Schreibende Maschine

„Der Schriftsteller, so wie er bis jetzt gewesen ist, ist bereits eine schreibende Maschine, das heißt, er ist es dann, wenn er gut funktioniert: das, was in der romantischen Terminologie Genius, Inspiration oder Intuition hiest, ist nichts weiter als empirisch einen Weg finden, der Nase nach, über Abkürzungen gehend, wo die Maschine systematisch und gewissenhaft, wenn auch blitzschnell und simultan vielfältig vorgehen würde.“ Italo Calvino

Italo Calvino: „Kybernetik und Gespenster“ [Vortrag 1967], in: Italo Calvino, Kybernetik und Gespenster – Überlegungen zu Literatur und Gesellschaft (München: Hanser, 1984), 17

Ozeanflug

„Hier spricht der Apparat“ Bertolt Brecht.

 

Bertolt Brecht, Kurt Weill, Paul Hindemith, Der Ozeanflug – Der Lindberghflug – Ein musikalisches Hörbild, 1929 https://www.youtube.com/watch?v=fvRyBWnxKl4

 

Lehrstück

„Das Lehrstück lehrt dadurch, daß es gespielt, nicht dadurch, daß es gesehen wird. Prinzipiell ist für das Lehrstück kein Zuschauer nötig, jedoch kann es natürlich verwertet werden.“( Gesellschaft für Theaterpaedagogik – Lehrstück. In: gesellschaftfuertheaterpaedagogik.net. Abgerufen am 18. August 2015) In Brechts Radiotheorie steht: „Der Ozeanflug hat keinen Wert, wenn man sich nicht daran schult. Er besitzt keinen Kunstwert, der eine Aufführung rechtfertigt, die diese Schulung nicht bezweckt. Er ist ein Lehrgegenstand und zerfällt in zwei Teile. Der eine Teil (die Gesänge der Elemente, die Chöre, die Wasser- und Motorengeräusche und so weiter) hat die Aufgabe, die Übung zu ermöglichen, das heißt einzuleiten und zu unterbrechen, was am besten durch einen Apparat geschieht. Der andere pädagogische Teil (der Fliegerpart) ist der Text für die Übung: Der Übende ist Hörer des einen Textteiles und Sprecher des anderen Teiles. Auf diese Art entsteht eine Zusammenarbeit zwischen Apparat und Übenden, wobei es mehr auf Genauigkeit als auf Ausdruck ankommt. Der Text ist mechanisch zu sprechen und zu singen, am Schluß jeder Verszeile ist abzusetzen, der angehörte Teil ist mechanisch mitzulesen“.(HÖRDAT, die Hörspieldatenbank. In: www.xn--hrdat-jua.de. Abgerufen am 18. August 2015.) Wikipedia

 

Wikipedia: Ozeanflug, abgerufen am 27.2.2023.

 

Apparat – Brechts Verständnis

„Denn in der Meingung, sie seien im Besitz eines Apparats, der in Wirklichkeit sie besitzt, verteidigen sie einen Apparat, der in Wirklichkeit sie besitzt, verteidigen sie einen Apparat, über den sie keine Kontrolle mehr haben, der nicht mehr, wie sie noch glauben, Mittel für die Produzenten ist, sondern Mittel gegen die Produzenten wurde, also gegen ihre eigene Produktion…“ Bertolt Brecht

 

Bertolt Brecht, „Das moderne Theater ist das epische Theater – Anmerkungen zur Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagony“, in: Bertolt Brecht, Schriften zum Theater (Frankfurt/M.: Suhrkamp), 14

 

Apparat – Brechts Verständnis

„Die Gesellschaft nimmt durch den Apparat auf, was sie braucht, um sich selbst zu reproduzieren. “ Bertolt Brecht

 

Bertolt Brecht, „Das moderne Theater ist das epische Theater – Anmerkungen zur Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagony“, in: Bertolt Brecht, Schriften zum Theater (Frankfurt/M.: Suhrkamp), 15

 

Kunstschaffende

„Die Produzenten aber sind völlig auf den Apparat angewiesen, wirtschaftlich und gesellschaftlich, er monopolisiert ihre Wirkung, und zunehmen nehme die Produkte der Schriftsteller, Komponisten und Kritiker Rohstoffcharakter an: das Fertigprodukti stellt der Apparat her.“ Bertolt Brecht

 

Bertolt Brecht, „Das moderne Theater ist das epische Theater – Anmerkungen zur Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagony“, in: Bertolt Brecht, Schriften zum Theater (Frankfurt/M.: Suhrkamp), 15

 

Wertbegriff

„Es entsteht ein Werkbegriff, der die Verwertung zur Grundlage hat. Und dies ergibt allgemein den Usus, jedes Kunstwerk auf seine Eignung für den Apparat, niemals aber den Apparat auf seine Eignung für das Kunstwerk hin zu überprüfen.“ Bertolt Brecht

 

Bertolt Brecht, „Das moderne Theater ist das epische Theater – Anmerkungen zur Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagony“, in: Bertolt Brecht, Schriften zum Theater (Frankfurt/M.: Suhrkamp), 14

 

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