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Spore: Der Mensch, der seinen Hund abrichtet, wird letzlich von seinem Hund abgerichtet

Thursday, December 20th, 2007

Spore: Driftet
Mensch: Richtet ab.
Spore: Driftet, verbindet sich mit Staub,
Mensch: Richtet ab, legt Leinen an,
Spore: Driftet, verbindet sich mit Staub, mit Kristallen,
Mensch: Richtet ab, legt Leinen an, schnitzt Stöcke,
Spore: Driftet, verbindet sich mit Staub, mit Kristallen, geht Verbindungen ein, wuchert.
Mensch: Richtet ab, legt Leinen an, schnitzt Stöcke, schlägt zu, wird von seinen Entwicklungen zurückgeschlagen.

Spore – Twoine

Wednesday, December 19th, 2007

Spore: Setzt sich fest, hakt sich ein, setzt einen Prozess in Gang.
Twoine: Schaukelt vor sich hin, hat kein Ziel, schaukelt die Gedanken.
Spore: Setzt sich fest, verändert etwas, um wachsen zu können.
Twoine: Schaukelt, lässt schaukelnd wahrnehmbar werden, dass da Gedanken sind, die sich bewegen und in ihrer Bewegung Worte bewegen können.
Spore Setzt sich fest, gräbt sich in den Wirt ein, verändert ihn, schafft ein Biotop, etwas Drittes.
Twoine: Schaukelt zwischen Zwei und Eins, gleitet durch die Gedanken, manche schwappen an der Zwei empor, andere streifen die Eine, ziehen sich zurück, es bleibt das Wort, das kein Biotop findet.

Spur – Spore

Tuesday, December 18th, 2007

Spore: etwas, das unterwegs ist,
etwas, das sich schliesslich an etwas hängen muss, sich dann entfaltet,
etwas, das aus etwas anderem, etwas Drittes entstehen lässt.

Markus Stegmann: Herzmatrize Monolith

Wednesday, December 12th, 2007

1

Aus einem Apfelgebiss Knollenblätterpilz
besteht dein Aug dein Arm fällt
verlandet sind Aromen Pulver Sporen
ein Pferdefries schmilzt Zahn um Zahn
aus Amalgam füllt sich der Napf und
klirrgeschwistert Boot mit Backen
schaut die Flur Fliegwiese deren Briefe
deren weisse Blätter lecken verlegt
ist die Sprachnacht mit Leuchtschrift
steht auf elektrisch Fernflug tarnt sich als
Weiherfisch im Spiegel Abschrift aus Wasser
und blindem Glas alphabetisiert abendliches
Gezweig dein Geschirr aus Wasserringen
buchstabiert nachtlang brennende Reifen
hängen Fahnen mit verrussten Augen
fällt Watte langsam aus den vorbei
streichenden Mündern sind wir
Anzünder im Abendrot in der
Lichtung liegt ein geschossener Hirsch
ins Morphin-Gebüsch drängt das
Rudel aus gebratenem Fleisch
mit daran angenähten Zungen
gut geklopft das Holz im Takt
ein Taggewand öffnet sich
mit pelzigen Augen

2

Der Kleber des Nachmittags verdickt die
Sicht auf Pfahl Standbild und Lehnstuhl
ein vorgetäuschtes Xylophon schlägt matt
den Takt bohrt frisches Holz aus deinen Wangen
Falten behangen sinken waldige Sporen
auf dünne Haut ein Salbeigeräusch wächst
aus den Flaschen der Zeit

3

MIR die Minuskel Satellit flanscht an meine
Mirabelle aus fahlem Bohnenkraut und Breitband
Induktions-Kartons rollen schlecht bereift
durch Fön und Föhrenwald mit Bohrgerät
und Wintersäge auf gefrorne Brillen
gespannt ist ein Marderfell freistehendes Ohr
gefühlt und gefüttert mit Konservenwurst
will sich wärmen unter deiner Zunge

