Archive for 2006

Weiblicher Same

Friday, November 3rd, 2006

“Die Medizin des 12.-14. Jahrhunderts war von dogmatisch starrer und unflexibler Haltung in Sachen Sexualität weit entfernt… Im 12. Jahrhundert dominiert* die Idee eines weiblichen Samens, der dem männlichen Sperma ungefähr gleichgesetzt wurde … Der `Canon` des Avicenna, übersetzt von Gerhard von Cremona … [argumentiert dann in einer Form], die von den meisten universitären Medizinern des 13.-15. Jahrhunderts übernommen wurde: Danach stiess die Frau einen Samen aus, der zwar nicht dem des Mannes gleichkam, aber zur Empfängnis seinen Beitrag leistete. Nachdem einmal eine Verbindung zwischen diesem Samenausstoss und der Wollust hergestellt war und ebenso die Simultaneität des männlichen und weiblichen Samenausstosses als notwendig erkannt worden war, sahen sich die Mediziner veranlasst, auch dem erotischen Vorspiel Bedeutung beizumessen.”

* unter dem Einfluss des von Constantinus Africanus übersetzten `Pantegni`und eines pseudogalenischen Traktates `De Spermate`.Constantinus Africanus verfasste den Traktat “De coitu”, der für die mittelalterliche Auseinandersetzung mit des Sexualität prägend war.

Nach: Jacquart, D. .: Sexualität IV – Medizin. In: Lexikon des Mittelalters VII. München 1995: Lexma

Regulierung der Sexualität

Friday, November 3rd, 2006

Im Mittelalter wurde ein Arsenal an Begriffen geschaffen, um vor geistigen Gerichten über Sexualität zu urteilen:

– debitum matrimoniale = Geschlechtsverkehr als pfilichtschuldige Aufgabe der Ehepartner zur Bekämpfung von Triebhaftigkeit

– consummation = Vollzug der Ehre

– fornication simplex = einfache Unzucht, z.B. Bordellbesuch

– alduterium = Ehebruch

– incestus = Blutschande

– mollities = Selbstbefriedigung

– bestialitas = Zoophilie

– vitium sodomiticum = Homosexualität

concubitus non debitus = ungehöriger Verkehr in der Ehe wie Anal-, Oral-, Dorsal- und Infemoralverkehr.

Für die medizinische Literatur im Mittelalter war bedeutend: Constantinus Africanus`Traktat “De coitu”.

Nach: Hergemöller, B.-U.: Sexualität I. In: Lexikon des Mittelalters VII. München 1995: Lexma.

Mit der Luft rechnen

Friday, November 3rd, 2006

d.h. mit dem Kopf oder mit der Hand rechnen, das wird im arabischen Kulturkreis seit dem siebten Jahrhundert von der indischen Rechenmethode unterschieden, bei der geschrieben werden muss.

Friday, November 3rd, 2006

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Todfeindschaft – Vorhautgleitcreme

Thursday, November 2nd, 2006

Auf die mail eines Bloggers mit dem Namen “Vorhautgleitcreme” reagiert der libanesische Engel nicht. Der Engel unterscheidet zwischen Freunden und Gästen. Nicht jeder Gast ist beliebt.

Von Guido Cavalcanti kann man wissen, dass er nicht beliebt war, wenn er auch geschätzt und gefürchtet wurde. Bekannt ist sein Todfeind Corso Donati. Es wird mehr gegeben haben. Die Cavalcantis sind eine Familie von Emporkömmlingen. Vermutlich haben sie sich die neuen Rechentechniken mit dem Abakus des Gerbert, die Einführung des Nullzeichens und des Schreibens auf Sand behende in ihren Handelsgeschäften bedient. Deshalb waren sie schneller als die anderen im Rechnen. Das hat unheimlich gewirkt. Guidos Vater, Guido und vermutlich auch sein Bruder waren suspekt all denen, die von den neuen Techniken, die aus dem arabischen Spanien kamen, nichts wussten oder sie nicht anzuwenden verstanden. Das gilt für das schriftliche Rechnen auf Papier, das sich in Guidos Jahrhundert in Europa ausbreitet.

Guido wird 1259 oder 1261 in Florenz geboren, er wird 1267 – dann ist er acht oder sechs Jahre alt – verheiratet. Er stirbt im August 1300 nach einmonatiger Verbannung im Malariagebiet Sarzano.

