Archive for November, 2006

NZZ Nr. 258

Tuesday, November 7th, 2006

– “Seit 1912 ist die Eisdecke des Kilimandscharo um 82 Prozent geschrumpft …”
– “Um rund 0,7 Grad sind die Temperaturen in Afrika während des letzten Jahrhunderts gestiegen.”

–  “In der Sahelzone sanken die durchschnittlichen Regenfälle in den zurückliegenden 30 Jahren um rund ein Viertel …”

– “Im gleichen Zeitraum schrumpfte der mitten in der Sahelzone gelegene Tschadsee um 95 Prozent.”

– “Die Zahl der Dürren nimmt zu, so dass inzwischen jeder dritte Afrikaner in einer potentiellen Dürrezone lebt.”

– “Sicher gibt es erfolgreiche Projekte, zum Beispiel im südlichen Niger, wo schätzungsweise 30 000 Quadratkilometer entwaldeten landes wieder aufgeforstet wurden.

– “Doch in den meisten anderen Staaten nehmen die Waldbestände in teilweise drastischen Tempo ab.”

Monday, November 6th, 2006

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Freundschaft

Monday, November 6th, 2006

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Raschelnde Proportionen

Monday, November 6th, 2006

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Diaphan

Monday, November 6th, 2006

Ein Diaphanbild, das nicht das Licht durchlässt, sondern die Dunkelheit, denkt Cavalcanti, um psychologisch über die Liebe zu sprechen. Von einer Dunkelheit, die ähnlich wie das Licht ein transparentes Bild erleuchtet, mit Schatten operiert, gewinnt die Liebe Form. Diese Dunkelheit stammt vom Kriegsgott Mars. Sie ist machtvoll. Ihre Macht besteht darin, dass sie Seele (alma ) und Herz (core) Gesetz und Sehnsucht verleiht. Dabei funktioniert diese Macht entsprechend der seinerzeit modernen Psychologie. Sie geht davon aus, dass Wahrnehmungen von Seele und Herz verarbeitet werden und dann zwischengelagert werden im sogenannten intellectus possibilis. Von diesem Zwischenspeicher können Verbindungen zum allgemeinen Intellekt, d.h. zur Weltseele, aufgebaut werden. Dieser Prozess der Verarbeitung von Wahrnehmungen wird von Cavalcanti als gewalttätig beschrieben, zugleich ist er dem Licht diametral entgegengesetzt. Dunkel und kriegerisch ist die Kraft, die diesen Prozess antreibt. Das Ergebnis ist ambivalent, denn er führt zu einer fühlbaren Vollkommenheit, die nicht verständig (non razionale) ist. Es ist eine tödliche Vollkommenheit.

Wind aus Kenia

Monday, November 6th, 2006

Wenig Hoffnung auf konkrete Schritte darf man nach dem Bericht der Zeit Nr. 45 vom Klimagipfel in Afrika erwarten. Dafür rascheln neue Proportionen im Blätterwelt, zum Beispiel, dass wir unseren Energieverbrauch um dreiviertel reduzieren müssen, dass in 15 Jahren der Kilimandscharo keinen schneebedeckten Gipfel mehr haben wird und dadurch brutale Kämpfe um das noch knapper werdende Wasser zu erwarten sind. China baut inzwischen Waffenfabriken in Afrika, das ist bekannt. Auch bekannt ist, dass Künstler wie der österreichische Regisseur Seidl, Techniken entwickelt haben, Misstände darzustellen. Seidl pflegt übrigens mit den Personen, die er darstellt, ein freundschaftliches Verhältnis. Er kann so produzieren. Was aber beginnen wir mit den Wahrnehmungen, die er aufnimmt, was beginnen wir mit den Meldungen vom Klimawandel, kommenden Bürgerkriegen und Waffenhandel? Müssen wir selbst filmen, schreiben, künstlerisch tätig sein, selbst Wahrnehmungen produzieren, die andere so belasten, dass sie auch produzieren müssen? Wir tragen also zur Spirale der Wahrnehmungsangebote bei, verbessern selbst nichts? Oder doch? Ist es vielleicht ein Versuch, mit den Verhältnissen, die sich nicht diktarorisch, sondern nur allmählich ändern lassen, so Freundschaft zu schliessen, dass sich wenigstens langsam etwas verändert?

Sunday, November 5th, 2006

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Sunday, November 5th, 2006

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Saturday, November 4th, 2006

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Weiblicher Same

Friday, November 3rd, 2006

“Die Medizin des 12.-14. Jahrhunderts war von dogmatisch starrer und unflexibler Haltung in Sachen Sexualität weit entfernt… Im 12. Jahrhundert dominiert* die Idee eines weiblichen Samens, der dem männlichen Sperma ungefähr gleichgesetzt wurde … Der `Canon` des Avicenna, übersetzt von Gerhard von Cremona … [argumentiert dann in einer Form], die von den meisten universitären Medizinern des 13.-15. Jahrhunderts übernommen wurde: Danach stiess die Frau einen Samen aus, der zwar nicht dem des Mannes gleichkam, aber zur Empfängnis seinen Beitrag leistete. Nachdem einmal eine Verbindung zwischen diesem Samenausstoss und der Wollust hergestellt war und ebenso die Simultaneität des männlichen und weiblichen Samenausstosses als notwendig erkannt worden war, sahen sich die Mediziner veranlasst, auch dem erotischen Vorspiel Bedeutung beizumessen.”

* unter dem Einfluss des von Constantinus Africanus übersetzten `Pantegni`und eines pseudogalenischen Traktates `De Spermate`.Constantinus Africanus verfasste den Traktat “De coitu”, der für die mittelalterliche Auseinandersetzung mit des Sexualität prägend war.

Nach: Jacquart, D. .: Sexualität IV – Medizin. In: Lexikon des Mittelalters VII. München 1995: Lexma