Zweifel am Vorbahnhof

Bestimmte Fragen lassen sich immer wieder stellen, zum Beispiel nach dem Zwang, mit Drogen zu handeln, dem Wassermangel in Afrika und dem Reichtum an Wasser in der Schweiz, sie führen zu  Fragen der Verteilung, der Gerechtigkeit, des menschlichen Umgangs miteinander und mit der Natur.

Wenn diese Fragen nicht befriedigend geklärt werden können, weil immer wieder Ungeheuerliches passiert, oder weil soviel geschieht, dass keine Zeit für die Suche nach Antworten bleibt, dann ist das kein Grund, diese Fragen nicht zu stellen.

Die exakten Wissenschaften betrachten Fragen als Kontinua, als etwas das unendlich gegliedert werden kann, das unendlich viele Fragen generieren kann.

Sind Gerechtigkeit, Gewaltfreiheit, Menschlichkeit ebenso Kontinua, die Fragen aufwerfen, die zu Experimenten und Forschungen führen? Eine ihrer Methoden ist der cartesische Zweifel. Lässt er sich auch auf Fragen der Menschlichkeit übertragen? Descartes strebt Klarheit, Deutlichkeit und Widerspruchsfreiheit an. Sie erleuchten den Verstand, der seinerseits die Natur methodisch durchdringt.

Wie aber lassen sich Fragen von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit durchleuchten? Setzen sie nicht mit Empfindungen ein?

Ein produktiver Zweifel könnte zu einem Ego führen, das permanent unterscheidet zwischen dem, was stimmt, und dem, was nicht stimmt, zum Beispiel mit einem Farbigen, der neulich am Vorbahnhof verhaftet wurde, als die Frühlingssonne freundlich schien.

Leave a Reply