Archive for the 'Sex' Category

Sunday, November 5th, 2006

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Weiblicher Same

Friday, November 3rd, 2006

“Die Medizin des 12.-14. Jahrhunderts war von dogmatisch starrer und unflexibler Haltung in Sachen Sexualität weit entfernt… Im 12. Jahrhundert dominiert* die Idee eines weiblichen Samens, der dem männlichen Sperma ungefähr gleichgesetzt wurde … Der `Canon` des Avicenna, übersetzt von Gerhard von Cremona … [argumentiert dann in einer Form], die von den meisten universitären Medizinern des 13.-15. Jahrhunderts übernommen wurde: Danach stiess die Frau einen Samen aus, der zwar nicht dem des Mannes gleichkam, aber zur Empfängnis seinen Beitrag leistete. Nachdem einmal eine Verbindung zwischen diesem Samenausstoss und der Wollust hergestellt war und ebenso die Simultaneität des männlichen und weiblichen Samenausstosses als notwendig erkannt worden war, sahen sich die Mediziner veranlasst, auch dem erotischen Vorspiel Bedeutung beizumessen.”

* unter dem Einfluss des von Constantinus Africanus übersetzten `Pantegni`und eines pseudogalenischen Traktates `De Spermate`.Constantinus Africanus verfasste den Traktat “De coitu”, der für die mittelalterliche Auseinandersetzung mit des Sexualität prägend war.

Nach: Jacquart, D. .: Sexualität IV – Medizin. In: Lexikon des Mittelalters VII. München 1995: Lexma

Regulierung der Sexualität

Friday, November 3rd, 2006

Im Mittelalter wurde ein Arsenal an Begriffen geschaffen, um vor geistigen Gerichten über Sexualität zu urteilen:

– debitum matrimoniale = Geschlechtsverkehr als pfilichtschuldige Aufgabe der Ehepartner zur Bekämpfung von Triebhaftigkeit

– consummation = Vollzug der Ehre

– fornication simplex = einfache Unzucht, z.B. Bordellbesuch

– alduterium = Ehebruch

– incestus = Blutschande

– mollities = Selbstbefriedigung

– bestialitas = Zoophilie

– vitium sodomiticum = Homosexualität

concubitus non debitus = ungehöriger Verkehr in der Ehe wie Anal-, Oral-, Dorsal- und Infemoralverkehr.

Für die medizinische Literatur im Mittelalter war bedeutend: Constantinus Africanus`Traktat “De coitu”.

Nach: Hergemöller, B.-U.: Sexualität I. In: Lexikon des Mittelalters VII. München 1995: Lexma.

Monday, October 30th, 2006

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Wednesday, October 25th, 2006

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Wednesday, October 25th, 2006

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Sunday, October 22nd, 2006
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Friday, October 20th, 2006

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scharfdumm

Thursday, October 19th, 2006

– liebes Leid
– süsse Bitterkeit
– grausame Güte
– Eile mit Weile.

Diese Zusammstellung von Gegensätzen ist eine Technik, um Widersprüchliches zu thematisieren. Finden wir heute dazu den Mut? Heidegger würde lästernd kommentieren, dass wir schnell nach einem Wertesystem suchen, um die Widersprüche als Grade einer Skala zu begreifen und rechnerisch zu verwalten*. Vorschnell polemisiert der Denker aus dem Schwarzwald gegen die Mathematik. Sie kann entgegen Heideggers Polemik als reines Mittel verstanden werden, das gestattet, Widersprüche zu entdecken. Das ist die Chance, die dieser Blog wahrzunehmen sich bemüht.
Widersprüche zu entdecken, zu benennen und zu ertragen, das ist eine dringliche ästhetische, ethische Herausforderung. Die Dichter des Mittelalters haben sich dieser Aufgabe gestellt und die Stilfigur des Oxymorons (grieichisch: scharfdumm) geprägt. Die Troubadours und Minnesänger beschwörten die Liebe und hielten zugleich das Brennen, Foltern und Morden, das in ihrer Gegenwart stattfindet, fest. Campbell, Schöpferische Mythologie, S. 233 weist auf parallele Stilfiguren im Buddismus hin:

– eine Sphäre, die keine Sphäre ist
– das torlose Tor
– endloser Augenblick
– volle Leere.

* Im jüngsten Libanonkonflikt war zu beobachten, das zunächst die Bomben und Toten gezählt wurden. Diese Zahlen bestimmten erst die Presseberichte. Mit dem Zustandekommen der Uno-Resolution 1701 wurden dann die Zahlen der zu entsendenen Soldaten für die Berichte relevant. Bemerkt wurde zum Beispiel, dass Berlusconi Berechnungen aus dem Ärmel schüttelte (NZZ 28.8.06), betont wurde später (30.8.06), dass der Grossteil der 2496 italienischen Soldaten des Uno-Truppe an Bord der Schiffe bleiben soll und nur 980 von ihnen an Land gehen werden.

Aphrodite

Wednesday, October 18th, 2006

Zwischen die Stäbe drängt etwas, schiebt sich zwischen sie, quillt.
Ist dabei fein.
Raschelt im sacht gefrorenen Tau junger Blätter.
Duftet nach Petersilie, gebratenem Opferfleisch, Thymian, Kwendel, frischen Äpfeln.
Entfaltet Kraft. Wirkt, drückt zunehmend auf feine wunde Haut.
Pocht, junge Pferde dröhnen entfernt über die Erde.
Wird zur Qual, zum Joch.
Aphrodite, verschlagenes Kind des Gottes!
Zwingherrin, die das Zwerchfell bedrängt!
Komm, besänftige! Komm nicht mit deinem goldenen Wagen über die schwarzen Erde, besänftige nicht!
(Wortsammlung zu Sappho)