Archive for the 'Headfarm' Category

Headfarm

Sunday, December 27th, 2015

I Th(arnac)ales gelang es, eine totale Sonnenfinsternis vorherzusagen, ihm gelang eine pünktlich eintreffende Vorhersage eines Ereignisses. Er hatte Glück, dass die Vorhersage tatsächlich zutraf. Er hat sein Wissen zur Planung von Zukunft verwendet, und damit eine Alternative zum Glauben an die Götter angeboten, damit ist aber noch nicht die Liebe zum Wissen entstanden, die meiner Ansicht nicht die Gegenwart betrifft, sondern die gemeinsame Zukunft. Ich bin überzeugt, dass die Vergangenheit eine Chance ist, die Gegenwart als Bezugspunkt des Philosophierens zu suspendieren und Zukünfte zu schaffen.
I Tarncacles?

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Thursday, December 24th, 2015

I Thalnes
I Thalnys
I Talac
I Tharnes verstehen.
I Thales vom Halys
I Es soll ein Zufall gewesen sein, dass die Philosophie mit Thales am Halys begonnen hat, seitdem haben wir die Herausforderung, einen Beginn des Philosophierens mit den Zukünften des Philosophierens zu verbinden.
I Dazwischen die Gegenwart, das Durchgangsstadium.

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Friday, November 13th, 2015

I „ (…) Selbst für den, der sich der Prüfung des Selbstzweifels unterzieht, bleibt die Malerei ein Mittel, das Sein kennenzulernen.“ Bernard Réquichot, Schreibheft 85, S. 117
I Gilt das nur für die Malerei?

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Thursday, November 12th, 2015

I Ein Buch ist ein Stein, eine Schichtung, in die Materie gestaucht worden ist, in die Materie sich gestaucht und Röhren ausgebildet hat.
I Röhre: I II (Wellenfaltfarbkrümmung); Stein(e):  I

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Tuesday, November 3rd, 2015

I  II III IIII IIIII IIIIII

I

I Ich ordne den Posts Striche zu und bin mir bewusst, dass diese Tätigkeit unterschwellig ist, unterschwellig, weil sie nicht als Pflege des Bewusstseins verstanden werden kann. Bewusstsein verstehe ich als Desiderat, als Aufforderung zum Werden in folgendem Sinn: „Henri Michaux ist im Grunde kein Maler und eigentlich auch kein Schriftsteller, sondern ein Bewusstsein – die sensibelste, bisher bekannte Substanz zur Erfassung der wechselnden Bedrängnis, die das Leben Tag für Tag, Minute für Minute bedeutet.“ John Ashberry, Schreibheft 85, S. 71.
I Du zitierst häufig das Schreibheft, besonders das Schreibheft 85, in dem vom Widerstand die Rede ist.
I Das eine ist der Widerstand, den das Schreibheft 85 mit Tarnac verbindet, das andere ist die Schwierigkeit oder die Leichtfüssigkeit, mit der Fragmente aus der Geschichte Europas zur Stabilisierung oder Destabilisierung meines Selbstverständnisses aktiviert werden können, das dritte ist die kulturtechnische Perspektive. Sie denkt die abendländische Geste des Schreibens in Anschluss an Vilém Flusser als intrinsisch widerständig.
I Ich würde gerne zwischen Widerständigkeit und Abstandnehmen unterscheiden.

