Archive for March, 2009

Nils Röller: Jabès-Kompass – Schmerz II

Monday, March 23rd, 2009

Wir erfassen deutlich, dass Menschen den Klimawandel verursachen. Wir wissen, dass wir die Atmosphäre schädigen, wenn wir Auto fahren und dass Unmengen an Wasser verwendet werden, um das Rindfleisch zu erzeugen, das wir essen, doch haben wir keine klare Empfindung dabei. Allerdings spüren wir, dass etwas nicht stimmt, wenn die Sommer heisser als sonst sind, die Stürme heftiger, die Winter kälter und die dunkelhäutigen Menschen, die von Ordnungskräften ergriffen werden, häufiger.

Nils Röller: Jabès-Kompass: Schmerz I

Monday, March 23rd, 2009

Descartes schreibt, dass Schmerz klar erfasst wird, aber nicht immer deutlich.

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Giuseppe Ungaretti: Universum

Sunday, March 22nd, 2009

Mit dem Meer
habe ich mir
eine Bahre aus Frische
gemacht

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Judith Albert: what remains of the day

Thursday, March 19th, 2009

Markus Stegmann: trockneten

Thursday, March 19th, 2009

Der gestellt

montierte Autoanhänger durchquert

aber Radlampen den schwarzen Motorschatten

in ein Aussenlager verwackelt mit handgezogenen

Linien und klebt ermüdete Substanzen

ausdünnt das beschriftete Feld verlädt

während die Texte trockneten

Zweifel am Vorbahnhof

Wednesday, March 18th, 2009

Bestimmte Fragen lassen sich immer wieder stellen, zum Beispiel nach dem Zwang, mit Drogen zu handeln, dem Wassermangel in Afrika und dem Reichtum an Wasser in der Schweiz, sie führen zu  Fragen der Verteilung, der Gerechtigkeit, des menschlichen Umgangs miteinander und mit der Natur.

Wenn diese Fragen nicht befriedigend geklärt werden können, weil immer wieder Ungeheuerliches passiert, oder weil soviel geschieht, dass keine Zeit für die Suche nach Antworten bleibt, dann ist das kein Grund, diese Fragen nicht zu stellen.

Die exakten Wissenschaften betrachten Fragen als Kontinua, als etwas das unendlich gegliedert werden kann, das unendlich viele Fragen generieren kann.

Sind Gerechtigkeit, Gewaltfreiheit, Menschlichkeit ebenso Kontinua, die Fragen aufwerfen, die zu Experimenten und Forschungen führen? Eine ihrer Methoden ist der cartesische Zweifel. Lässt er sich auch auf Fragen der Menschlichkeit übertragen? Descartes strebt Klarheit, Deutlichkeit und Widerspruchsfreiheit an. Sie erleuchten den Verstand, der seinerseits die Natur methodisch durchdringt.

Wie aber lassen sich Fragen von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit durchleuchten? Setzen sie nicht mit Empfindungen ein?

Ein produktiver Zweifel könnte zu einem Ego führen, das permanent unterscheidet zwischen dem, was stimmt, und dem, was nicht stimmt, zum Beispiel mit einem Farbigen, der neulich am Vorbahnhof verhaftet wurde, als die Frühlingssonne freundlich schien.

Auch ich bin entzweit einer (Parzival)

Tuesday, March 17th, 2009

Eins nach dem anderen oder zwei zugleich?

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Barbara Ellmerer: Reproduction/Two-ness

Monday, March 16th, 2009

The notion of counting arises out of our intuitive experience of time that allows  (more…)

Markus Stegmann: Groschen

Friday, March 13th, 2009

Lungenähnlich
kleinere Bollen belichten gute Beeren
Darm Laternen ihre Schaummatratze
dienliche Saat ans Auffressen laufende
Schweine gehängte Groschen rasten
den Marschbefehl ins Sterben ein hätten
hautlose Keller ins Kammerblut holziger
etwas mehliger ihre Traktoren Opfer als
Einzelhuhn versenkt und am Schnabel
Schlupfloch für Organe deiner Haut
ans greift ins fasste vertiefte Fleisch aber
das drückt magere Misteln deiner Kammer
aus Zäunen blinden Pilzen komm rüber
schwelt unruhige Mast verknotete Fabrik
zurück lassende Vergifter minutenlang
schlachten kollaterale Fallen im
abgepelzten Wald

Thinking Bananas

Friday, March 13th, 2009

May we think what we want?

Is it possible to think a banana, its being yellow, its being curved, as something which is connected or separated from gears? Are we free to think bananas in a setting with a knife and a set of gears?

Which sets are we free to think?

Words lead to other combinations of  parts of a machinery, fruit and instruments than drawings or buisness.