Inclination: „Nachdem diese Erfahrung
bekannt ware / hat man verlangt zu wissen / wie viel Grad diese mit dem Magneth bestrichene Nadell sich nach der Erden zuneigete. Weilen aber die jenige / so gemeiniglich für die Meercompass gemacht werden / auff einer allzuhohen Angel sich herumb trehen / hat man müssen eine andere machen / welche durch die Mitte eines Axis auff zweyen Bälcklein befestiget worden gleich einem Wagen Balcken. Die Nadell / ehe sie einen Magnethen berühret / schiene auff beyden Seiten gleiche Schwäre zu haben / und in gleichem Gewicht zu haben / und in gleichem Gewicht zu seyn; Welche aber mit dem Magnethen bestrichen / und auff die Mittaglinie gehalten wird / deren Seiten so nach Norden zusihet/ wird sich biegen / und die Nadell dem Horizont zu niedergebogen bleiben ohngefähr 70. Grad in den Ländern / so 49. Oder 50. Grad seynd in der Elevation [A. A., Magnetologia, S. 15f.) …
Man hat erkent / dass es kein wesentliches Gewicht an dem End der Nadell seye / wodurch sie sich nach der Erden bieget / sondern dass das Magnethische Wesen / so da beständiglich durch die Dämpfflöchlein der Nadell tringet / dieselbige also richte / und in dieser Linien erhalte bey seiner Circulweisen Bewegung“. (A. A., Magnetologia, S. 35)
A. A., Magnetologia curiosa, Zentralbibliothek Zürich, Alte Drucke und Rara, NP 1836, Fig. 23 #
A.A., Traitté de l’aiman : divisé en deux parties, la première contient les expériences & la seconde les raisons que l’on en peut rendre / par Mr. D (Amsterdam: Henry Wetstein, 1687) ETH Zürich, Alte Drucke , Rar 5054, Fig. 23
R.: Neigung, eine Nadel gerät aus dem Gleichgewicht … ein Mensch gerät aus dem Gleichgewicht, weil in ihm Leidenschaften und Begierden toben, doch die Vorstellung von einem weisen, guten, gerechten Gott, der die Welt bestmöglich eingerichtet hat, die richtet den Menschen wieder auf. Gott hat die Welt so eingerichtet, dass die Seelen sich zum Guten neigen können, so Leibniz’ Theodicée.