Archive for the 'Art' Category

Zahlhaft II

Friday, November 24th, 2006

Nur noch 1/5 des täglichen Klimafrevels dürften nach Überlegungen von Klimaforschern die Deutschen begehen, wenn sie verhindert wollen, dass das Klima weiterhin kippt. Die derzeitige Klimaentwicklung, so kann man schon jetzt vorhersagen, wird zu weiteren brutalen Kämpfen, Toten und Verelendungen in Afrika führen. Dort wird das Wasser auf Grund der jetzigen Klimaentwicklung noch knapper werden. Das wird zu massiv verstärkten Kämpfen um Wasserstellen, Weide- und Ackerbaugebiete und Holzstellen führen. Die Kämpfe werden noch brutaler werden. Die Deutschen können etwas dagegen tun, indem sie 4/5 weniger am Klima freveln. Das heisst 4/5 weniger Benzin, Heizöl und Kohle verbrauchen. Kann das jemand in Deutschland nachvollziehen? Es lässt sich abstrakt denken. Es beschäftigt jedoch noch nicht die Einbildungskraft. Es ist nicht vorstellbar und damit wird es nicht für die alltäglichen Handlungen relevant. Wie kann das relevant werden? Zum Beispiel indem ein James Bond mit diesen Entscheidungen zu kämpfen hat oder indem bei jedem Tritt auf das Gaspedal auf dem Kilometerzähler ein verstümmeltes Organ gezeigt wird und so ein Bezug zum eigenen Energieverbrauch und weiteren brutalen Kämpfen in Afrika hergestellt wird? Das wäre eine totalitäre Methode, mit der eine Weltregierung des Bewusstseins im Zeichen des Klimawandels  sich durchsetzt. Wird dies kommen? Darf dies kommen?  Werden Künstler dann zu Gestaltern  dieser Regierungstechnik verkommen?

Höheres Mass an Konzentration

Thursday, November 16th, 2006

das heisst für Herbert Meschkowski, dass man in der Mathematik nicht nebenbei Skat spielen oder diagonal lesen kann. Mathematische Argumentationen in Vorlesungen oder Texten beanpruchen ein höheres Mass an Konzentraton als andere geistige Tätigkeiten, als zum Beispiel die Lektüre einer Tageszeitung. Welche Konzentration ist notwendig, um die Mitteilungen über Vergewaltigungen, Vertreibungen und Verfolgungen nachzuvollziehen, die wir täglich in der Zeitung lesen können? Wir lesen sie und lesen sie zugleich nicht. Denn die Konsequenzen des Gelesenen realisieren wir nicht. Offensichtlich fehlt uns auch dazu die angemessene geistige, emotionale Einstellung. Wer aber lehrt sie? Herbert Meschkowski stellt “Mathematik verständlich” dar. Wer stellt sich den Herausforderung dieser Welt, die aus dem Blätterwald uns anrufen? Wem gelingt es, intersubjektive Einstellungen zu entwickeln und nachvollziehbar darzustellen, so dass Nachrichten angemessen gelesen werden? Die Komplexität der Welt, die Hexenküche der Beziehungen, die uns als Menschen betreffen, angemessen realisiert wird?
Heidegger zitiert Descartes übrigens einmal so, dass man meinen kann, Erkennen (cogitatio), Wissen (mathesis) und Fühlen (sentire) haben etwas gemeinsam.

Es ist kaum nachvollziehbar, wie es die Menschen schaffen, unter diesen Umständen ihr Leben zu organisieren”

Tuesday, November 14th, 2006

Pierre Tainturier, der lokale Koordinator von Médicins du Monde, über die jungen Männer aus schwarzafrikanischen Ländern, die in Rabat und in anderen marrokanischen Städen im Allgemeinen unbehelligt leben. NZZ Nr. 265.

