The year
Saturday, December 9th, 2006has larger and smaller months.
has larger and smaller months.
“Wer aber weiss, was dem Mathematiker eine Formel bedeutet, die das, was zu tun sei, um eine Aufgabe zu befolgen, ganz genau bestimmt und nicht verfehlen lässt, wird eine Formel, welche dieses in Ansehung aller Pflichten überhaupt tut, nicht für etwas Unbedeutendes und Entbehrliches halten” Kant: Kritik der praktischen Vernunft, Vorrede. Nach: Cassirer, Ernst: Kants Leben und Lehre. Darmstadt 1994 (EA Berlin 1918), s. 254.
ragt hinein, stolz, traurig, verletzt, hochmütig bittet sie nicht um Gnade für das, was vergehende Zeiten schuldeten:
“Ebro, schönster Fluss, der du mit kräftigen Klang Thrakien durchläufst, entlang der für Pferde berühmten Erden, hin zum pupurnen Meer steigst Du schweigend bei Àino herab. Und dort bewegen sich die Mädchen leicht auf ihren Hüften…”
Diese Fähigkeit gestattet dem Menschen die Feststellung, dass etwas in einer kleinen Sammlung sich geändert hat, ohne dass er direkt weiss, ob ein Objekt der Sammlung entfernt oder hinzugefügt wurde.” Tobias Dantzig (Numbers – The language of science). Für grössere Mengen ändert sich das. Das Fehlen eines Menschen in einer Masse ist ein zuvernachlässigendes Problem in statistischer Hinsich, aber in ethischer?
die sich immer wieder nach dem Norden ausrichtet. Richtet sich das Denken auch so aus? Nach einem inneren Magnetfeld, von dem es angezogen wird? Wie ergeht es dem Denken, wenn es feststellt, dass es nach Norden zeigt, weil im Erdinneren ein Magnet wirkt, dessen Südpol nach Norden zeigt? Lernt das Denken einzusehen, dass es eine Richtung gewinnt, weil etwas Gegenteiliges es anzieht?. Wie das Magnetfeld der Erde so ändert sich vielleicht auch das Denken? Was verändert das Denken? Medien, Techniken? Zum Beispiel das Denken in globalen Zusammenhängen, das seinen Ausdruck in der Fotographie der Erde aus dem All fand, es verändert uns. Wir müssen unsere Vernunft neu justieren. Sie muss zur Kenntnis nehmen, dass unser Handeln hier weltweite Folgen hat. Schwierig daran ist, dass wir die Folgen unseres Handelns nicht nachvollziehen können. Dazu wird eine besondere Einbildungskraft, ein besonderes Hörvermögen, nötig sein. Ein Vermögen, das erspürt, wie unsere Regungen das Leben anderer berühren. Ich denke, dass die Poesie, das Dichten das Vermögen schult, Rhythmen des Denkens wahrzunehmen. Sie hört das Echo der Wellen in den Höhlen der Eisberge unserer Vorurteile nach. Ist dieses Nachhören eine Voraussetzung dafür, dass wir unsere Vorurteile ändern? Das wäre eine Hoffnung.
“Here the Quara-Khitai or Western Liao kingdom presents possibilities. It will be remembered (cf. Vol. 3 pp.118, 457) that persistent tradition in
China has ascribed to this country the transmission of scientific and technological knowledge to the West.”*
Did the compass from the chinese east meet here the zero from the indian south?
Es erscheint mir jener (kenos/ekonos) gleich (isos; isobaren, Robert Musil funkt beim Übersetzen dazwischen) Göttern (Götterspeise, von Hollywood aufbereitet, nein: theoisin, äugend, klingender Wohlaut, spitz anstossend, eine Welle, die Freude verspürt, sich an einem Riff zu brechen, dann sich mühelos sammelt und weitauslaufend sich bäumt ) zu sein (emmen)… Sappho (2, I)
durch die die See Tunnel gebohrt und in die sie tiefe nicht einsehbare Höhlen gegraben hat, und jede darin sich brechende Welle hallt dröhnend in den nachtblauen Kammern wider.” Bonné, Mirko: Der eiskalte Himmel. Frankfurt/M. 2006: Schöffle… Dichtend unsere Sprache als Bewegungen formen, die den schwarzen Eisberg der Vorurteile durchbohren, Höhlen in diese Eisberge unseres Nicht-Verstehens eingraben.
