Author Archive

25 liters – What shall we do? I

Thursday, May 10th, 2007

Nestlé CEO Peter Brabeck suggests that 25 liters are the maximum. More nobody on earth should use. Otherwise more wars and more tensions will arise.*

The Journal wants to contribute to this challenge. The Journal wants to understand this as a challenge for our imagination. Let`s start simple: We can separate 25 liters into

IIIII IIIII IIIII IIIII IIIII. Does this make sense? Yes, it seems a lot. It gives us some hope.

But: 8000 liters for example cannot be separated intounits of one so easily.

Of course we can start:

IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIetc.

But this is exhausting. It exhausts also our imagination. Let us think of 8000 in other way:

8000 liters are needed in Europe to produce our daily food. For everybody in Europe 8000 liters are needed to produce his daily food.*We have problems to represent this in units of one. But have an idea, that this is a lot. And it is too much.
For todays training of imagination this is enough.

(more…)

Mirror

Monday, May 7th, 2007

Is it possible to use numbers as a mirror? Do numbers reflect the world?

When numbers reflect the world then: What kind of mirror is the computer, the numbercruncher?

In the clima – debate numbers are used. This numbers are concerning the quantities of energy or of water, that we are allowed to use. Currently numbers are used as guidelines, as forms of government.

Warten

Wednesday, May 2nd, 2007

Die Philosophie hat sich diesem Schwanken angenommen und Vergleiche aus der Natur dafür gewählt. Sie spricht vom Strömungen und Flüssen der Materie, zum Beispiel von den Kräften die zwischen Eisen und Magnet wirken. Sowie ein Magnet im Freien, so ziehen die Wahrnehmungsangebote in der Gesellschaft den Künstler an oder stossen ihn ab.

Eine Mitte lässt sich zwischen philosophischer Haltung und künstlerischer Aktion finden, wenn man dem Kompass nachgeht, einem Instrument, das noch von der archaischen Verwunderung erzählt als erstmals Menschen die Anziehung und Abstossung von Steinen beobachteten, als sie erstmals Stein oder Stock verwendeten, um einen Abstand zwischen sich und der Natur zu schaffen. Beim Warten schafft die Kunst merkwürdigerweise einen Abstand zwischen Kunst und Leben dadurch, dass sie intensiv Wahrnehmungen folgt. Es scheint als breche die Kunst bewusst mit kulturellen Formen der Distanzierungen, eben jenen Formen, die den Naturzustand vom Kulturzustand trennen. Die Kunst liefert aus, bedingungslos: die Umgebung im Wartesaal wird zur Folter oder zur Kathedrale, changiert zwischen beiden Extremen.

Warten

Sunday, April 29th, 2007

Anders sind die Vorschläge der Kunst. Sie lässt sich von den Wahrnehmungen anziehen, hört dem Gewisper der anderen zu und entdeckt darin eine kompositorische Möglichkeit oder auch nur die Lust am Leben oder das krasse Gegenteil: die Welt wird zur unwirtlichen Landschaft, in der Schreie, Schritte, Hammerschläge tönen und der Hölle gleichen, die andere Künstler vor Jahrhunderten entdeckt haben. Auch der eigene Herzschlag wird peinlich.

Das lässt sich auf für die Wahrnehmung von Gerüchen oder von Farben sagen. Die Kunst folgt den Wahrnehmungen, die Situation des Wartens kann zur Hölle werden oder auch zu einem Paradies. Sie schwankt je nach Dauer der Wartezeit, je nach Physiognomie, nach Zufuhr oder Mangel an Vitaminen, Mineralien, Schlaf oder nicht zwischen paradiesischen Stimmungen und der Hölle.

