Descartes – der entscheidende Zug des cogito wird meist übersehen

February 13th, 2007

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Vektoren, Spuren, Navigation

February 13th, 2007

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Navigo, ergo….? Ein bischen. Immerhin finde ich mich via GPS. Die Orientierung in japanischen Städten ist nicht leicht. Die Strassen haben keine Namen, dafür ist aber alles in Kasten und Kästchen und Unterkästchen eingeteilt. Land, Stadt, Stadtteil, Bezirk, Block, Haus, Apartment. Selbst die Taxifaher irrten lange Zeit in der Stadt umher und mussten sich von ihren Fahrgästen an die richtige Adresse leiten lassen. Bis es eines Tages in den 90er Jahren GPS und elektronische Karten und Zielführungssoftware erschwinglich wurden.

Mein Garmin GPS, weil Produkt einer taiwanesisch-amerikanische Firma, liefert zwar Seekarten mit verlaeslichen Tiefen-(und Untiefen-) Angaben fuer japanische Küstengewässer, aber keine Strassenkarten. (Die Firma hatte wohl keine Lizenz fuer die komplizierten japanischen Strassen erwerben koennen.) Allerdings zeichnet das Gerät meine Fahrten auf. So ist meine Karte von Tokio autogen: nur die schon abgefahrenen Routen sind verzeichnet. Da weiss man, wo man war.

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Canto III ?/07

February 13th, 2007

Die porösen Grenzen von Kontrasten interessieren. Hier wechselt der Vordergrund in den Hintergrund. Hier entwickeln sich Bewegungen, die Denkfiguren ermöglichen. Der Fall von Mahar Arar (NZZ Nr.28)ist umgeben von einem schweigsamen Dunkel. Sein Fall erhellt das umgebende Dunkel. Sein Fall ist zugleich dunkel. Der Alptraum begann im September 2002, als er während einer Zwischenlandung in New York verhaftet und trotz Pochen auf seine kanadische Staatsbürgerschaft in sein Geburtsland Syrien verfrachtet wurde, wo man ihn fast ein Jahr lang festhielt und folterte. Nach seiner Freilassung, die er dem von seiner Frau mobilisierten Druck der Medien und politischen Instanzen verdankt, begann sein langer Kampf um die Rehabilitierung. Der kanadische Staat sprach ihm dieses Jahr eine Entschädigung von 11, 5 Millionen Dollar. An diesem Bericht nehme ich das Wort “folterte” als Pore wahr. Sie weitet sich über meine Vorstellungskraft hinaus: Schreie, Hoffnungslosigkeit, Entsetzen, Entsetzen, Entsetzen breiten sich in meinem Bewusstsein aus. Das Gefühl von Ohnmacht ist unvorstellbar, man möchte nicht begreifen, dass dies jedem widerfahren kann. Die andere Pore, die ich wahrnehme, setzt sich aus den Worten “dem von seiner Frau mobilisierten Druck der Medien und politischen Instanzen” zusammen. Ihnen muss ich künstlich Raum geben, sonst ist sie schnell in ein Muster verschlossen, das nichts mehr vermittelt, weil es zu schnell abgespeichert wird. Doch gilt es auch dies geeignet wahrzunehmen und sich die Kaskaden von Anrufen vorzustellen, das Bangen auf Rückrufe, die emails, die ausbleibenden Antworten, dann der kaum zu glaubende Durchbruch, der wieder enttäuscht wird, weil Medienvertreter und Politiker etwas versprechen, was sie nicht halten können. Beide Poren sind wahrnehmbar, können zu Vorstellungen führen. Die meisten Poren bleiben den Wahrnehmungen verborgen. Newman`s Farbflächen schulen den Blick für Übergänge, die Lithographien der Cantos schulen den Blick für Unebenheiten bei den Grenzverläufen.

February 13th, 2007

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February 12th, 2007

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Diesel – Is climate change

February 12th, 2007

sex-y ?, mit dieser Frage wirbt das Modelabel Diesel. Read the rest of this entry »

Canto II ?/07

February 12th, 2007

Hellblau strahlt ein Balken auf schwarzem Grund. Read the rest of this entry »

February 12th, 2007

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February 10th, 2007

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Canto I ?/07

February 8th, 2007

Hellweiss wird zwischen beigeweissen Flächen zu einer strahlenden Quelle, engelgleich wirkt diese Fläche auf ihre dunklere, schmutzigere Umgebung. Engel benötigen den Schmutz ihrer Umgebung. Sie strahlen weniger, wenn die Umgebung selbst engelhaft ist. Mich interessieren die Ränder zwischen dem hellen Weiss und den beigeweissen Flächen. Hier ist eine Zone der Überlagerung, in der hell mal stark scheint, mal überschattet wird.

Diese miteinander streitenden Farbtönungen bieten einen Ansatz, Ausbreitung und Verknüpfung zu denken. Lassen wir die Metaphorik von strahlend und schmutzig beiseite. Denken wir zum Beispiel an eine Zeitungsnotiz, die meldet, dass koreanische Kinder auf japanischen Strassen von Japanern mit Skalpellen verletzt werden. Diese Notiz überlagert die gewohnte Wahrnehmung vom technologisch bestimmten Staat Japan, dessen Mitgliedern man technologische Handlungsformen unterstellt, also auch einsehbares, regelgeleitetes Handeln. Dieser Begriff der Regel erhält durch die Notiz einen dunkle Färbung. Die dunkle Färbung breitet sich aus und verändert die Wahrnehmung des Landes mit strahlend roten Sonnenball auf weissem Grund.

Auch zur anderen Seite breitet sich ausgehend von dieser Mitteilung ein Gedanke aus. Er rührt an mögliche Ursachen eines solch perfide handelnden Nationalismus. Die Frage dringt vor, bleibt dann stecken in dem Gefühl, dass man mehr wissen möchte, mehr recherchieren müsste, bevor man weiter schreibt. Man hofft, eine Erklärung zu finden für solche Untaten. Doch dann schlägt diese Bewegung um, bewegt sich zurück zur Nachricht und die Frage entwickelt sich, ob und wie Liebe solche Taten vermeiden und ihre Auswirkungen verhindern helfen kann. Das ist eine Situation, in der die Wohlwollensbombe von Otto Rössler gezündet werden kann. Das gelingt vielleicht mit Hilfe anderer Malerei als der Barnett Newmans?