bumbler

Das väterliche Gesetz sollen wir uns nicht als deterministischen göttlichen Willen vorstellen, so im Sinne eines gütigen Graubards mit stark geäderten Armen, die jederzeit zupacken und vernichten können, wenn sie nicht länger gütig angesehen werden wollen, also bitte das Gesetz nicht mittels der Figuren Michelangelos sich vorstellen oder darstellen, sondern flattrig, unklar und wechselhaft, als ständigen “bumbler”.

Bumble bedeutet

v. bum·bled, bum·bling, bum·bles
v.intr.

1. To speak in a faltering manner.
2. To move, act, or proceed clumsily. See Synonyms at blunder.
v.tr.

To bungle; botch.

faltering kann man übersetzen mit schwankend, taumelnd, zögernd, zaudernd, stockend.

Die Figur, die das Gesetz verkörpert, spricht zaudernd, schüchtern, so als möchte oder kann sie nicht ausdrücken, was in ihr vorgeht. Das Gesetz verbirgt sich ständig. Dieser ständige bumbler bereitet nach Judith Butler*, die in diesem Kontext Jacqueline Rose referiert, die Grundlage für die Revolte gegen das Gesetz vor. Das Gesetz, der bumbler, bereitet also die Möglichkeit vor, dass gegen ihn etwas unternommen wird. Das erklärt die Unentschiedenheit, das Stocken. Es ist eine Strategie, sich nicht zu deutlich zu zeigen und so Angriffsmöglichkeiten, Chancen der Revolte zu reduzieren.

Das Gesetz tritt nicht länger im Gewand newtonischer Herrlichkeit auf, sondern in der Camouflage der Wahrscheinlichkeit.

*Judith Butler: Das Unbehagen der Geschlechter – Gender Studies [Routledge 1990]. Frankfurt: Suhrkamp, 1991, S. 54.

Leave a Reply