Saturday, April 28th, 2007

Misstimmung zwischen prodi und chirac tuwatt (q…),

wer sich wie engagiert beim aufstocken flüstern

der schutztruppe mit unklaren mandat finitern.

der bürgermeister von ainata ist (q….)


unterdessen in beirut, die vertretung gerade

der hizbollah schenkt ihm gehör, twoine (q…),

sichert hilfe zu, beim aufbau glocke

der strom- und wasserversorgung talenge (q…).


von zerfetzten gliedmassen höre ich nichts geperlt

mehr, die farbphotos in der nzz zeigen seeliliengleich

gepflegte junge frauen vor zerfetzten heikel

 

wohnungseinrichtungen. im bild auch samtweich

grob gespritzte parolen, embleme. hasel.

die politik pokert um mandate gaut.

 

 

Schwangerschaft und frühneuzeitliche Rechenkunst

Friday, April 27th, 2007

“Schöner, Johannes, geboren am 16.1. 1477 in Karlstadt/Unterfranken, gestorben am 16.1. 1547 in Nürnberg, war Mathematiker, Geistlicher und stellte Erd- und Himmelskugeln her. Er war geschickt im Buchdruck, Holzschnitt und Einbinden. Er hatte Kinder von Kunigunde Holocher und von Anna Zelerin.

Die Besuche der Kunigunde von 1499 an verzeichnete er inseinem Tageuch und stellte mit Befremden fest, dass die Geburt seines ersten Sohnes Johannes bereits am 1.2. 1502, nur 195 Tage nach dem Besuche Kunigundes erfolgte, obwohl damals als kürzeste Schwangerschaftsdauer 258 Tage angenommen wurde und die astrologische Berechnung der Empfängnis 261 Tage als Dauer ergeben hatte.

Von da an blieb Kunigunde bei ihm und gebar ihm noch 2 Kinder… Obwohl Schöner Geistlicher war, durfte er Kunigunde bei sich behalten mit Erlaubnis des Bischofes, dem er dafür die übliche Gebühr bezahlt hatte.”

Nach: Zinner, Ernst: „Die Fränkische Sternkunde im 11. bis 16. Jahrhundert“. In: XXVII.Bericht und Festbericht zum Hundertjährigen Bestehen der Naturforschenden Gesellschaft in Bamberg. Bamberg 1934: Buch- und Kunsdruckerei J.M. Reindl.

Warten

Thursday, April 26th, 2007

Die Philosophie rät dazu, Wahrnehmungen zu misstrauen und auf das Denken zu setzen, das Unabhängigkeit von Wahrnehmungen, Gefühlen und den äusseren Bedingungen fordert. Vielleicht hört man deshalb wenig von reisenden Philosophen, weil sie durch die Unpässlichkeiten der Fahrpläne sich nicht von ihrem Geschäft ablenken lassen möchten. Man vermisst von ihnen jedoch eine Stellungnahme, wie sich der denkende Mensch zu unserer Welt im Ausnahmezustand von Klimawandel, Globalisierung und der rasant ausbreitenden Armut verhält, zu einer Welt, die aus den Fugen gerät, die insgesamt aus dem Rhythmus zu fallen droht.

Interessanterweise suchen Philosophen, wenn sie Grenzen des Denkens bestimmen wollen die Nähe zu vertrauten Bildern, insbesondere zu Instrumenten. Sie sprechen dann zum Beispiel vom Kompass. Der Kompass wird von ihnen unterschiedlich verwendet, zum Beispiel um die Abhängigkeit des Menschen vom allgemeinen Geschick zu bestimmen. Wie die Kompassnadel sich nach Norden ausrichtet, so muss der Mensch sich nach Gesetzen verhalten, die bestimmen, dass er sich zum Beispiel in der Situation eines Wartenden befindet, der am Flughafen sitzt, obwohl er dringend an einer Verhandlung über die Zukunft seines Unternehmens teilnehmen muss oder weil zur Geburt seines Kindes bei seiner Frau sein möchte.

