Fragmente
Gegenwart aufheben
„Alles Doppelwendige, das hier ins Spiel tritt, leitet sich von der Doppelwendigkeit der Zeit her, die uns zu sagen und zu erleben gestattet, dass das faszinierende Erlebnisbild zwar in einem bestimmten Augenblick gegenwärtig ist, ohne dass jedoch diese Gegenwärtigkeit irgendeiner Gegenwart angehörte, ja dass es die Gegenwart, in die einzutreten es sich anschickt, aufhebt. Es trifft zu, dass Odysseus wirklich in einem Schiff reiste und an einem datierbaren Tag auf einen rätselhaften Gesang der Sirenen stiess.“ Maurice Blanchot
Maurice Blanchot, Der Gesang der Sirenen – Essays zur modernen Literatur (Berlin: Ullstein, 1982), 20
Helligkeit gewinnen
„… auf jede Anpassung an die Zeit verzichten … den Konflikt, den zeitlichen Riss … herausarbeiten, um aus ihm eine Helligkeit zu gewinnen“ Maurice Blanchot
Maurice Blanchot, Der Gesang der Sirenen – Essays zur modernen Literatur (Berlin: Ullstein, 1982), 313
Maschine
„Wir können einen Mann, der gerade eine reelle Zahl berechnet, mit einer Maschine vergleichen, die nur über eine endliche Zahl von Zuständen q1, q2, …, QR verfüght, die ihre >>m-Zustände<< heissen sollen.“ (§ 1) Alan Turing
Alan Turing, „Über berechenbare Zahlen mit einer Anwendung auf das Entscheidunsproblem” (EA Proceedings of the London Mathematical Society (2) 42, 1937), in: Alan Turing.: Intelligence Service (Berlin; Brinkmann und Bose, 1987), 20
Automatisch
„Wenn die Bewegung einer Maschine (im Sinne von § 1) bei jedem Schritt vom Zustandvollständig bestimmt wird, werden die Maschine eine >>automatische Maschine<< (oder a-Maschine) nennen.“ Alan Turing
Alan Turing, „Über berechenbare Zahlen mit einer Anwendung auf das Entscheidunsproblem” (EA Proceedings of the London Mathematical Society (2) 42, 1937), in: Alan Turing.: Intelligence Service (Berlin; Brinkmann und Bose, 1987), 21
Sprachgebrauch
„Die ursprüngliche Frage >>Können Maschinen denken<< halte ich für zu bedeutungslos, dals dass sie ernsthaft diskutiert werden sollte. Nichtsdestoweniger glaube ich, dass am Endes unseres Jahrhunderts der Sprachgebrauch und die allgemeine gebildete Meinung sich so stark gewandelt haben werden, dass man widerpruchslos von denkenden Maschinen reden kann, ohne mit Widerspruch rechnen zu müssen.“ Alan Turing
Alan Turing, „Rechenmaschinen und Intelligenz” (EA Mind 59, 1950), in: Alan Turing.: Intelligence Service (Berlin; Brinkmann und Bose, 1987), 160
Fairness
„Ich würde dagegenhalten, dass man der Maschine faires Spiel geben muss.“Alan Turing
Alan Turing, „The State of the Art – Vortrag vor der London Mathematical Society am 20. Februar 1947, in: Alan Turing.: Intelligence Service (Berlin; Brinkmann und Bose, 1987), 207
Dada
“To paraphrase what Tristan Tzara said about Dada: ‘No one can escape from the machine. Only the machine can enable you to escape from destiny’.” Pontus Hultén
Pontus Hultén, “Introduction”, in: The machine as seen at the end of the mechanical age. The Museum of Modern art (New York: Museum of Modern Art, 1968), 13
Klassische Definition der Maschine nach Franz Reuleaux „…Kombination resistenter Teile, deren jeder eine spezielle Funktion hat, unter menschlicher Kontrolle operierend, um Energie zu nutzen und Arbeit zu verrichten“. Lewis Mumford
Lewis Mumford, Mythos der Maschine (Frankfurt a.M.: Fischer 1986), 222
Fragmente – Partikel – Zellelemente für ein Gespräch mit Siegfried