Diaphan

Monday, November 6th, 2006

Ein Diaphanbild, das nicht das Licht durchlässt, sondern die Dunkelheit, denkt Cavalcanti, um psychologisch über die Liebe zu sprechen. Von einer Dunkelheit, die ähnlich wie das Licht ein transparentes Bild erleuchtet, mit Schatten operiert, gewinnt die Liebe Form. Diese Dunkelheit stammt vom Kriegsgott Mars. Sie ist machtvoll. Ihre Macht besteht darin, dass sie Seele (alma ) und Herz (core) Gesetz und Sehnsucht verleiht. Dabei funktioniert diese Macht entsprechend der seinerzeit modernen Psychologie. Sie geht davon aus, dass Wahrnehmungen von Seele und Herz verarbeitet werden und dann zwischengelagert werden im sogenannten intellectus possibilis. Von diesem Zwischenspeicher können Verbindungen zum allgemeinen Intellekt, d.h. zur Weltseele, aufgebaut werden. Dieser Prozess der Verarbeitung von Wahrnehmungen wird von Cavalcanti als gewalttätig beschrieben, zugleich ist er dem Licht diametral entgegengesetzt. Dunkel und kriegerisch ist die Kraft, die diesen Prozess antreibt. Das Ergebnis ist ambivalent, denn er führt zu einer fühlbaren Vollkommenheit, die nicht verständig (non razionale) ist. Es ist eine tödliche Vollkommenheit.

Wind aus Kenia

Monday, November 6th, 2006

Wenig Hoffnung auf konkrete Schritte darf man nach dem Bericht der Zeit Nr. 45 vom Klimagipfel in Afrika erwarten. Dafür rascheln neue Proportionen im Blätterwelt, zum Beispiel, dass wir unseren Energieverbrauch um dreiviertel reduzieren müssen, dass in 15 Jahren der Kilimandscharo keinen schneebedeckten Gipfel mehr haben wird und dadurch brutale Kämpfe um das noch knapper werdende Wasser zu erwarten sind. China baut inzwischen Waffenfabriken in Afrika, das ist bekannt. Auch bekannt ist, dass Künstler wie der österreichische Regisseur Seidl, Techniken entwickelt haben, Misstände darzustellen. Seidl pflegt übrigens mit den Personen, die er darstellt, ein freundschaftliches Verhältnis. Er kann so produzieren. Was aber beginnen wir mit den Wahrnehmungen, die er aufnimmt, was beginnen wir mit den Meldungen vom Klimawandel, kommenden Bürgerkriegen und Waffenhandel? Müssen wir selbst filmen, schreiben, künstlerisch tätig sein, selbst Wahrnehmungen produzieren, die andere so belasten, dass sie auch produzieren müssen? Wir tragen also zur Spirale der Wahrnehmungsangebote bei, verbessern selbst nichts? Oder doch? Ist es vielleicht ein Versuch, mit den Verhältnissen, die sich nicht diktarorisch, sondern nur allmählich ändern lassen, so Freundschaft zu schliessen, dass sich wenigstens langsam etwas verändert?

Todfeindschaft – Vorhautgleitcreme

Thursday, November 2nd, 2006

Auf die mail eines Bloggers mit dem Namen “Vorhautgleitcreme” reagiert der libanesische Engel nicht. Der Engel unterscheidet zwischen Freunden und Gästen. Nicht jeder Gast ist beliebt.

Von Guido Cavalcanti kann man wissen, dass er nicht beliebt war, wenn er auch geschätzt und gefürchtet wurde. Bekannt ist sein Todfeind Corso Donati. Es wird mehr gegeben haben. Die Cavalcantis sind eine Familie von Emporkömmlingen. Vermutlich haben sie sich die neuen Rechentechniken mit dem Abakus des Gerbert, die Einführung des Nullzeichens und des Schreibens auf Sand behende in ihren Handelsgeschäften bedient. Deshalb waren sie schneller als die anderen im Rechnen. Das hat unheimlich gewirkt. Guidos Vater, Guido und vermutlich auch sein Bruder waren suspekt all denen, die von den neuen Techniken, die aus dem arabischen Spanien kamen, nichts wussten oder sie nicht anzuwenden verstanden. Das gilt für das schriftliche Rechnen auf Papier, das sich in Guidos Jahrhundert in Europa ausbreitet.