Der Kompass wird in einer anderen Philosophie wichtig als Hoffnungszeichen. Er wird dem Gefühl gleichgesetzt und stärkt so das Vertrauen in die menschliche Vernunft. Das würde auf die Situation eines Wartenden übertragen bedeuten, dass er glaubt, dass seine Reise grundsätzlich richtig geplant war und dass er die plötzlich eingetretene Wartezeit nicht als Anlass nimmt, an seinen Zielen zu zweifeln und sich zum Beispiel überlegt, wie er sein Fehlen bei dem eigentlich geplanten Treffen kompensieren kann oder wie er seiner Frau trotz seines Fehlens bei der Geburt künftig beiseite stehen kann.

Kant für Künstler

Wednesday, April 25th, 2007

Über den guten Willen spricht man nicht gern in der Kunst, jedenfalls nicht öffentlich. In der Öffentlichkeit ist es opportun vom Künstler als dem asozialen Wesen zu sprechen. Es wird auch erwartet, dass der Künstler so spricht. Das ist opportun, weil der Künstler so eine Leerstelle bereitet und offenhält. Diese Leerstelle der Kunst benötigt die Gesellschaft.

Die Gesellschaft benötigt die Idee von asozialen Feldern. Diese Idee ist ein Vehikel. Man steigt in das Vehikel hinein, schottet sich in einer Kapsel ab. Von dieser Kapsel aus lässt sich die Gesellschaft betrachten. Die Gesellschaft erscheint dann so wie die Erde den Astronaunten erscheint: Die Gesellschaft erscheint als ein Raumzeitschiff. Das Raumzeitschiff Gesellschaft lässt sich nur wahrnehmen, wenn man von ihm Abstand gewinnt.

Kunst ist eine Form, Abstand zu gewinnen. Man besteigt ein Vehikel, mit dem man von aussen um das Raumzeitschiff Gesellschaft herumfahren kann. Das unterscheidet übrigens Künstlern von Anstreichern. Anstreicher werden an den Bordwände grosser Schiffe herabgelassen, um die Aussenhaut der Schiffe zu pflegen. Der Künstler lässt sich nicht abseilen, sondern baut sich (Panamarenko) ein Gefährt, um das Raumzeitschiff zu verlassen. So ein Gefährt lässt sich mit Hilfe der Sprache, der Malerei, der Skulptur erstellen.

Allerdings muss der Künstler mit der Mannschaft des Raumzeitschiffs Verabredungen treffen, wie sein Vehikel wieder an Bord genommen werden kann. Es muss Kräne, Ladevorrichtungen, Luken geben, die Austritt und Wiedereintritt der künstlerischen Vehikel gestatten.

Die Gesetzgebung des guten Willens ist für Kant so ein Vehikel. Sie nimmt den Menschen heraus aus der Empirie und versetzt ihn in den Standpunkt der intelligiblen Welt. Cyberspace, Kunst und Mathematik lassen sich mit guten Willen als Transferbahnen, Flughäfen zwischen der empirischen Welt und der intelligiblen Welt verstehen.

h1detektorvonhera.jpg (more…)

documenta XII, denn „es geht ja nicht um guten Willen“

Monday, April 23rd, 2007

schreibt Documenta-Chef Buergel in der Faz (Nr.93). Stattdessen geht es, um „Kommunikation der Formen als ein Mittel der Selbsterkenntnis“. Das klingt klug, während guter Wille einfach klingt. Lassen wir ihn deshalb zuhause, den guten Willen? Das ist wohl das Beste, wenn man auf der documentat nicht unangenehm auffallen möchte.

Ist aber schade, denn der gute Willen wird auch „schlechthin guter Willen“ genannt. Und das ist doch recht schwierig, dass das Wort „schlechthin“ benutzt werden muss, um guten Willen zu beschreiben. Ist schlechthin guter Wille dasselbe wie ein guthin schlechter Wille?