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Tuesday, October 20th, 2015

I Relevant ist das Fragment: die Bestimmung von den Momenten, in denen die Gegenwart nicht als Erfüllung, sondern als Gewahrwerden von Zersplitterungen aufgefasst wird. An dem Wort Zersplitterung stört allerdings, dass es eine Vollständigkeit voraussetzt, die dann verloren geht.
I Wenn ich einen Kreis sehe, denke ich an Vollständigkeit, Vollkommenheit.
I Wenn ich die Posts I I II I II  I und III ansehe, dann liegt nichts ferner als die Vorstellung von vollkommenen Formen. Geometrische, platonische Körper, mit denen sich die antike Philosophie stabilisiert hat, an denen sie sich überhaupt erst aufrichten konnte, sind hier nicht relevant.
I Du wachst ja spät auf. Es ist schon vor langer Zeit geäussert worden, dass statt Vollkommenheiten, nur, „ja, dass nur das Fragment ernst genommen werden kann“ (Oswald Wiener, Notizen zum Konzept des Bio-Adapters, in:Schriften zur Erkenntnistheorie (Wien: Springer, 1996), S. 1.
I Mir stellt sich nun die Frage, wie wir zwischen dem Postulat des Fragments und den Bestimmungen durch mathematisch-formalisierte Formate z.B. in diesem Blog, wie wir in diesem Spannungsverhältnis theoretisch, künstlerisch, poetisch Handlungsräume gewinnen.
I Thales hat die Prinzipien, die Regelmässigkeiten, die er in der Natur beobachtet und gerechnet hat, genutzt, um politisch zu wirken, dass heisst sich zur Macht zu verhalten: Einen Fluss, den Halys, konnte er umleiten oder nicht, um einem Heer den Übergang zu verschaffen. Er hat die Bewegungen der Himmelskörper beobachtet, um Vorhersagen zu treffen, so konnte er als Termin für eine Schlacht ein Datum vorschlagen, an dem sich die Sonne verfinstert. Das hat über Sieg und Niederlage entschieden.
I Die gegenwärtige Philosophie hat das Problem von Tarnac: „Jetzt der Zwischenfall im Wortlaut von Wikipedia: „Am 11. November 2008 wurden mehrere Mitglieder einer autonomen Gemeinschaft aus Tarnac … verhaftet“. (Nathalie Quintane, Schreibheft 85, S. 53).

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Monday, September 7th, 2015

I Thales soll gesagt haben, dass „dass der Stein eine Seele habe“.
I Damit haben wir uns auf unsere Weise im Steintag  beschäftigt.

I Was heisst auf unsere Weise?
I Für die Griechen war der Stein grau.
I Seit wann ist der Magnetstein grau?

I Ich will auf etwas anderes hinaus, auf den Bruch, die Diskontinuität zwischen historischen Begriffen, auch den Vorstellungen oder Bildern, die wir uns von früheren Argumentationen machen, und heutigen, gegenwärtigen Begriffen, die denselben Namen tragen. Ein Stein ist heute nicht mehr der graue Stein, an dem die griechischen Philosophen ihre Überlegungen zur Wahrnehmung entwickelten (Whitehead), sondern …
I Das gilt auch für die Philosophie und die Philosophen …
I Was gilt?
I Zum Beispiel, dass wir das Wort << Philosophie >> verwenden, und etwas anderes damit bezeichnen als z.B. Thales.
I Das gilt auch für das Wort << Atom >>.
I Nur dass die Griechen nicht Deutsch sprachen und nicht das Wort << Philosophie >> oder << Atom >> verwendeten.
I Gleichwohl haben wir Bilder oder Abbildungen vom Kopf des Philosophen Thales, die heute im Internet kursieren und unser Verständnis von Philosophie mitbestimmen.
I Wie die Möglichkeiten, die zu „unserer heutigen wirklichen Welt“ geführt haben.
I Unsere Weise: das bedeutet, das wir unsere Vorstellungen sortieren?
I Dass wir unsere Vorstellungen im Verhältnis zu den Mitteln und Kontexten denken, mit denen wir sie entwickeln.

Notiz
Die erste schriftlich überlieferte Bemerkung zum Magnetstein lautet, „dass der Stein eine Seele habe“. Denn er ist wie die Seele in der Lage, etwas in Bewegung zu versetzen. Gesagt haben soll das [… ] Thales.  [… ]Aristoteles (384-322 v. Chr.), der 240 Jahre später lebte, überlieferte Thales’ Bemerkung zum Magnetstein in seiner Schrift Über die Seele. (Nils Röller, Magnetismus – Eine Geschichte der Orientierung (München: Fink, 2010), S. 17.

Zum grauen Stein: Alfred North Whitehead, Prozess und Realität – Entwurf einer Kosmologie (1929, Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1987), u.a. S. 226; S. 323f.; von den Möglichkeiten, die zu „unserer heutigen wirklichen Welt“ geführt haben, spricht Whitehead auf S. 345.

