Archive for the 'Mathematics' Category
Nils Röller: Jabès-Kompass – Schatten I
Monday, March 23rd, 2009Ein Dreieck lässt sich nur mit drei Ecken denken; ein Tisch hingegen mit vier oder mehr oder weniger Beinen. Ein Schatten lässt sich klar umrissen denken oder mit diffusen porösen Rändern, die zittern wie Meereswellen, deren Ausläufer im Sand versickern.
Gerechtigkeit kann ich nicht so denken. Sie ruht nicht, kann leicht oder schwer sein, ist anpassungsfähig, alles andere als die arithmetische Gleichheit; als dehnbar, flexibel denke ich Gerechtigkeit und traurig und ermüdend wie eine Last, die getragen werden muss und die man so schnell wie möglich in einem tiefen Gewässer versenken möchte, dem Gewässer des Selbst.
Nils Röller: Jabès-Kompass – Schmerz II
Monday, March 23rd, 2009Wir erfassen deutlich, dass Menschen den Klimawandel verursachen. Wir wissen, dass wir die Atmosphäre schädigen, wenn wir Auto fahren und dass Unmengen an Wasser verwendet werden, um das Rindfleisch zu erzeugen, das wir essen, doch haben wir keine klare Empfindung dabei. Allerdings spüren wir, dass etwas nicht stimmt, wenn die Sommer heisser als sonst sind, die Stürme heftiger, die Winter kälter und die dunkelhäutigen Menschen, die von Ordnungskräften ergriffen werden, häufiger.
Zweifel am Vorbahnhof
Wednesday, March 18th, 2009Bestimmte Fragen lassen sich immer wieder stellen, zum Beispiel nach dem Zwang, mit Drogen zu handeln, dem Wassermangel in Afrika und dem Reichtum an Wasser in der Schweiz, sie führen zu Fragen der Verteilung, der Gerechtigkeit, des menschlichen Umgangs miteinander und mit der Natur.
Wenn diese Fragen nicht befriedigend geklärt werden können, weil immer wieder Ungeheuerliches passiert, oder weil soviel geschieht, dass keine Zeit für die Suche nach Antworten bleibt, dann ist das kein Grund, diese Fragen nicht zu stellen.
Die exakten Wissenschaften betrachten Fragen als Kontinua, als etwas das unendlich gegliedert werden kann, das unendlich viele Fragen generieren kann.
Sind Gerechtigkeit, Gewaltfreiheit, Menschlichkeit ebenso Kontinua, die Fragen aufwerfen, die zu Experimenten und Forschungen führen? Eine ihrer Methoden ist der cartesische Zweifel. Lässt er sich auch auf Fragen der Menschlichkeit übertragen? Descartes strebt Klarheit, Deutlichkeit und Widerspruchsfreiheit an. Sie erleuchten den Verstand, der seinerseits die Natur methodisch durchdringt.
Wie aber lassen sich Fragen von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit durchleuchten? Setzen sie nicht mit Empfindungen ein?
Ein produktiver Zweifel könnte zu einem Ego führen, das permanent unterscheidet zwischen dem, was stimmt, und dem, was nicht stimmt, zum Beispiel mit einem Farbigen, der neulich am Vorbahnhof verhaftet wurde, als die Frühlingssonne freundlich schien.
Auch ich bin entzweit einer (Parzival)
Tuesday, March 17th, 2009Eins nach dem anderen oder zwei zugleich?
Barbara Ellmerer: Reproduction/Two-ness
Monday, March 16th, 2009The notion of counting arises out of our intuitive experience of time that allows (more…)
Thinking Bananas
Friday, March 13th, 2009May we think what we want?
Is it possible to think a banana, its being yellow, its being curved, as something which is connected or separated from gears? Are we free to think bananas in a setting with a knife and a set of gears?
Which sets are we free to think?
Words lead to other combinations of parts of a machinery, fruit and instruments than drawings or buisness.
Revolt – Aufstand I
Monday, March 9th, 2009“The revolt of a shadow hastens the coming of light, just as the illegible, at war with itself, prepares us for the perfect reading.” (Edmond Jabès)*
Mathematics of Subversion
Friday, March 6th, 2009Life adds. Death subtracts. *
I
Thursday, March 5th, 2009I: a stick without a shadow.