Etel Adnan
Wednesday, March 19th, 2014Das Universum hätte Myriaden andere Wege nehmen können, als den, den es genommen hat; es ist auch exiliert.
Nach Etel Adnan, >>Poems from ‘Fog’<<, in RES 8 (November 2011)
Das Universum hätte Myriaden andere Wege nehmen können, als den, den es genommen hat; es ist auch exiliert.
Nach Etel Adnan, >>Poems from ‘Fog’<<, in RES 8 (November 2011)
M: Wie kannst Du Dich lustig machen?
D: Was ist das Problem?
H: Wir beobachteten vor Wochen, wie in der Ukraine die Opposition zusammengeschossen wurde.
M: Beinah sahen wir Fotos von Klitschkos Leiche in einem Kanal treibend.
D: Das sollten wir nie sehen. Die Medien schützten Klitschko. Er hatte den Olympia-Schirm um sich aufspannen lassen. Auf den Titelseiten der Zeitung sahen wir die brennenden Barrikaden auf dem Maidan, blutende Körper, rot triefende weisse Verbände und erst im hinteren Bund der Zeitungen kamen die Goldmedaillen, das war ein konkreter Schutz vor der Eskalation der Gewalt der Potentaten, die sich mit Friedensspielen, mit olympischen Spielen, während denen die Waffen ruhen sollten, schmücken wollten.
R: Das ist längst passé, die Krim ist verloren. Der Sieg auf dem Maidan: Ein Leerzeichen der geopolitischen Reaktion.
D: Hängt das vermisste Flugzeug aus Kuala Lumpur damit zusammen?
R: Die Sensoren zeigen nichts.
D: Meine Finger verhaken sich im Gottesauge. Ich suche nach einem Wochenbeginn
und finde ihn nicht auf der Bahn. Mein Bruder wird meine Schwester wird mein Bruder in der Geometrie der Planeten. Schon kommt die Abfahrt, Auffahrt; am Strassenrand die Gebeine der Toten, deren Schuhe nun andere tragen. Ich zahle mit Visa, suspendiere mich vom Pensum, verliere Halt. Im Hotel ist es dann sicher wieder besser.
Jeder Moment ein Startpunkt, an die Bewegung denken, reisen. Ist Denken pandemisch?
Nach Etel Adnan, >>Poems from Fog<<, in RES 8 (November 2011)
R: Wir können nur schreiben, wenn wir Zwischenraum zwischen den Zeichen lassen.
J: Wir können nur atmen, wenn wir Luft holen.
H: Ich vergesse oft, dass ich überlebe, weil ich geliebt werde.
R: Weil ich nicht geliebt werde.
M: Ich möchte nicht immer wissen, was mein Leben ausmacht, was in mir steckt und was ich entfalten sollte, um zu leben.
D: Womit beschäftigst Du Dich?
M: Mit der Null. Sie tauchte gestern indirekt in einem Referat auf, und zwar als >>()<< als Leerstelle.
D: >>()<< oder >>0<<?
M: Oder ‘()’?