Guido wird 1259 oder 1261 in Florenz geboren, er wird 1267 – dann ist er acht oder sechs Jahre alt – verheiratet. Er stirbt im August 1300 nach einmonatiger Verbannung im Malariagebiet Sarzano.

Vom libanesischen Engel kann im Blog erfahren, dass er in Berlin gewohnt hat und nun in Bremen lebt. Der Engel teilt mit, dass er weiblich ist. In Gedichten erscheint er männlich. Brüder und ein Vater, der weggeht, vielleicht im Gefängnis sitzt, werden erwähnt. Die Freunde des Engels heissen:

aezpskin user status AlessandroDelPiero user status ArabzFinest user status Aynali32 user status BeyazKaranlik user status bildmitteilungen user status crazydriver1989 user status Esra93 user status kalay user status Kasim1 user status Khadische5831 user status KillerKirschle user status LaLaLandMD user status LibanesischerEngel user status LilGracia user status Melez user status MissxasLi52 user status MiZzxBraZiL user status MizzyDeLaParadize user status oOBASBELASIOo1 user status oOoLibanesinoOo user status oOosweetgirloOo user status papatyalim6 user status pudding user status Pussycat853 user status SchokoPriincess user status SinopDeliGht user status SirKeko user status TuniSxBeauty user status xbosnianchicax user status xCatyx user status xlYoUlxlMelx user status xSH3Q3RL3Rx user status xsweeDxpriinCessx user status XsWeEt66X user status XsWeEt66X user status xXdavidXx2 user status xXIzaBebiXx user status XxXPlayboy22XxX.

Ob sie real existieren oder andere Identitäten des libanesichen Engels sind, ist zumindest fragwürdig. Guido widmet einem Freund ein Gedicht. Den Namen des Freundes nennt er nicht. Mit anderen, die namhaft erwähnt werden, wechselt er Gedichte. Darunter sind Dante Alighieri, Bernardo da Bologna,Guido Orlandi … (Fortsetzung und Korrekturen folgen)

Ein weinend wandelnder

Wednesday, November 1st, 2006

un che vo piangendo, sei er, schreibt Cavalcanti. Als Edelmann beschreibt er so seinen Gemütszustand. Die Beschreibung ist eingebettet in einen Diskurs über die Liebe. Cavalcanti war seit seiner Kindheit mit einer florentischen Edelfrau verheiratet. Die Gefühle zu ihr thematisiert er nicht. Auch eine andere physisch exisitierende Frau wird er nicht in seinen Gedichten angebetet haben. Was thematisiert er aber, wenn er von den versengenden Anblick der Schönen spricht, die sein Herz so entflammt, das er selbst wie ein zerstörtes Schiff (disfatta nave) brennt? Es kann der Brand der Transzendenz sein, der religiös geübten Liebe zur Jungfrau Maria, es kann aber auch die Liebe zu einem Prinzip wie Gerechtigkeit sein, ein Prinzip, das quält in einer Stadt, in der Verfolgung, Blut, Malaria, Auftragsmorde zum täglichen Geschäft gehören.

Der libanesische Engel schreibt über seine Lebenswelt:

Wenn jemand sagt: “Ey, es ist leicht hier!”, war das krass gelogen
Du machst einen bogen um jeden der in der Gruppe steht
hier kannst du manchmal auch 12jährige Nutten sehen
Guck, ich gehe, gehe durch die Siedlung durch.
Mein Vater lehrte mich: “Mein Sohn, habe niemals furcht!”
Ich bin stolz darauf, denn der Block steht hinter mir,
man wollte uns Boykotieren, doch wir sind noch hier
An meine toten Brüder bis in die Unendlichkeit,
ich halt die Stellung hier solange ich lebendig bleib.
*

Auffällig sind die gleichen Anlaute, mit denen der Engel sein Lied formt. Die Sprache ist hier nicht ein Instrument des Angriffs, sondern ein Gewebe, ein fliegender Teppich, mit der Engel für kurze Zeit, über dem Alltag schweben versuchen kann. Vergeblich vielleicht, aber ein Versuch wert.


