Archive for February, 2007
Chiffrenschrift – Für Ingo Günther und Yves Netzhammer
Wednesday, February 7th, 2007Verschieden hohe Zahlen verschiedener Toter in verschiedenen Ländern (Überschwemmungen in Indonesien, Bombenattentate im Irak, Kämpfe in Pälästina) verdrängen sich gegenseitig aus dem Bewusstsein der Leserschaft. Der Gedanke, dass diese Toten alle auf eine Wurzel zurückführbar sind, etabliert sich kurz. Lassen sich die Zahlen der Toten als Chiffren eines Plans aufzufassen? * Falls es solche Pläne gibt, hilft es vielleicht, selbst Pläne zu fassen, nämlich solche, mit denen man nicht die Freude am Leben verliert.
Maschinen, so legt, das Bild von Maywa Denki (Erleuchtende Elektrik)
zu hoffen nahe, enthalten Pläne, wie sich Menschen künftig konfigurieren können. Vielleicht lernt die Menschheit von und mit den Maschinen, anstatt den Vergleich und die Konkurrenz mit ihnen zu fürchten. Maschinen können nahelegen, dass der Mensch sich selbst als zusammensetzbar denkt, als etwas, das anders zusammensetzbar ist, als er selbst gerade ist. Das kann beim Denken beginnen. Dieser Prozess hebt damit an, dass man erst einmal sein Denken als Ineinander verschiedener Teile begreift und zweitens diese Teile neu arrangiert.
Hört man Helge Schneider zu oder betrachtet man länger ein Farbfeldbild, lockert sich der mentale Betrieb und man kann beginnen, ihn anders zu konfigurieren. Rilkes Aufforderung “Du mußt dein Leben ändern.” ist eine Aufforderung der Kunst. Sie lässt sich verstehen, als Aufforderung zu lernen, mit der Absurdität der Gewaltspirale in dieser Welt zu leben, die Spannung zwischen der Ungerechtigkeit und der eigenen Lebensfreude auszuhalten. Das kann gelingen, indem sich das westliche Subjekt neu konfiguriert, das Ego öffnet und anders denkt. Es ist dann nicht mehr das souveräne Ego, das die Welt zusammendenkt, ihre Chiffren zu lesen weiss, sondern eines, das sich als Empfindungskörper begreift, als stets vom Untergang gefährdetes Wesen, das begreift, dass die Wellen, in denen es untergehen kann, auch Wellen sein können, die den Empfindungskörper tragen.
Bob
Wednesday, February 7th, 2007This is Bob.
Alphabet der Überzeugung
Wednesday, February 7th, 2007Alice.
Alice wants to send a message to Bob.
Maywa Denki (Erleuchtende Elektrik)
Monday, February 5th, 2007Maywa Denki probte kuerzlich im neuen Tokioter NAC (National Art Center). Was nicht, wie irrtuemlich in der NZZ berichtet, auf dem ehemaligen Territorium der Tokyo Univerisitaet, sondern auf dem alten Grundstueck der Selbstverteidigunsgkraefte steht. Hier ein “Tell-tale” Auszug der Performance, der mit Wilhelm auf Newton gemuenzt ist.
Languedoc – Ein Drittel ?
Monday, February 5th, 2007Wie sieht es mit dem Urlaub aus? Muss er angesichts des Klimawandel um ein Drittel gekürzt werden, so dass zum Beispiel die geplante Reise in das Langedoc nur noch zwei Drittel der übrigen Länge dauern wird, oder wird man nur nur jedes dritte Jahr fahren und dafür doppelt solange bleiben? Bis dahin kann es geschehen, dass das Languedoc vom ansteigenden Meerespiegel arg verändert wurde. Also doch in diesem Jahr reisen? Aber wie? Mit Flugzeug, Bahn, Auto oder zu Fuss (mit Pound auf den Spuren der Troubadour)? Die Informationen, welche Reiseart wie das private Klimakonto beansprucht, wird man bald aus dem Internet entnehmen können, so wie man heute dort die Preise abrufen kann. Vielleicht wird man gar nicht mehr fahren und deshalb auch nichts mehr erfahren. Mit Flusser gilt: Wer besitzt, erfährt nichts, und wer erfährt besitzt nichts. Das kann bedeuten, dass viele von uns bald weder etwas erfahren noch besitzen, sondern sitzen bleiben auf ihren Klimasünden. Für die Findigen werden Glücksorgeln Ersatz bieten. Philip K. Dick hat eine solche Maschine für die Menschen in verseuchten Umwelten ersonnen. Was kann die Kunst dazu beitragen? Sie kann beim Bau der Glücksorgeln helfen, zum Beispiel mit Barnett Newman vermitteln, wie man auf wenigen Quadratmetern den Eindruck von Unendlichkeit erzeugt.
I brake together
Monday, February 5th, 2007gibt Helge Schneider bekannt und man möchte gleich einen Besuch in einem seiner Konzerte buchen? Darf man das aber noch, wenn die Prämisse gilt, dass man künftig ein Drittel Energie sparen soll? Was gilt in dem Fall, dass man eigentlich noch nie in einem Konzert war? Wie soll man ein Drittel von Nichts sparen? Nicht hingehen, ach klar, das bedeutet: I brake together.