Vom libanesischen Engel kann im Blog erfahren, dass er in Berlin gewohnt hat und nun in Bremen lebt. Der Engel teilt mit, dass er weiblich ist. In Gedichten erscheint er männlich. Brüder und ein Vater, der weggeht, vielleicht im Gefängnis sitzt, werden erwähnt. Die Freunde des Engels heissen:

aezpskin user status AlessandroDelPiero user status ArabzFinest user status Aynali32 user status BeyazKaranlik user status bildmitteilungen user status crazydriver1989 user status Esra93 user status kalay user status Kasim1 user status Khadische5831 user status KillerKirschle user status LaLaLandMD user status LibanesischerEngel user status LilGracia user status Melez user status MissxasLi52 user status MiZzxBraZiL user status MizzyDeLaParadize user status oOBASBELASIOo1 user status oOoLibanesinoOo user status oOosweetgirloOo user status papatyalim6 user status pudding user status Pussycat853 user status SchokoPriincess user status SinopDeliGht user status SirKeko user status TuniSxBeauty user status xbosnianchicax user status xCatyx user status xlYoUlxlMelx user status xSH3Q3RL3Rx user status xsweeDxpriinCessx user status XsWeEt66X user status XsWeEt66X user status xXdavidXx2 user status xXIzaBebiXx user status XxXPlayboy22XxX.

Ob sie real existieren oder andere Identitäten des libanesichen Engels sind, ist zumindest fragwürdig. Guido widmet einem Freund ein Gedicht. Den Namen des Freundes nennt er nicht. Mit anderen, die namhaft erwähnt werden, wechselt er Gedichte. Darunter sind Dante Alighieri, Bernardo da Bologna,Guido Orlandi … (Fortsetzung und Korrekturen folgen)

Thursday, November 2nd, 2006

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Ein weinend wandelnder

Wednesday, November 1st, 2006

un che vo piangendo, sei er, schreibt Cavalcanti. Als Edelmann beschreibt er so seinen Gemütszustand. Die Beschreibung ist eingebettet in einen Diskurs über die Liebe. Cavalcanti war seit seiner Kindheit mit einer florentischen Edelfrau verheiratet. Die Gefühle zu ihr thematisiert er nicht. Auch eine andere physisch exisitierende Frau wird er nicht in seinen Gedichten angebetet haben. Was thematisiert er aber, wenn er von den versengenden Anblick der Schönen spricht, die sein Herz so entflammt, das er selbst wie ein zerstörtes Schiff (disfatta nave) brennt? Es kann der Brand der Transzendenz sein, der religiös geübten Liebe zur Jungfrau Maria, es kann aber auch die Liebe zu einem Prinzip wie Gerechtigkeit sein, ein Prinzip, das quält in einer Stadt, in der Verfolgung, Blut, Malaria, Auftragsmorde zum täglichen Geschäft gehören.

Der libanesische Engel schreibt über seine Lebenswelt:

Wenn jemand sagt: “Ey, es ist leicht hier!”, war das krass gelogen
Du machst einen bogen um jeden der in der Gruppe steht
hier kannst du manchmal auch 12jährige Nutten sehen
Guck, ich gehe, gehe durch die Siedlung durch.
Mein Vater lehrte mich: “Mein Sohn, habe niemals furcht!”
Ich bin stolz darauf, denn der Block steht hinter mir,
man wollte uns Boykotieren, doch wir sind noch hier
An meine toten Brüder bis in die Unendlichkeit,
ich halt die Stellung hier solange ich lebendig bleib.
*

Auffällig sind die gleichen Anlaute, mit denen der Engel sein Lied formt. Die Sprache ist hier nicht ein Instrument des Angriffs, sondern ein Gewebe, ein fliegender Teppich, mit der Engel für kurze Zeit, über dem Alltag schweben versuchen kann. Vergeblich vielleicht, aber ein Versuch wert.


Die letzten Einträge im Gästebuch des Engels sind folgende:

Kasim1 schreibt am 23.10.2006 17:43 :
bir damla ümit serpilsin yüregine, bir damla mutluluk dolsun günlerine , binbir duan kabul ve Ramazan Bayramin Kutlu Olsun, hadi kib aeo K7
SonnenPower schreibt am 19.10.2006 21:56 :
Was zeigt der Zeiger wenn Du Dich auf die Waage stellst … ?
Vorhautgleitkrem schreibt am 19.10.2006 21:37 :
die NAturbilder sind geil ;-)…jibts aba och Bildaz von dir ???

Tuesday, October 31st, 2006

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Tuesday, October 31st, 2006

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Monday, October 30th, 2006

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