Die letzten Einträge im Gästebuch des Engels sind folgende:

Kasim1 schreibt am 23.10.2006 17:43 :
bir damla ümit serpilsin yüregine, bir damla mutluluk dolsun günlerine , binbir duan kabul ve Ramazan Bayramin Kutlu Olsun, hadi kib aeo K7
SonnenPower schreibt am 19.10.2006 21:56 :
Was zeigt der Zeiger wenn Du Dich auf die Waage stellst … ?
Vorhautgleitkrem schreibt am 19.10.2006 21:37 :
die NAturbilder sind geil ;-)…jibts aba och Bildaz von dir ???

Cursor

Monday, October 30th, 2006

Übegriffe, Plünderungen und Leichenschändungen sind an der Tagesordnung. Wer es sich leisten kann, der unterhält eine Schutztruppe und sichert durch frühe Pflichtheirat der Kinder seine sozialen Bande. Mehr als ein Riss geht durch die Gesellschaft. Religion und Staat streiten miteinander, neue Schreib- und Rechentechnolgien breiten sich aus, ermöglichen schnellen Reichtum, der ebenso schnell wieder gewalttätig genommen wird.

Der libanesische Engel reagiert auf die Gewalt in seinem Heimatland, indem er Bilder aus dem Libanon in das Netz stellt: Ausserdem publiziert der Engel einen Text, der mit folgendem Bild endet:

libengelstellung.jpg

Der italienische Dichter Cavalcanti erlebt die mörderische Situation in seiner Heimatstand unmittelbar. Er reagiert auf Gewalt mit Gewalt, indem er auf einen erklärten Feind, der ihn auf einer Pilgerfahrt zu ermorden versucht hat, mit dem Speer zielt, dann reagiert er auf die Gewalt indirekt, indem er sein “Ich” als Kampfplatz auffasst. Als ausgebildeter Jurist und Sohn eines der reichsten Händler der aufsteigenden Metropole beherrscht er das Schreiben. Es heisst von ihm, dass er “viele anmutige Dinge besser machen konnte als jeder unserer Bürger”. Sicher bezieht sich dies auf die Gedichte Cavalcantis, mit denen er zum Meister des schönen neuen Stils der Liebesdichtung wurde. Wahrscheinlich ist damit mehr gemeint, etwas, das den Argwohn vieler erregte, zum Beispiel den behenden Umgang der Rechenkunst mit Linie und Null.

Auch in den Gedichten des libanesischen Engels wird Gewalt thematisiert, z.b. in: Mein ehemaliges Zuhause wo ich noch in Berlin gelebt habe:

… ich steh auf und sehe Blut an meinen jungen Händen
Unsere Welt: Alle Wände sind beschmiert
Meine Jungs verbrachten alle ihre Kindheit hier,
ich bin verwirrt, lieber Gott, zeig mir den rechten Weg.
Meine Nachbarin hatte schon mit 16 Aids.
Es ist jetzt zu spät, wohin wirst du mich dann führen?
Mama weint, denn die Bullen klingeln an der Tür
sag mir wofür sind meine Brüder hinter Gittern?
Überall scheint die Sonne doch hier ist Gewitter und im Winter sind die Heizungen auch
abgestellt, niemand hat mich je gefragt ob mir das gefällt …

Und ich frage mich was Liebe in der Welt noch heißt,
auf einmal merke ich ich bin hier und jetzt am Abstellgleis
wo du selten weißt was morgen passieren wird…

15.124 Besuche hat der libanesische Engel auf seinem Blog. Cavalcantis Gedichte sind Gegenstand gelehrter Untersuchungen, Abschriften seiner Gedichte sind Teil des italiensichen Kulturerbes. Als ausgebildeter Jurist ist er geübt in der Verwendung von Formeln. Das Sonett, die er von dem dichtenden Notar Giacomo da Lentini aus Sizilien übernimmt, die Kanzone, die er bei den südfranzösischen Troubadors kennenlernt, nutzt er virtuos als Rahmen, um die Zerstörung seines Selbst zu formen.

