Warten
Die Philosophie hat sich diesem Schwanken angenommen und Vergleiche aus der Natur dafür gewählt. Sie spricht vom Strömungen und Flüssen der Materie, zum Beispiel von den Kräften die zwischen Eisen und Magnet wirken. Sowie ein Magnet im Freien, so ziehen die Wahrnehmungsangebote in der Gesellschaft den Künstler an oder stossen ihn ab.
Eine Mitte lässt sich zwischen philosophischer Haltung und künstlerischer Aktion finden, wenn man dem Kompass nachgeht, einem Instrument, das noch von der archaischen Verwunderung erzählt als erstmals Menschen die Anziehung und Abstossung von Steinen beobachteten, als sie erstmals Stein oder Stock verwendeten, um einen Abstand zwischen sich und der Natur zu schaffen. Beim Warten schafft die Kunst merkwürdigerweise einen Abstand zwischen Kunst und Leben dadurch, dass sie intensiv Wahrnehmungen folgt. Es scheint als breche die Kunst bewusst mit kulturellen Formen der Distanzierungen, eben jenen Formen, die den Naturzustand vom Kulturzustand trennen. Die Kunst liefert aus, bedingungslos: die Umgebung im Wartesaal wird zur Folter oder zur Kathedrale, changiert zwischen beiden Extremen.