesday, December 3rd, 2019It is an immense poem.
Ein unermessliches Gedicht. Joy Goswami
It is an immense poem.
Ein unermessliches Gedicht. Joy Goswami
Als ob nun beginnt
dieses Gedicht, dann
das von den Händen, zu Gott [zum ?]
die Glas schreiben, und in Verbannung
mich trifft gerät
wie das Licht, das sich zu
den Sternen bewegt,
sie klar erscheinen
lässt und dann erloschen
und nicht.
Nils Röller
Die Anstrengung, mit Markierungen die erdrückende Zeit zu differenzieren, setzt Vorstellungskräfte frei. Die Gitterstäbe beschränken den Blick, dieser Blick hält sich an Linien, misst sie an Marken: Die Linie, die Licht und Schatten trennt, passiert die Mitte des Hofs. Die Linie ist eine Marke, ein Ansatz für die Bildung einer Uhr, für ein Schema, das Zeit gliedert. Das befreit von der Belastung der im Gefängnis bloss verstreichenden Zeit, von der Lähmung. (Nils Röller, Limmatkapsel II, in: Mütze 25)
Eine Linie in der Zelle ziehen, so eine Zellteilung vornehmen, der Last ein Schnippchen schlagen, eine eigene Ordnung vornehmen, gliedern. Die Gliederung ist für Ahmet Altan, den Schriftsteller, der lebenslang inhaftiert gehalten wird, eine Möglichkeit, in der ausweglosen Situation der Gefangenschaft Markierungen vorzunehmen. Sie mindern die Last des Bewusstseins, absolut ausgeliefert zu sein. (Nils Röller, Limmatkapsel II, in: Mütze 25)
der Möglichkeit von nichts, nicht des Nichts, sondern des Eindrucks eines Farbflecks, der schwindet, eines Schattens, der an den Gittern des Fensters vorbeistreicht. Sehschlitz zwischen etwas und dem Nichts von etwas, eben nicht dem absoluten Nichts. Das absolute Nichts, braucht es das?
Altan beschreibt die absolute Zeit, ihre Gewalt. Es ist eine Gewalt, die Einbildungskraft keinen Platz lässt.
Einbildungskraft stellt sich ein, wenn die absolute Kraft relativiert werden kann.
Ein Wort, Strich angesetzt:
Als ob sie glimmen können,
Funken wie ein Kurzschluss
schlagen, der einen Kreis
unterbricht, der zu dem Sinn nicht passt,
den die Seele in den Zeichen sucht, es sei
denn sie bleibt bei Signalen.
Für Jso, zum Post am 11.9.2019
Lieb Sein magst
herzlich werden [herrlich]
mich führen, gehen lassen
in den Schranken Pflichten,
die ich spüre und nicht mag,
die auszuhalten ich hab
und erdulde, weil ich
auf ein Leben hoffe,
dass längst schon eines
ist, dem nur grad die
Liebe fehlt für alles,
was bestimmt in dieser
Dürftigkeit.
Hab hier etwas,
kaum ein Nichts,
wenn auch wenig
mehr, das ich mir
rede ein, dass ich
es hab, mit ihm bin.
Hier entsteht es,
schwindet, wenn nicht
recht dabei ich bin.