April 7th, 2007

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April 6th, 2007

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Cyberkant

April 6th, 2007

Die Cyberwelt wurde inszeniert als Raum unbedingter Freiheiten, indem sich eine Vielzahl von Lebensformen spielerisch vorwegnehmen lassen. Sie hat dabei Züge der „intelligiblen Welt“ Kants adaptiert.

Problematisch an der Ideologie der Unbeschränktheit von Cyberwelt und Virtualität ist, dass sie ihre eigene Bedingtheit nicht denken kann. Das Denken der Bedingtheit ist jedoch eine Chance, Differenzen wahrzunehmen. Die Wahrnehmung der eigenen Begrenztheit bietet die Möglichkeit, das Andere, das Neue, das Unbeschränkte wahrzunehmen. Die Chance zu solchen Wahrnehmungen markiert Kants Kompass. Er vermittelt nicht. Stattdessen zeigt er an, dass menschliches Erkenntnisvermögen seine Begrenztheit anerkennt und sich dennoch strukturell offen erweist. Die Wahrnehmung von Unterschieden ist die Voraussetzung für mögliche Vermittlungen. An eine Vermittlung zwischen Metaphysik und Physik hat Kant noch bis kurz vor seinem Tod gedacht. Er hoffte, noch ein weiteres Hauptwerk schreiben zu können, dass die Übergänge zwischen der Welt der intelligiblen Welt und der empirischen Welt klärend darstellt.


Das Problem der Vermittlung zwischen Verstandeswelt und sinnlicher Welt bleibt bestehen. Der Kantsche Ansatz lädt dazu ein, zunächst Differenzen festzustellen und dann mögliche Übergänge und Vermittlungen zu denken. Das ist eine Aufgabe geblieben.

April 5th, 2007

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Warten

April 5th, 2007

An bestimmten Stellen brechen wir die Suche nach Ursachen ab, zum Beispiel wenn von menschlichen Versagen die Rede ist oder von einer menschlichen Tragödie, einem Selbstmörder, der sich vor einen Zug gestürzt hat. In anderen Fällen erstarren wir bei unserer Suche, dann wenn von terroristischen Aktivitäten die Rede ist oder von einer Naturkatastrophe.

Nicht jeder erstarrt, wenn er plötzlich warten muss, sondern mancher findet in der Politik, in der Armut im Klimawandel Ursachen, die erklären, warum Strecken gesperrt, Flugzeuge nicht landen können und Zeitpläne durchkreuzt werden. Es muss etwas zuvor geschehen sein, das uns jetzt in diese Lage versetzt hat. Findige sprechen von einem Schmetterlingseffekt. Ein kleine Ursache genügt, um ein mächtiges System wie das Klima zu verändern, Stürme zu erzeugen, die die technische Welt zum Stillstand bringen und uns zum Warten verpflichten.
Wir müssen beim Warten einsehen, dass wir nicht Herr über unsere Zeit sind. Sind wir deshalb Sklaven?

April 4th, 2007

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Gerechtigkeit

April 4th, 2007

„Da nämlich die Gerechtigkeit in einer gewissen Übereinstimmung und Proportion besteht, so lässt sich ihr Sinn unabhängig von der Tatsache festhalten, ob es jemand gibt, der sie aufüber oder gegen den sie ausgeübt wird, so wie die Verhältnisse der Zahlen selbst dann wahr blieben, wenn keine wirklichen Dinge vorhanden wären, die gezählt werden, und kein Mensch, der sie zählt“. Leibniz nach Cassirer, ECW 1, S. 381

So die Runde

April 4th, 2007

“Kann man sich über eine Ähnlichkeit einigen? Und am Ende, was ist die Ähnlichkeit?

Die Erscheinung verbirgt uns. Die Ähnlichkeit ist Spiegelung der Erscheinungen. Gerlangen wir vermittels der Ähnlichkeit dazu,
die Identität zu durchbohren?” (Jabès)

April 3rd, 2007

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April 2nd, 2007

Der weltsicherheitsrat debattierte duften,

die resolution 1701 kam erstaunlich digitürke

schnell zustande. an einem wochenende vagheze

hakelte es: etwas zwischen frankreich echte [nibelungenware

 

russland und amerika muss erneut an einem sonntag vertuscht

abgewartet, dienstags abgestimmt werden edelsitze

waffenstillstand wird angekündigt. viskose

hilfsorganisationen wagen sich vor, vergrüsst

 

zeigen journalisten alte und kranke, überseeclub

die tagelang ohne wasser, medikamente feigen

in zerbombten siedlungen ausgeharrt haben ultraarm

 

bomben setzen erneut wieder ein uk-eyes-pub,

stoppen erneut die versuche, notdürftigstes unterarm

bereitzustellen. die resolution steht dann plötzlich frequenzen.