Archive for the 'Headfarm' Category

Headfarming

Thursday, December 8th, 2016

Gott schmeckt sich selbst.
x schmeckt sich selbst.
f(x) nicht
1 I I R 2

Headfarm

Saturday, November 12th, 2016

I Jemand hat das Geschirr vom Ofen genommen (Barbara Guest)

Headfarm

Thursday, November 10th, 2016

I Könnt’ in diesen Blog ich nicht etwas setzen, langsam Mut zu Zeichen finden?

Sampurna Chattarji: Verschlauf nicht …

Thursday, September 29th, 2016

Der Moment löst sich von der Stunde.
Mit dem Twang (dem Tang) der Saite, der grad
Vom Bogen geschnellten
Gib Acht
Es gibt keine zweite Chance
Jetzt oder 3600 Sekunden später

Sampurna Chattarji, Not noose noose knot, deutsche Worte von Nils Röller

Headfarm: Mandelwasser

Tuesday, September 13th, 2016

I Es war wie die Wogen von Mandelwasser unter den Ruderschlägen im Frühjahr. (Mykola Chwyljowyj, Elegie, Schreibheft 86, S. 122).

Headfarm: Stunde – Nunc stans

Sunday, September 4th, 2016

I Stunde, stand.

I Es hiess, sie, es, er habe gestanden oder gestunden, eine Stunde hätten sie gebildet in dem Augenblick, der entstand, als sie da waren, sie, er, es.

I Glas. Fleck. Auge.

I Die Litanei der einzelnen, die da am Limmatplatz oder an einem anderen Ort waren, an der Grenze, im Zentrum, der Stadt, im Buch und es war ein Moment, ein Augenblick, in dem sich alles änderte – das Glas im Wasser – das Wasserglas, die Tropfen darin, die sich glichen und fügten zum Wasser im Glas, wie sie, die an den Grenzen, im Zentrum, sich bilden als Gruppe und wiederverteilt werden. Das geschieht.

I Denkbar wird durch die Worte nunc stans ein Augenblick, der bleibt, Stunde wird, die sich ausdehnt in der Zeit von einem Moment zum anderen, ein stehender Augenblick wird, Stunde, Fleck, Farbe, die sich ausbreitet. Sie erhält einen Rand, ein Glasrand, der wie die Küste Frankreichs sich verändert, unendlich, nur annäherungsweise messbar  wird in seinen Buchten, Krümmungen und den Sandstränden, an denen sich mit jedem Wellenschlag die Trennung von Land und Wasser neu ergibt.

I Glasrand, den unsere Lippen nicht fassen können, wenn er sich zersplittert, in dem Augenblick, in dem wir trinken und den Schrecken, der dadurch entstünde, uns nicht mehr gestattet, jemals mehr ein Glas an den Mund zu setzen, nicht mehr den Moment der Frische zu spüren, das entstünde nicht mehr.

I Wäre dieser Moment doch nicht entstanden.

 

Steinzeit

Monday, July 18th, 2016

I Steine ziehen Menschen an, die Steine sammeln und mit sich tragen.
I Talismansteinmenschen
I Von einem regelrechten Menschenmagnet erzählt eine Sage aus dem Steinbuch des Aristoteles. Die erste Fassung des Steinbuchs des Aristoteles entsteht vermutlich um 850 nach Chr., tausend Jahre nach dem Tod des angegebenen Autors. Die erste Schicht bilden Texte, die vermutlich im achten Jahrhundert nach Christus von jüdischen und arabischen Ärzten verfasst worden sind. Die Zahl der Magnete, die im Steinbuch erwähnt werden, nimmt mit den Jahrhunderten, in denen das Buch von anonym bleibenden Verfassern erweitert wird, zu.
Julius Ruska, der 1911 darüber eine Habilitationsschrift veröffentlicht, findet in dem Buch Eisenmagnete, Gold-, Silber-, Kupfer-, Blei-, Haar- und Fleischmagnete, einen Stein, der Wasser anzieht, einen, der Fische um sich sammelt, und einen Menschenmagneten. Der Menschenmagnet zieht Soldaten, die eine Stadtmauer erklimmen, an und lässt sie nicht mehr zu ihrem Heer zurückkehren.
I Ruska erwähnt auch den Alexanderroman, ein Buch, an dem Menschen ebenfalls über Jahrhunderte gearbeitet haben; ein Buch, das Berichte über Steine anzog.
I Ich bin „angezogen“ von Gerrit Lansings Text, der „angezogen“ ist von Elias Ashmole. Gerrit Lansing schreibt:
„Es gibt vier philosophische Steine, über die Elias Ashmole im Vorwort zu seiner Anthologie Theatrum Chemicum Brittannicum[1] schreibt, den Minerallischen Stein, den Vegetabilen, den Magischen und den Engellhaften.“