Er dichtet:

Meine Seele ist niederträchtig zerrüttet worden in der Schlacht, die aus dem Herzen kommt… [VII]
… das Herz hat Krieg und wenig Leben … [XI]
Warum sind mir die Augen nicht herausgerissen worden …? [XII]
Diese Tugend Amors hat mich auseinandergenommen … [13]

Der Liebesgott Amor und die Schönheit sind in den Gedichten Cavalcantis gewalttätig. Die galante und wohlklingende Form seiner Verse steht im Kontrast zur Grausamkeit der dargestellten Zerrüttung durch äussere Kräfte. Als deren Opfer inszeniert sich der Dichter. Vor dem Hintergrund der sozialen Spannungen und kulturtechnischen Innovation zur Zeit Cavalcantis ist diese Inszenierung als Zeugenschaft zu verstehen. Zeugenschaft nicht nur einer neuen sublimen Kunst, weltlich zu dichten, sondern einer Anstrengung, die Spannungen seiner Zeit stimmig auszudrücken. Die Gedichte drücken keine Hoffnung aus. Versöhnung, wie sie in Dantes Göttlicher Komödie als Heilserwartung vermittelt wird, kennt Cavalcanti nicht. Die dokumentierten, persönlich erlittenen Grausamkeiten seiner Zeit hallen wider in der abstrakten Rhetorik der Kämpfe zwischen den Bestandteilen der Seele des Dichters und der angebeteten Schönheit. Die biltà ist keine versöhnende Gottesmutter. Der Anblick der Schönheit erschüttert die Seele, verletzt sie, teilt das Herz des Dichtenden in Stücke.

Der Leichnam seines Schwiegervaters wurde auf Geheiss des Papstes aus dem Grab genommen und in unheiliger Erde verscharrt. Nicht dass Cavalcanti den Mann geschätzt haben muss, der Florenz einmal vor der Zerstörung rettete und dessen Tochter er heiraten musste, aber der Anblick von zerfallenen Körperteilen, die als Kadaver noch angeprangert und geschändet werden, war ihm vertraut. Eine Religion, die zu solcher Schändung aufruft, kann das Gemüt eines Lebendigen martern. So korrespondiert dem Schrecken auf den Strassen auch ein Schrecken im Seelischen. Der Dichter stirbt 1300, nachdem er sich während der Verbannung in das Malariagebiet Sarzano infiziert hat.
Der libanesische Engel kümmert sich nicht um ausgearbeitete Formen, folgt aber Rhythmen, die von den Söhnen Mannheims und anderen geformt werden. Wort und Bild zu verwenden, um Argwohn gegenüber den Verhältnissen auszudrücken, das scheint mir ein aufrichtiger Weg zu sein, um sich von der Widersprüchlichkeit der Zeit nicht verschlucken zu lassen. Cavalcanti gelang dies im 13. Jahrhundert, Bloggern wie dem libanesischen Engel mag dies auch heute gelingen… (Fortsetzung/Korrekturen folgen)

Feldspannung

Monday, October 30th, 2006

Nach Sheldrake, so lerne ich am Wochenende von Barbara, sind Lebewesen von einem morphogenetische Feld umgeben. Menschen sind von einem kulturellen Feld umgeben, denke ich in Anschluss an Cassirer. Mit der Mediengeschichte lässt sich argumentieren, dass diese kulturellen Felder durch technische Innovation verändert werden, z.B. durch die Erfindung des Vokalalphabets, zum Beispiel durch die Einführung der Null. Das Werk Sapphos vermittelt die Spannung, denen das Feld durch die Erfindung der Schrift ausgesetzt war; das Werk Cavalcantis die Spannung durch Einführung der Null begleitet vom Entstehen nationaler Schriftkulturen.
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und, selber am Verdursten, die Kamele in uns zur Oase geführt.

Monday, October 23rd, 2006

Tagesworte aus: Bumerang – Ein Gedicht von Ghérasim Luca. In: Schreibheft 67, S. 17.