Archive for January, 2007

Thursday, January 18th, 2007

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Alles in Rechnung bringen

Thursday, January 18th, 2007

In einer barocken, tänzelnden Sprache, die ein spielerisches Verhältnis zum Leben suggeriert, spricht Leibniz vom Verhängis. Tänzeln im Unterschied zu Tanzen ist eine Bewegung um ein Zentrum, das man nicht selbst gewählt hat, während Tanzen eine selbstbestimmte Bewegung ist. Ob etwas tanzt oder tänzelt, wird eine Frage der Perspektive sein. In Leibniz Perspektive tänzelt der menschliche Wille wie eine Magnetnadel, deren Verhalten vorherbestimmt ist. Wenn wir denken lernen, dass wir tänzeln, anstatt zu tanzen, lernen wir einsehen, wie wir bestimmt sind. Diese Einsicht hilft uns, Spielräume zu erkennen. Ein Spielraum eröffnet sich uns zum Beispiel dann, wenn wir uns fragen, wie wir über Migranten nachdenken. Denken wir über Einzelschiksale nach oder sehen wir einen Migranten verkettet mit allgemeinen Entwicklungen? An unserer Wahrnehmungsform hängt es, wie wir ihn verkettet sehen: „Logik und Metaphysik schaffen in ihrem wechselseitigen Ineinandergreifen den Grundriss der Metaphysik.`Dass alles durch ein festgestelltes Verhängniss herfürgebracht werde, ist eben so gewiss, als dass drey mal drey neun ist. Denn das Verhängniss besteht darin, dass alles an einander hänget wie eine Kette, und eben so unfehlbar geschehen wird, ehe es geschehen, als unfehlbar es geschehen ist, wenn es geschehen. Die alten Poeten, als Homerus und andere, haben es die güldene Kette genennet, so Jupiter vom Himmel herab hängen lasse, so sich nicht zerreissen lässet, man hänge daran, was man wolle. Und diese Kette besteht in den Verfolg der Ursachen und der Wirkungen. Nemlichen jede Ursach hat ihre gewisse Würkung, die von ihr zuwege bracht würde, wenn sie allein wäre; weilen sie aber nicht allein, so entstehet aus der Zusammenwirkung ein gewisser ohnfelhbarer Effect oder Auswurf nach dem Mass der Kräfte, und das ist wahr, wenn nicht nur zwey oder 10, oder 1000, sondern gar ohnendlich viel Dinge zusammen würken, wie dann wahrhaftig in der Welt geschicht. … Hieraus sieht man nun, das alles mathematisch, das ist ohnfehlbar zugehe in der ganzen weiten Welt, so gar, dass wenn einer eine gnugsame Insicht in die innern Theile der Dinge haben könnte, und dabei Gedächtnis und Verstand gnug hätte, umb alle Umbstände vorzunehmen und in Rechnung zu bringen, würde er ein Prophet seyn, und in dem Gegenwärtigen das Zukünftige sehen als in einem Spiegel“.Leibniz nach Cassirer: Freiheit und Form – Studien zur Deutschen Geistesgeschichte [1916]. Bd 7 der Gesammelten Werke. Hamburg 2001: Meiner, S. 29

Waterworld und LHC ¦ Ellmerer

Wednesday, January 17th, 2007

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Physiker ergründen momentan, was zusätzliche Dimensionen für die Kosmologie bedeuten könnten. Vielleicht finden wir etwas über dunkle Materie heraus, die auf anderen Branen versteckt ist, oder über kosmische Energie, die in verborgenen, höherdimensionalen Objekten gespeichert ist.
Eines aber ist sicher: Innerhalb der nächsten fünf Jahre wird der Large Hadron Collider am CERN in Betrieb gehen und in physikalische Regionen vordringen, die noch nie zuvor ein Mensch beobachtet hat. Meine Kollegen und ich können diesen Zeitpunkt kaum erwarten…
Bei Experimenten mit dem LHC werden fast mit Sicherheit Teilchen entdeckt, deren Eigenschaften uns neue Einblicke in die Physik jenseits des Standardmodells ermöglichen. Das Aufregende daran ist, dass noch niemand weiss, worum es sich bei diesen Teilchen handeln wird. (Lisa Randall in “Verborgene Universen”, 2005)

Wednesday, January 17th, 2007

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Wednesday, January 17th, 2007

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Monade, 16. 1. 2007

Wednesday, January 17th, 2007

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IIII

Tuesday, January 16th, 2007

“Sepp, Pott, Brinton und vielen anderen fiel es schon auf, dass bei ganz bestimmten Völkern die 4 eine besondere Rolle spielt. Fassen wir den Sinn und der Verbreitung solcher 4 in einem Kartogramm zusammen. In Ostasien beginnend, springt es in die Augen, dass China ursprünglich `das Reich der vier Meer`, der Kaiser als `der Beherrscher der vier Meere` bezeichnet wurde. Ozean heisst sse-hai, d.h. vier Meere. Solche Benennung ist auch in Japan eingedrungen. Interessant ist es, dass in China die 4 direkt gleich `alle` gesetzt wrd. Sse = fang 4 Gegenden heisst auch soviel wie `alle Gegenden`.

Auch im Sanskrit haben wir mit dem Worte samudra die Sammlung der Gewässer am Himmel und auf der Erde, die als `die 4 Meere` das Land umgeben. Das Land ist vierufrig oder aber caturanta, d.h. vierendig. Bis Tibet ist solche Anschauung verbreitet. In dem Heldengesang von Bogda Gesser Chan sind die Maharadscha-Götter die Hüter der vier Weltgegenden und ist von den 4 Drachenfürsten, den Herren der 4 Meere, die Rede. Die persische Sprache ist reich an solchen Weltbildern. Die Bezeichnung von `Welt` scheint stets mit car = 4 verbunden, sie ist viertorig, vierseitig. Der Himmel ist ein vierseitiges Zelt. Die persische Mythe kennt die 4 Paradiesflüsse; das Paradies gleich `vier Gärten`. Auch ist die Welt viermaurig, d.h. ein von vier Maurern umgebenes Gebäude.

Ähnlich wie in China hiess der König Altbyloniens: der König der 4 Weltgegenden, genau ebenso der Herrscher des Inkareichs. 4 Volksgruppen wohnen in altägyptischer Meinung nach den 4 Himmelsrichtungen. 4 Baobabs stehen in der Mythe Y [?]ukatans an den 4 Ecken der Welt usw.”. Frobenius, Leo: Vom Kulturreich des Festlandes. Berlin 1923; Wegweiser-Verlag, S. 81f.

“Gott gab den Europäern die Uhr und den Afrikanern die Zeit”

Monday, January 15th, 2007

Ein afrikanisches Sprichwort nach Buch, Christoph: Blax Box Afrika – Ein Kontinent driftet ab. Springe 2006: Klampen 2006, S. 14.

Monday, January 15th, 2007

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Monday, January 15th, 2007

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