[1] Die Schreibweise des Titels weicht leicht vom Original ab. Gemeint ist: Elias Ashmole: Theatrum Chemicum Britannicum. London: J. Grismond for Nathan Brooke, 1652 (Repr. Hildesheim: Georg Olms, 1968).

Headfarm: Leere, Leukipp

Thursday, July 7th, 2016

I Während Mauern aus Steinen entstehen, bilden in einem Gitter Drähte Löcher.
I „Hierauf also gibt Leukipp dadurch Antwort, dass er das nicht-seiend Leere selber zum Sein erklärt erhebt. ‚Die (seienden Dinge) würden im Leeren dahin getragen‘ heisst es im Bericht des Aristoteles weiter, ‚denn das Leere sei‘“. (Diels, a.a.O., S. 96).

Headfarm

Saturday, June 25th, 2016

I Atome haben Felle, stinken wie verletzte Sänger (Tristan).

Headfarm: Atom-Tasten

Saturday, June 11th, 2016

I Unser Atomdenken ist gelenkt durch unser Empfinden, das vom Denken gelenkt wird.
I Denken und Empfinden werden imprägniert durch unsere Techniken, Kochen, Rudern, Lieben, Küsen, Singen, Streiten, Atmen.
I Unsere mechanischen Bewegungen bewirken mittels Tasten, Clicks und Scrollen etwas in einem digitalen, elektronischen Gerät. Aber wie? Das führt uns zu Fragen nach der Übersetzung von Kräften, in denen sich zeitliche und räumliche Annahmen so verschieben, dass unsere Vorstellungskraft strapaziert wird. Die Aktivierung einer Schnittstelle zwischen Mensch und Computer verändert zum Beispiel elektromagnetische Felder und koppelt die Mechanik der Berührung am Interface auf der einen Seite mit Wechselwirkungen im atomaren Bereich und andererseits mit entfernten Orten der Stromerzeugung auf der Makroebene. Vertraute Gesten, wissenschaftliche Modelle und technische Anlagen mit ihren jeweiligen räumlichen Skalen überlagern sich dabei. Hinzu kommt die Mitführung historischer Dimensionen durch die Bezeichnungen, die wir verwenden. Sie synchronisieren kulturgeschichtliche Epochen und versprechen eine Übertragbarkeit gegenwärtiger Praxen auf historische: Das Scrollen ruft Geschichten der Handhabung von beschriebenen Rollen wach, der Click erinnert an die Unterscheidung zwischen menschlichen und tierischen Lauten und die Tasten verweisen auf langwierige Ausdifferenzierungen der körperlichen Grenzen. Im Unterschied zu Wind- und Wasserkraft, deren Ströme mit Fahnen, Mühlen und Rädern einsichtig kanalisiert oder sogar kinderleicht mit Mund und Händen erzeugt werden können, entziehen sich elektrische und magnetische Kräfte der direkten Handhabe. Es sind Kräfte, die mit suggestiven Vorstellungen von polarisierenden, verborgenen Verbindungen beladen worden sind. Sie setzen Mittel und Konstruktionen voraus, die wir freistellen möchten.