Wir kommen da an etwas heran. Der Wille ist ambivalent. Er kann sich zum Guten wenden und er kann sich zum Schlechten wenden. Schlecht ist, was gerade in der Welt passiert, zum Beispiel, dass wir die Ressourcen kommender Generationen verspielen, Ungerechtigkeiten verschärfen und uns blindlings Regierungsmächten unterwerfen. Zu anderen Zeiten war anderes schlecht. Die Welt war wohl nie schlechthin gut, zu mindestens nicht mehr, seitdem der Mensch erschienen ist oder seitdem Schöpfung notwendig wurde.

Die Frage stellt sich, ob Kunst heute auf guten Willen verzichten kann? Er klingt ja unsexy, sehr nach Kirche und wenig nach Sportwagen, Designerklamotten und Pressetermin. Vielleicht ist es gut, dem guten Willen offiziell eine Abfuhr zu erteilen und inoffiziell an ihn zu glauben.

Gründe an ihn zu glauben, gibt es wenige. Einer davon ist Freiheit. Sie ist nicht denkbar ohne guten Willen und ohne Vernunft. Allerdings ist die Existenz von Freiheit, gutem Willen und Vernunft nicht vernünftig ableitbar. Alle drei sind Glaubenssache (Glauben an die Notwendigkeit der intelligiblen Welt) und damit eine Frage des Standpunkts und nicht der Erfahrung. Das betrifft die heutigen Voraussetzungen.

Die Entscheidung des Documenta-Chefs, einen Beitrag zur Integration (Migration der Form) oder zur Minderung der Klimakatastrophe zu liefern, setzt Freiheit voraus. Sie setzt jedenfalls im Kontext der Kunst Freiheit voraus, wo es wohl nicht um schlichte „Ich-Mach-Mit!“-Aktionen der Massenmedien geht.

Entscheidung setzt Freiheit voraus: Freiheit zur ästhetischen Erfahrung, die ein Heraustreten aus den Rastern und Mustern der alltäglichen Erfahrungen, der Bewusstseinssteuerung sein muss. Bewusst, Erfahrungen einzugehen, sie aufzusuchen, das ist ein Gestus der Mündigkeit (auch Händigkeit oder Beinigkeit). Diese Gesten haben etwas Ambivalentes. Sie machen sich frei von etwas Bestehendem, um sich etwas Neuem unterzuordnen. Selbstbestimmt sucht man nach Formen der Bestimmung. Das ist die Bestimmung, sich neue Erfahrung zuzumuten. Das ist im Falle der Kunst auch die Entscheidung, anderen diese Erfahrung zuzumuten: „Es geht um den einerseits vermittelten, anderseits vermittelnden Charakter menschlicher Subjektivität“ in dieser Documenta schreibt Buergel. Das ist angenehm gutwillig gedacht.

Warten

Saturday, April 21st, 2007

Indem wir uns mit dem Warten abfinden, uns an den Ort gewöhnen, an dem wir wider unseren Willen Zeit verbringen müssen, werden wir wieder Herr unserer Selbst. Wir lenken uns ab, indem wir lesen, andere Wartende beobachten, Displays verfolgen.

Vielleicht gewinnen wir so unsere Souveränität zurück, indem wir unsere Aufmerksamkeit von der ursprünglichen Planung ablenken und uns einem Wahrnehmungsangebot zuwenden.

Ist Ablenkung aber souverän? Geben wir uns damit nicht der Drift frei, überlassen uns unserem Schiksal? In dieser Situation sind drei Handlungsweisen möglich: eine, die vielleicht unangenehmste wird von der Philosophie vorgeschlagen, eine andere, die vielleicht unsicherste wird von der Kunst vorgeschlagen, eine dritte wird von uns täglich praktiziert, sie wird von unserer Physiologie, dem Bau unserer Körper und deren Kontrollorgane vorgeschlagen. Die dritte Variante, diese menschliche Variante, erscheint im Kontrast zwischen Philosophie und Kunst als die am wenigsten befriedigende.