Descartes: Reflexion or deviation

René Descartes  (1596-1650), Principia Philosophia (Amsterdam: Ludovicus Elzevirius, 1650), Zentralbibliothek Zürich, Alte Drucke und Rara, FF 91, p. 285

M.: Descartes versteht die Ablenkung der magnetischen Richtkraft als Reflexion, wenn er schreibt: „Eine Eisenscheibe … DCD … verhindert, dass der Magnet AB, dessen Polen sie angefügt ist, die Nadel EF zu sich hinzieht oder sie auf sich ausrichtet. Denn … die gefurchten Partikel … werden auf  … Richtung der Enden DD reflektiert.“ * IV, 180, S. 591.
Die Eisenscheibe reflektiert die gefurchten Partikel, die durch den Magneten hindurchfliessen. Eine Scheibe aus einem anderen Material nicht.
D.: Mir fällt auf, dass Descartes die Bewegung der Partikel mit einem Begriff aus der Optik beschreibt, dem Begriff der Refraktion oder der Tätigkeit des Reflektierens, des Brechens. Das abendländische Paradigma, alles Unsichtbare auf etwas Visuelles zurückzuführen und nicht zum Beispiel auf eine generelle Spannung oder Wellenbewegungen, ist klar bemerkbar.
H.: Können wir atomare Vorgänge hören? Können wir in der Erforschung des Magnetismus einen Paradigmenwechsel vom Hören zum Sehen feststellen?
M.: Nein, jedenfalls nicht in der Geschichte, heute vielleicht. Die Geschichte der abendländischen Erforschung des Magnetismus wurde von visuellen Leitvorstellungen gelenkt.
D.: Reflexion, refrangere, das aktiviert Vorstellungen des Brechens, Bilder brechender Stäbe.

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