Rising and Setting of Stars

Instrument for finding the ortive amplitude on the horizion, i.e.: for measuring the rising and setting of a star in relation to the horizon. William Gilbert, De Magnete (London: Petrus Short, 1600), Zentralbibliothek Zürich, Alte Drucke und Rara, XVI.28, p. 176.

H.: Wollen wir das nicht schlechthin absurd nennen, was Du uns da vorschlägst, dann brauchen wir weitere Argumente von Dir. Du sprichst von der Schönheit und Sorgfalt der Forschung, die sich in diesen Tagen als unfähig erweist, die atomaren Kräfte zu bändigen, die sie entfesselt hat.
M.: Ja, ich wusste, dass dieses Argument jetzt immer wieder kommen muss. Ich schlage deshalb vor, dass wir unsere Diskussionen als Reengineering der Einbildungskraft begreifen.
R.: Einbildungskraft, das ist ein Wort, das Texte produziert haben.
D.: Ich glaube, dass wir uns vorbereiten müssen, wie wir mit radioaktiven Deformationen umgehen können, mit dem Strommangel und den Beschränkungen und Möglichkeiten, die daraus resultieren. Für Klee war das Wort Kraft sehr wichtig. Für mich ist wichtig, dass wir stets Alternativen zu den Bildern denken, die an der Wand hängen oder die in Büchern abgebildet werden, auch jetzt.
M.: Ich schlage vor, dass wir uns ansehen, wie sich Vorstellungen von Kräften entwickelt haben.
H.: Was ist daran reverse? Wo setzt die Umkehrung an?
M.: Ich bin vielleicht erst einmal vorsichtiger. Ich setze im Jahr 1600 an, in dem systematische Forschungen über Magnetismus und Elektrizität erstmalig kompakt in einem Buch publiziert wurden.
R.: Wieviele geteilte Kreise müssen wir noch sehen?
M.: Noch einige. Ich glaube, dass die Idee eine Kugel erst zu formen und dann zu teilen nicht irgendwie entstanden ist, sondern instrumentelle Voraussetzungen das denkbar und sichtbar werden liessen. Das ist das Astrolab oder der Quadrant oder Gemmas Ring (annulus astronomicus), also Geräte, die mit Hilfe von Zirkel und Lineal eine Fläche oder einen Körper  schaffen und teilen.
J.: Wir sollen also nicht funktionell nachempfinden?
M.: ?
J.: Ich habe eben nachgesehen, und zwar  Reverse Engineering. Aus dem Text nehme ich mit, dass wir nicht funktionell nachempfinden, sondern das vorliegende Objekt, zum Beispiel die Atomkatastrophe, exakt abbilden.
M.: Nein, ich meine etwas Anderes, was damit zu tun hat. Wir sehen nach, wie die westliche Wissenschaft, Vorstellungen von Nicht-Wahrnehmbaren entwickelt hat. Das hat Jahrhunderte in Anspruch genommen. Und ich halte fest, das während dieses Prozesses Behutsamkeit waltete.

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