4

Schäle ich Kiwis im
Transistorlicht der Tankstelle
deine Beleuchtung glimmt wie
Brennholz jede Nacht um halb zwei
die Tannen hinter Barrikaden
steht eine Lok mit Tankwaggons
und Treibstoff am Flughafen
streut geköderte Substanzen gegen
Habichte und Heringsschwärme der Luft
blinkt der Thuja-Begrenzer im Cockpit
mit den nachgelassenen Reifen der Erbschaft
warten Lastwagen vor blauer Farbe am Himmel
ein umgedrehter Weiher verhängt draussen
den Schnee eine Handbreit Vorhang über den
Reifenspuren rollen Militärfahrzeuge im Mittelformat
in minderwertiger Bildqualität blinder Gatter
angrenzt ein Waldboden mit elektrischen Spuren
das ausgeschnittene Fell der Spechte ein wolkiger
Lehm beschwerter Tag lehnt an deinen
schwach belüfteten Augen

5

Ein kolossales Klavier spielt am Eingang der Nacht
zum Pferdemonolith mit massvollem Geweih
im Aussengehirn glänzt ein Gebiss ohne
Reiter prescht die Herde mit elektronischen
Impulsen paaren sich Marmor Melanom
und ein gefallener Apfel

6

Steht dort ein Pferd kniet ein Arm gerecktes Gewehr
das Thema Helden schneit Flocken auf das Ross
sattelt neue Gelenke Generationen auf und
hüllt die Herzmatrize in Fahnen ein gefühltes
Monument Ewigkeit mit gefalteten Sternen
an die Pferdemähne klammern sich die
Hände der Lunge Lethargie aus Eiche aus
Stein geschlagene Brauen atmen mit Gewicht
verhangener Sicht von innen wärmt eine Mission
verfüttert ihre Boten giesst ihnen Metall
Erinnerung zu tonnenschweren Pferden
geflüsterte Tränen verwischen sich Münder
in Sekunden unscharfe Gesichter

Unter Tausenden Teuerste

Tuesday, December 4th, 2007

Da nimmt man etwas wahr, erkennt es als etwas Einzelnes zwischen Verschiedenem.
Das Verschiedene, das können Fäden, Buchstaben, Zahlen, weitere Menschen sein,
sie erscheinen als Hintergrund, den das Einzelne überstrahlt.
Beim näheren Hinsehen erscheint das Einzelne bedrängt,
aus dem Hintergrund, von den Seiten, von vorne stakt etwas Anderes,
vom Einzelnen Verschiedenes hinein, suggeriert eine Verbindung mit dem Einzelnen.
Das Einzelne wirkt nun schutzbedürftig, ruft nach Erklärungen für die zugemuteten Verbindungen.
Man kommt ihm gern zu Hilfe, versucht die Notwendigkeit festzustellen, warum das Einzelne nicht einzeln bleibt.
Trickreich versucht man dessen unterscheidbare Einzigartigkeit zu behaupten: das Privileg des Einzelnen vor den Vielen, die da auch wahrgenommen werden wollen, die Verbindungen mit dem Einzelnen einzugehen versuchen,
das versucht man,
anstatt gleich mehr als das Einzelne teuer zu preisen,
mehreres Teueres wahrzunehmen.

Erste Schritte auf dem Weg zu Bayes

Sunday, December 2nd, 2007

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Ingrid Wiener: Erste Schritte auf dem Weg zu Bayes # 3, Gobelin 2007, 34x50cm nach Blei- und Filzstiftnotizen auf DIN A4.

Erste Schritte auf dem Weg zu Bayes

Saturday, December 1st, 2007

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Ingrid Wiener: Erste Schritte auf dem Weg zu Bayes # 2, Gobelin 2007, 34x50cm nach Blei- und Filzstiftnotizen auf DIN A4.

Erste Schritte auf dem Weg zu Bayes

Friday, November 30th, 2007

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Ingrid Wiener: Erste Schritte auf dem Weg zu Bayes # 1, Gobelin 2007, 34x50cm nach Blei- und Filzstiftnotizen auf DIN A4.

Turingfahnen

Wednesday, November 28th, 2007

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Ingrid Wiener: Alan-Turing-Winkelelemente, Gobelin 1996 (Paris Bar, Berlin)
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Das Ensemble der Gemütskräfte beschäftigen

Thursday, November 22nd, 2007

Ein Schock: die Sinne sind elektrisiert und setzen alles unter die gleiche Spannung,

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