Headfarm: Wüstenweg, endlich, unendlich

I Die Werke der Moderne, Werke von Kafka, Schönberg, Klee und Malewitsch, die Cacciari bespricht, widersprechen der Vorstellung, dass mittels Technik, das Unendliche handhabbar wird. So verstehe ich den Wüstenweg Kafkas als Inversion, und zwar, das, was  üblicherweise empirisch-physikalisch bewältigt werden kann, zum Beispiel der Ritt in das nächste Dorf, wird zu etwas, das während eines Lebens nicht bewältigt werden kann. Eine abgemessene Strecke wird zur Gerade, die ins Unendliche läuft. Das wird nicht schlicht romantisch gefeiert, sondern ist Anlass zu Sorge und Verzweiflung. Das Endliche wird abgründig, grundlos.

I Hoffnung scheint der Gedanke zu bieten, dass der Punkt oder das Jetzt nicht physikalisch ausgedehnte Objekte sind, sondern Gegenstände der poetischen Spekulation sind, und zwar darüber, dass das Nichts mehr ist als eine Möglichkeit, die sich realisiert.

I Das ist das Gegenteil von  Einung oder Henosis. Was bleibt ist die Wahrnehmung dessen, was nicht ist.

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