NZZ

October 21st, 2006

“Tödlicher Kuss der `Zivilisation` für die Nukak Maku – Dem Urwald entrissene Indianer in Kolumbien als Opfer der Gewalt”.

NZZ Nr. 245, S. 7.

Rumstunden

October 21st, 2006

Wortfund im Schreibheft Nr. 67, S.5: Aden – Gedicht
von Ales Steger.

October 20th, 2006

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October 20th, 2006

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Zweieinheitlichkeit

October 20th, 2006

Erst der Gedanke des Anderen, zum Beispiel an einen Moment, der anders war als der jetzige, führt zur Entdeckung, dass es Eines gibt, das in ein Mehrerlei geteilt werden kann (zum Beispiel in das Mehrerlei von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft). Das Andere führt zur Rekonstruktion des Einen, die Zwei zur Entdeckung der der Eins.

October 19th, 2006

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October 19th, 2006

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scharfdumm

October 19th, 2006

– liebes Leid
– süsse Bitterkeit
– grausame Güte
– Eile mit Weile.

Diese Zusammstellung von Gegensätzen ist eine Technik, um Widersprüchliches zu thematisieren. Finden wir heute dazu den Mut? Heidegger würde lästernd kommentieren, dass wir schnell nach einem Wertesystem suchen, um die Widersprüche als Grade einer Skala zu begreifen und rechnerisch zu verwalten*. Vorschnell polemisiert der Denker aus dem Schwarzwald gegen die Mathematik. Sie kann entgegen Heideggers Polemik als reines Mittel verstanden werden, das gestattet, Widersprüche zu entdecken. Das ist die Chance, die dieser Blog wahrzunehmen sich bemüht.
Widersprüche zu entdecken, zu benennen und zu ertragen, das ist eine dringliche ästhetische, ethische Herausforderung. Die Dichter des Mittelalters haben sich dieser Aufgabe gestellt und die Stilfigur des Oxymorons (grieichisch: scharfdumm) geprägt. Die Troubadours und Minnesänger beschwörten die Liebe und hielten zugleich das Brennen, Foltern und Morden, das in ihrer Gegenwart stattfindet, fest. Campbell, Schöpferische Mythologie, S. 233 weist auf parallele Stilfiguren im Buddismus hin:

– eine Sphäre, die keine Sphäre ist
– das torlose Tor
– endloser Augenblick
– volle Leere.

* Im jüngsten Libanonkonflikt war zu beobachten, das zunächst die Bomben und Toten gezählt wurden. Diese Zahlen bestimmten erst die Presseberichte. Mit dem Zustandekommen der Uno-Resolution 1701 wurden dann die Zahlen der zu entsendenen Soldaten für die Berichte relevant. Bemerkt wurde zum Beispiel, dass Berlusconi Berechnungen aus dem Ärmel schüttelte (NZZ 28.8.06), betont wurde später (30.8.06), dass der Grossteil der 2496 italienischen Soldaten des Uno-Truppe an Bord der Schiffe bleiben soll und nur 980 von ihnen an Land gehen werden.

October 18th, 2006

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IIIIIII

October 18th, 2006

Wie stellt man fest, wieviel Stäbe das sind? Man geht sie der Reihe nach durch. Dazu ist es notwendig, sie erst als Reihe zu erkennen. Man muss erkennen, dass hier etwas Zusammenhängendes vorliegt, das aus einzelnen Gliedern gebildet wird. Man lässt eine Maschine anspringen. Nach Nietzsche nehmen wir mit Hilfe von Schemata wahr. Mit Schemata ordnen wir das Chaos. Wichtig ist dabei der Prozess, nämlich dass mit etwas Vorliegendem etwas gemacht wird. Was wird gemacht? Es wird eine Regel angewendet. In diesem Fall ist es die Regel: Akzeptiere das Gebilde nicht als etwas Zufälliges, sondern als etwas, das selbst nach einer Regel gebildet ist. Nietzsche argumentiert, dass diese Regeln Techniken sind. Wir bilden sie, damit wir uns nicht im Chaos verlieren. Er gibt zu bedenken, ob diese Regeln gerecht sind. Sind sie dem Chaos des Lebens angemessen? Die Kunst gibt nach Nietzsche nicht vor, angemessen zu sein. Sie arbeitet mit dem Scheinbaren. Deshalb denkt Nietzsche, dass sie mehr wert ist als die Wahrheitssuche mit ihren Schemata. Beides aber, die Arbeit am Schein und das Operieren mit Schemata, ist nicht gerecht. Es wird dem Chaos nicht gerecht.