Marcus Steinweg: Notiz zur Kraft

Die Topoi der Unwissenheit wie des Unbewussten (die keineswegs identisch sind: das Unbewusste ist das Wissen, von dem ich nicht weiß, während die Unwissenheit, von der Nietzsche spricht, Gegenstand nicht nur meines Wissens, sondern noch meines Wollens sein soll) evozieren eine gewisse Enteignung des Subjekts, eine Art ontologischer Armut, die es als nacktes Leben oder leeres Cogito, kurz als Subjekt ohne Subjektivität umreißt. Während das Subjekt des Idealismus’ sich durch die Teilhabe an einer universalen Wir-Subjektivität definiert und das Subjekt des Christentums sich als ens creatum eines creator weiß, ist das Subjekt ohne Subjektivität ein originär enthauptetes Subjekt. Offen nach oben wie nach unten, ohne Telos, ohne Fundament. Sein Hyperbolismus markiert diese Offenheit, die es ans Infinite grenzen lässt. Die Philosophie konfrontiert sich in allen historischen Momenten mit den infiniten Anteilen des Subjekts, um schließlich – in ihrer metaphysikkritischen Phase – einen um diese Infinität erweiterten Begriff von Aufklärung in Aussicht zu stellen: Eine neue Aufklärung, wie Nietzsche sagt, ein neues Subjekt und eine andere Vernunft, die ihren Hyperbolismus anerkennen oder schlicht ihre blinde Kraft.

Vollständiger Text erscheint alsbald unter: Notiz zur Kraft

Leave a Reply