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Wednesday, September 2nd, 2015

I So widersinnig ist es nicht, ein Begreifen im Sinne von Erfassens, des Gebrauchs der Hände von der Philosophie zu erwarten. Thales hat mit Stäben operiert, mit Hilfe eines Schatten- oder Sonnenstabs hat er die Höhe einer Pyramide berechnet. Er hat etwas Handgreifliches verwendet, um zu rechnen.
I Seit wann ist Denken Berechnen?
I Seit wann ist Denken abstrakt, ein Operieren mit Begriffen?
I Seit Thales?
I Von Thales ist nicht einmal bekannt, ob er geschrieben hat oder nicht.
I Das heisst nicht, das er eine Phantasiefigur ist und die Unterscheidung zwischen Denken, Begreifen und Philosophieren obsolet wird.

Notiz
Gábor Betegh, „Thales“, in: Der Neue Pauly (Stuttgart: Metzler, 2002), Bd. 12/I, Sp. 236f.,: „Thales. Einer der Sieben Weisen, Philosoph, Astrononom, Mathematiker, angeblich Begründer der sog. Milesischen Schule, 1. Hälfte 6. Jahrhunder v. Chr. Über Thales gibt es einige Anekdoten, jedoch keine zuverlässigen biographischen Daten. Thales oll Ägypten bereist haben; in welchem Masse sein Wissen auf nahöstlichen Einflüssen beruht, ist unbekannt. Ob Thales seine Theorien schriftlich aufzeichnete, ist in den antiken Quellen umstritten. Die Befürworter nennen drei Werktitel: >Nautische Sternkunde; in Hexametern<, >Über die Sonnenwende<, Über die Tag- und Nachtgleiche. Hauptquelle für Th.‘ Philosophie ist Aristoteles, wenngleich aus sekundären Quellen schöpfend … Laut Aristoteles war Thales Begründer der Naturphilosophie, da er als erster für alles Seiende ein materielles Prinzip  postuliert und mit der Traditon der Göttergenealogien gebrochen habe (Aristoteles Metaphysik 1, 3 983b- 17-984a 3). Prinzip alles Seienden war für Thales das Wasser“. Betegh verweist u.a. auf P. O’Grady, Th. of Miletus, in: The Internet Encyclopedia of Philosophy, 2001.

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Wednesday, August 19th, 2015

I Wie lässt sich so etwas begreifen wie die Philosophie?
I Die Philosophie der Antike hat einen Anfang, der mit Thales gesetzt wird, und ein Ende …
I Die Figur, die am Anfang des antiken Philosophierens steht, trägt den Namen Thales. Von ihm ist kein Text überliefert, kein Text greifbar, von dem mit Bestimmtheit gesagt werden kann, dass Thales ihn geschrieben hat. Das Philosophieren dieser Figur ist damit  nicht einfach, nicht materiell fassbar.
I Seit wann ist Denken fassbar? Soll Denken überhaupt fassbar sein oder begreifbar im Sinn eines Erfassens durch die Hände? Das wäre doch anfassbar und das ist doch widersinng, ein Begreifen in diesem Sinne  von der Philosophie zu erwarten.

Notiz

I Thales von Milet sei „der früheste für uns greifbare Philosoph“, schreibt Christoph Horn (Philosophie der Antike (München: Beck, 2013) S. 7, er habe im Jahr 585 v. Chr. eine Sonnenfinsternis vorhergesagt, mit der man ihn zeitlich fassen könne. „Die philosophisch zentrale Leistung des Thales ist aber, dass er die erscheinende Wirklichkeit, wir wir sie aus der Erfahrung kennen, auf ein grundlegendes Prinzip zurückzuführen suchte.“ (Horn, S. 10).

 

 

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Sunday, August 16th, 2015

„ Ein Tag ist auch ein Raum.“

Beginn von N 30, einem Prosagedicht in 31 Kapiteln von Jeroen Mettes (1978-2006) nach: Daniel Rovers, „Das absolute Gehör für bullshit – Der Dichter Jeroen Mettes“, in: Schreibheft 84 , S. 138.

I Wenn ich Boethius lese, dann wird die Zeit mit dem Raum zur Zelle.

I Wenn ich die Illustrationen betrachte, die Boethius in der Zelle mit der Dame Philosophie zeigen, dann erscheint mir die Illustration als Zelle, in der andere Zellen aufgeschlossen werden können.

I In der Zelle des Bilds oder des Texts, der ein Bild beschreibt, Freirräume oder Freiheitsgrade erschliessen, das ist eine Hoffnung, die der Idealismus seit der Antike formuliert.

I Ist das ein Argument?

I Es ist eine Aussage, die weiter ausformuliert werden sollte.