“Wir kennen mit Gewissheit nicht mehr erbliche Unterschiede der Hautfarbe, als die: der Weissen, der gelben Indianer, der Neger, und der kupferfarbig-roten Amerikaner. Merkwürdig ist: dass diese Charaktere sich erstlich darum zur Klasseneinteilung der Menschengattung vorzüglich zu schicken scheinen, weil jede dieser Klassen in Ansehung ihres Aufenthalts so ziemlich isoliert (d.i. von den übrigen abgesondert, an sich aber vereinigt) ist:die Klasse der Weissen vom Kap Finisterrae, über Nordkap, den Obstrom, die Kleine Bucharei, Persien, das Glückliche Arabien, Abessinien, die nördliche Grenze der Wüste Sara, bis zum Weissen Vorgebirge in Afrika, oder der Mündung des Senegal; die der Schwarzen von da bis Capo Negro, und, mit der Ausschliessung der Kaffern, zurück nach Abessinien; die der Gelben im eigentlichen Hindostan bis Kap Comorin (ein Halbschlag von ihnen ist auf der anderen Halbinsel Indiens und einigen nahe gelegenen Inseln); die der Kupferroten in einem ganz abgesonderten Weltteile nämlich Amerika. Der zweite Grund, weswegen dieser Charakter sich vorzüglich zur Klasseneinteilung schicket, obgleich ein Farbenunterschied manchem sehr unbedeutend vorkommen möchte, ist: dass die Absonderung durch Ausdünstung das wichtigste Stück Vorsorge der Natur sein muss, so fern das Geschöpf – in allerlei Himmels- und Erdstrich, wo es durch Luft und Sonne sehr verschiedentlich affiziert wird, versetzt – auf eine am wenigsten der Kunst bedürftige Art ausdauern soll, und dass die Haut, als Organ jener Absonderung betrachtet, die Spur dieser Verschiedenheit des Naturcharakters an sich trägt, welche zur Einteilung der Menschengattung in sichtbarlich verschiedene Klassen berechtigt. – Übrigens bitte ich, den, bisweilen bestrittenen, erblichen Unterschied der Hautfarbe so lange einzuräumen, bis sich zu dessen Bestätigung in der Folge Anlass finden wird; imgleichen zu erlauben, das ich annehme: es gebe keine erbliche Volkscharaktere in Ansehung dieser Naturliverei mehr, als die genannten vier; lediglich aus dem Grunde, weil sich jene Zahl beweisen, ausser ihr aber keine andere mit Gewissheit dartun lässt”. Kant, Immanuel: “Von den verschiedenen Rassen der Menschen” [Königsberg 1775]. In: Werke Bd. 9. Darmstadt 1964 Wiesbaden
Wortfolgen finden sich in diesen wenigen Zeilen, die so formuliert sind, dass man sie wie kostbare Edelsteine in die Hand nehmen möchte und verwundert betrachtet, sich an ihrer Oberfläche kühlen möchte und an ihrer innerer Glut für die fremd anmutenden Gedanken erwärmen möchte. Wie Edelsteine gefallen sie, wie Edelsteine sind sie meist unnütz. Sie helfen nicht, die Durchmischung der heutigen Welt zu denken, Fremdenhass zu erklären und Ungerechtigkeit abzuwenden. Es sei denn man verkauft Edelsteine und fördert damit Hilfsprogramme*.
*Wie Königin Silvia von Schweden. Ihr wurde heute im ersten deutschen Fernsehen ein Bambi verliehen. Den Bambi, das verdeutlichte die Sendung, gäbe es ohne Herrn Burda nicht, der mit Medien Geld verdient. Bestimmt versilbert die Königin den Bambi für gute Zwecke. Dagegen hat Herr Burda bestimmt nichts einzuwenden. Oder schenkt sie ihn vielleicht Jörg Immendorf? Was würde Herr Burda dazu sagen? Immendorf hat schon einen Bambi erhalten, und zwar ausdrücklich für seine Bilder, also bestimmt nicht für die medialen Effekte, die er verursacht hat. Mindestes ein Medium des Herrn Burda schreibt über Immendorf: “Anfang August 2004 wurde Immendorff vom Düsseldorfer Landgericht wegen Kokainbesitzes zu elf Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Des weiteren musste er 150.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen. Aufgrund des schlechten Gesundheitszustandes Immendorffs, er leidet an der neurologischen Krankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose), und der geringen Lebenserwartung, verzichtete das Gericht auf die Inhaftierung und setzte die Strafe zur Bewährung aus.”
Zehn Mondzyklen umfasste das römische Jahr;
Diese Zahl war in hohen Ehren,
Weil, vielleicht, wir gewohnt sind mit Fingern zu zählen,
Oder weil eine Frau in zweimal fünf Monaten gebiert,
Oder weil Zahlen wachsen, bis sie zehn erreichen
Und dann von eins ihren Rhythmus erneut beginnen. – Ovid, Fasti, III
I
Menschen besitzen schon in früheren Stadien ihrer Entwicklung eine Fähigkeit, die ich mangels eines besseren Namens, Zahlgefühl, nennen möchte.
So setzt Tobias Dantzig Buch “Numbers – The language of science” ein. Es nährt mit Zitat Ovids die Ahnung, dass Zahlen etwas Wunderbares sind. Heideggers Furor scheint hier weit entfernt. Ein Märchenland wird aufgeschlossen, in dem die Zahl, die nach Heidegger den Verstand in der Neuzeit zurichtet, sogar mit Gefühl verbunden wird. Dies allerdings mangels geeigneter anderer Ausdrücke.