Steinzeit: Jacques Derrida „Gesetzeskraft“

„In dem Raum, dem ich diese Bemerkungen zuordne oder in dem ich diesen Diskurs wiederherstelle, sagt man nicht, dass einem Tier Unrecht oder Gewalt angetan wird; noch weniger redet man von Gewalt und Ungerechtigkeit im Hinblick auf Pflanzen und Steine. Man kann ein Tier quälen, man kann es leiden lassen; niemals wird man jedoch im eigentlichen Sinne behaupten, dass es sich um ein Subjekt handelt, dem man Schaden zugefügt hat, um das Opfer einer Gewalttat, eines gewaltsamen Todes, einer Vergewaltigung oder eines Raubs, eines Meineids; a fortiori gilt, wie man glaubt, dass so auch nicht über Pflanzen und Mineralien (oder über dazwischenliegende Arten wie den Schwamm) reden kann.“

Jacques Derrida, Gesetzeskraft – »Der mystische Grund der Autorität«, Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1991, S. 37

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