Author Archive

Aktuell: Parzen

Friday, October 6th, 2017

(Wer keine Schnürsenkel trägt, der entkommt den Parzen.)

Ann Cotten (more…)

Headfarm: Lotman

Wednesday, October 4th, 2017

I „Die Unvorhersehbarkkeit in der Kunst ist gleichzeitig Folge und Grund der Unvorhersagbarkeit im Leben“, schreibt Lotman.
I Unvorhergesehenes tritt ein beim Wechsel von einem Medium in ein anderes, wenn Technisches ins Spiel kommt.
I Kunst folgt den Möglichkeiten, die eine Technik suggeriert.
I In einem zielgerichteten Leben werden der Technik Bahnen zugewiesen.
I Kunst folgt den Bahnen, die technisch nahe gelegt werden.
I Achill erhält ein neues Schild. Er lässt es anfertigen. Er verwendet, was andere ihm zur Verfügung stellen.

Headfarm: Achill und die Schildkröte

Sunday, September 3rd, 2017

Achill kann sich nicht erinnern. Hat er die Schildkröte bereits überholt? Er kann unterscheiden: Eines wäre es gewesen, die Schildkröte zu überholen; ein anderes, die Marke am Ende der Bahn zu passieren und wieder an diese Stelle zurückzukehren. Beides ist möglicherweise schon geschehen, nacheinander oder gleichzeitig. In jedem Fall hätte er sich bewegt haben müssen und zwar fort von der Stelle, an der er jetzt steht, und er hätte an diese Stelle zurückkehren müssen. Nun steht er da und kann unterscheiden, aber nicht die Momente erinnern, in denen er die Schildkröte passierte und die Marke erreicht und umrundet hat.

Headfarm: Schild

Wednesday, August 23rd, 2017

Schild, der; – [e]s, -e (Schutzwaffe)
Schild, das; – [e]s, -er (Erkennungszeichen, Aushängeschild)

Darstellen auf einem Schild, mit einem Schild, wie ein Aushängeschild zum Schutz wird, Würde möglich wird.

Headfarm: Tempel

Tuesday, August 15th, 2017

I Die Worte >>Zeit<< und >>Tempel<< sollen beide auf das griechische Wort >>ausschneiden<< (temnein) zurückführbar sein.
I Jedes Bild ist ein Ausschnitt.
I Jedes Wort auch.
I Ich habe Mühe mit diesen allgemeinen Behauptungen.

Headfarm: Erheben

Monday, August 7th, 2017

I Chiffren, Zeichen, Bilder tragen eine grundsätzliche Spannung in sich.
I Wir können eine Richtung der Spannung angeben, nach Proklos kommt „Heros“ von „airein“ (erheben).
I Dann ist jedes Zeichen, jedes Bild heroisch?
I Theologisch-religiös?
I Und das in der digitalen Ära?

Headfarm: Gestaltung und Kunst

Monday, July 31st, 2017

I Ich ordne zu: Gestaltung ist eine Frage des Masses; Kunst eine Frage des Masslosen …
I Dann ist die antike Dichtung, die sich an Versmassen orientiert nicht Kunst, sondern Gestaltung?
I Dann ist Novalis Erkundung der Chiffrenschrift ein Werk der Gestaltung?

 

Headfarm: Materialität und Einheit

Sunday, July 30th, 2017

I Und wenn wir in der Materialität eines Bildes etwas festhalten, das nicht bloss auf etwas verweist, das wir kennen oder das wir vermeiden wie das Schöne, Wahre und Gute, sondern schlicht auf etwas, das uns fremd und zugleich vertraut ist, wie ein Lied, das erklingt?

Headfarm: Bild und Einheit

Monday, July 24th, 2017

I Versuche, das Bild als Einheit zu verstehen, die dem Druck widersteht, prinzipielle, unteilbare Elemente zu finden.

Headfarm: Wüstenweg, endlich, unendlich

Tuesday, June 27th, 2017

I Die Werke der Moderne, Werke von Kafka, Schönberg, Klee und Malewitsch, die Cacciari bespricht, widersprechen der Vorstellung, dass mittels Technik, das Unendliche handhabbar wird. So verstehe ich den Wüstenweg Kafkas als Inversion, und zwar, das, was  üblicherweise empirisch-physikalisch bewältigt werden kann, zum Beispiel der Ritt in das nächste Dorf, wird zu etwas, das während eines Lebens nicht bewältigt werden kann. Eine abgemessene Strecke wird zur Gerade, die ins Unendliche läuft. Das wird nicht schlicht romantisch gefeiert, sondern ist Anlass zu Sorge und Verzweiflung. Das Endliche wird abgründig, grundlos.

I Hoffnung scheint der Gedanke zu bieten, dass der Punkt oder das Jetzt nicht physikalisch ausgedehnte Objekte sind, sondern Gegenstände der poetischen Spekulation sind, und zwar darüber, dass das Nichts mehr ist als eine Möglichkeit, die sich realisiert.

I Das ist das Gegenteil von  Einung oder Henosis. Was bleibt ist die Wahrnehmung dessen, was nicht ist.