Headfarm

I Thales soll gesagt haben, dass „dass der Stein eine Seele habe“.
I Damit haben wir uns auf unsere Weise im Steintag  beschäftigt.

I Was heisst auf unsere Weise?
I Für die Griechen war der Stein grau.
I Seit wann ist der Magnetstein grau?

I Ich will auf etwas anderes hinaus, auf den Bruch, die Diskontinuität zwischen historischen Begriffen, auch den Vorstellungen oder Bildern, die wir uns von früheren Argumentationen machen, und heutigen, gegenwärtigen Begriffen, die denselben Namen tragen. Ein Stein ist heute nicht mehr der graue Stein, an dem die griechischen Philosophen ihre Überlegungen zur Wahrnehmung entwickelten (Whitehead), sondern …
I Das gilt auch für die Philosophie und die Philosophen …
I Was gilt?
I Zum Beispiel, dass wir das Wort << Philosophie >> verwenden, und etwas anderes damit bezeichnen als z.B. Thales.
I Das gilt auch für das Wort << Atom >>.
I Nur dass die Griechen nicht Deutsch sprachen und nicht das Wort << Philosophie >> oder << Atom >> verwendeten.
I Gleichwohl haben wir Bilder oder Abbildungen vom Kopf des Philosophen Thales, die heute im Internet kursieren und unser Verständnis von Philosophie mitbestimmen.
I Wie die Möglichkeiten, die zu „unserer heutigen wirklichen Welt“ geführt haben.
I Unsere Weise: das bedeutet, das wir unsere Vorstellungen sortieren?
I Dass wir unsere Vorstellungen im Verhältnis zu den Mitteln und Kontexten denken, mit denen wir sie entwickeln.

Notiz
Die erste schriftlich überlieferte Bemerkung zum Magnetstein lautet, „dass der Stein eine Seele habe“. Denn er ist wie die Seele in der Lage, etwas in Bewegung zu versetzen. Gesagt haben soll das [… ] Thales.  [… ]Aristoteles (384-322 v. Chr.), der 240 Jahre später lebte, überlieferte Thales’ Bemerkung zum Magnetstein in seiner Schrift Über die Seele. (Nils Röller, Magnetismus – Eine Geschichte der Orientierung (München: Fink, 2010), S. 17.

Zum grauen Stein: Alfred North Whitehead, Prozess und Realität – Entwurf einer Kosmologie (1929, Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1987), u.a. S. 226; S. 323f.; von den Möglichkeiten, die zu „unserer heutigen wirklichen Welt“ geführt haben, spricht Whitehead auf S. 345.

Leave a Reply