Eine Magnetnadel, Kompassrose,

die sich immer wieder nach dem Norden ausrichtet. Richtet sich das Denken auch so aus? Nach einem inneren Magnetfeld, von dem es angezogen wird? Wie ergeht es dem Denken, wenn es feststellt, dass es nach Norden zeigt, weil im Erdinneren ein Magnet wirkt, dessen Südpol nach Norden zeigt? Lernt das Denken einzusehen, dass es eine Richtung gewinnt, weil etwas Gegenteiliges es anzieht?. Wie das Magnetfeld der Erde so ändert sich vielleicht auch das Denken? Was verändert das Denken? Medien, Techniken? Zum Beispiel das Denken in globalen Zusammenhängen, das seinen Ausdruck in der Fotographie der Erde aus dem All fand, es verändert uns. Wir müssen unsere Vernunft neu justieren. Sie muss zur Kenntnis nehmen, dass unser Handeln hier weltweite Folgen hat. Schwierig daran ist, dass wir die Folgen unseres Handelns nicht nachvollziehen können. Dazu wird eine besondere Einbildungskraft, ein besonderes Hörvermögen, nötig sein. Ein Vermögen, das erspürt, wie unsere Regungen das Leben anderer berühren. Ich denke, dass die Poesie, das Dichten das Vermögen schult, Rhythmen des Denkens wahrzunehmen. Sie hört das Echo der Wellen in den Höhlen der Eisberge unserer Vorurteile nach. Ist dieses Nachhören eine Voraussetzung dafür, dass wir unsere Vorurteile ändern? Das wäre eine Hoffnung.

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