Archive for 2020

Saturday, November 21st, 2020

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JSO MAEDER. FIG bl./nov.20 – sochai (ad ‘summary’)

Fragmente

Friday, November 20th, 2020

„Wenn man aus einem Haus des 18. Jahrhunderts in eines des 16. tritt, so stürzt man einen Zeitabhang hinab, gleich daneben steht eine Kirche der gotischen Zeit, man gerät in die Tiefe, ein paar Schritte weiter ist man in einer Strasse aus den Gründerjahren.“

Ferdinand Lion, Geschichte biologisch gesehen nach Kiening, Mittelalter*, 35 verweisend auf Walter Benjamin, Das Passagen-Werk

 

„Die Welt, von der wir doch ein Stück sind, kam uns abhanden und wurde uns in unabsehbare Ferne gerückt“

Ernst Mach, Analyse der Empfindungen nach Kiening, Mittelalter, 51

 

„Konturen … wie Pferde in der Hand“

Rainer Maria Rilke, Der Stifter nach Kiening, Mittelalter, 67

 

“Lo, I am worn with travail”

Ezra Pound, Praise of Ysolt. Das Gedicht nimmt den Ton von Rossetti Übersetzung der Vita nova Dantes auf, nach Kiening Mittelalter, 134

 

“Thus I am Dante for a space … ”

Ezra Pound, Histrion, nach  Kiening, 136

 

Szene

Ein Dichter namens Bertran „sitzt auf seiner Burg am Tisch, beschreibt Pergamentfetzen und sucht nach Reimwörtern“. Kiening, Mittelalter, 158

 

Methode

„So wie Isis den zerstückelten Körper des Osiris wieder zusammenzusetzen versucht, unternimmt er [Pound] es, die erhabenen, aber disparaten Fragmente der Vergangenheit aufzusammeln, nicht sie zu einer Einheit verfugend, wohl aber aus ihnen ein Kondensat von Kultur gewinnend: ‘the image of a new and more constructive culture for our age’. “

Kiening, Mittelalter, 154 zitierend Ezra Pound, I Gather the Limbs of Osiris

 

„Die Poesie soll nicht durch Verallgemeinerung, sondern durch Vereinzelung den Dingen naherücken“

Kiening, Mittelalter, 153

 

„Die Alternative geht dann in die … Richtung …., die musikalische Magie des Originals [der Gedichte Cavalcantis] zu bewahren: ‘to bring over the qualities of Guido’s rhythm, not line for line, but to embody in the whole of my English some trace of that power which implies the man.’“

Kiening, Mittelalter, 127 zitierend Ezra Pound, Sonnets and Ballate of Guido Cavalcanti (Boston 1912)

 

Pound versteht ein Gedicht [The Seafarer] „ als Keimzelle der nationalen Situation …:

‘English national chemical’“

Kiening, Mittelalter, 129

 

Pound bewegt sich „auf Du und Du mit den grossen Dichtern … In einem an Cavalcanti gerichteten Epilog … heisst es:

‘Dante and I are come to learn of thee’.“

 

Kiening, Mittelalter, 125 zitierend Ezra Pound, Personae (London 1909)

 

Materialität

„Er [Arnaut] gibt an, die Pergamentblätter jener Texte, die …. die Wahrheit über sein Leben mitteilen, in einem Mauerloch versteckt zu haben – und inszeniert, das sein eigenes Gedicht mit dem Zusatz Mihi pergamena deest schliesst, ein schillerndes Spiel zwischen Materialität und Referenzialität des Textes.“ Kiening, Mittelalter, 138 referierend Ezra Pounds  Gedicht Marvoil. Es nimmt Bezug auf das Leben des Trobador Arnaut de Mareuil.

 

Spekulationen

Den Zeitpunkt anzugeben, an dem die Vorstellung von der Renaissance prominent wurde, ist eine Herausforderung. Sie stellt das Problem, wie Epochen gegliedert werden. Die Grenze, an der sich eine Epoche wie das Mittelalter von einer anderen wie der Renaissance klar unterscheiden lässt, ist schwer zu bestimmen. Das ist analog zu der Spekulation darüber, ob ein Punkt auf einer Linie zu einem Teilstück oder zu einem anderen Teilstück gehört. Das Verhältnis der modernen Dichtung zum Mittelalter betrifft das insofern, als es ein Verhältnis des Unterbruchs, des Abstands ist. Der Punkt, an dem der Bruch einsetzt, ist die Renaissance. Sie liegt zwischen Moderne und Mittelalter. Dabei ist die Setzung des Zeitpunktes, die Urheberschaft der Vorstellung von der Renaissance das benannte Problem: „Nur bedingt lässt sich also Jacob Burckhardt selbst als Urheber der Umwertung zwischen Mittelalter und Renaissance einstufen. Wohl aber wurde er deren Ahnherr, sahen doch die Zeitgenossen, als sie mit einigen Jahrzehnten Verzögerung sein Buch zum Kultbuch erhoben, den ‘eigentümlichen modernen Geist’ vor allem verkörpert im Gedanken der Individualität und des Auseinandertretens von Subjekt und Objekt.“ Kiening, Mittellalter, 24. Burckhardts Buch Die Cultur der Renaissance in Italien. Ein Versuch erscheint 1860 in Basel.

 

*Christian Kiening, Das Mittelalter der Moderne – Rilke-Pound-Borchardt (Göttingen: Wallstein, 2014)

 

for sampurna

Wednesday, October 21st, 2020

Judith Albert

Sampurna Chattarji zu Judith Albert, deutsche Worte von Nils Röller

Sunday, October 4th, 2020

Haut berühren

heisst

Draht 

als das zu zeigen, was er ist –

ein schmaler Anspruch

 

Fluoreszieren

  der sterblichen Spule

 

der Hand, die mutig ist,

 

den Brand in fassbare Gefahr

zu wickeln

 

Zum Post 

Judith Albert in diesem  Journal ( Saturday, October 8th, 2011)

 

Wednesday, September 23rd, 2020

Judith Albert

Tuesday, September 8th, 2020

Barbara Ellmerer

Sampurna Chattarji on Judith Albert

Monday, August 31st, 2020

to touch skin

is to expose wire

for what it is –

a thin pretence

 

fluorescence

     the mortal coil

 

which hand has courage

 

to spool burning

into graspable danger

 

Sampurna Chattarji

 

responding to Judith Albert’s 

(post)

Saturday, May 30th, 2020

Diese Flecken

such ich wieder,

Worte setzt ich

mehrmals mir als

Zeichen:   Marke

König von Cornwall.

 

Saturday, May 30th, 2020

Notes

chew

Words again.

Saturday, May 30th, 2020

Notate

kauen

Worte wieder