Inclination: „Als man eine Compassnadell gemacht /

und solche auff seinem Angel in gleichem Gewicht gestelt / wann man über den Magnethen kombt von einem Polo zu dem andern / solche zu zurichten / erfahret man / dass ebenselbige Nadell / welche zuvor in gleichem Gericht ware ehe solche den Magneth berühret / ihr gleiches Gewicht verlohren / das Ende / welches seine Richtung nach Norden zu hat / schwärer als das andere zu seyn scheine / und niederwerts der Erde zuhange; Deren alten Authoren Meinungen zuwieder / welche geglaubet biss anhero / dass solche sich auffhebete nach dess Himmels Polo.
Dieser scheinbahrn Schwäre zu helffen / welche das gleiche Gewicht verändert / müssen die Steuerleuth der Seiten / welche leichter scheinet / etwas Wachs anhencken / biss dass solche Nadell in ihr vollkommenes Gewicht wieder komme.
Eben dieselbige Steuerleuth nach der Linie zufahrend haben beobachtet / dass wie näher sie zu solcher kommen / desto mehr das Wachs müssen vermindern / also dass wie sie unter die Linie kommen / kein Wachs mehr nöthig gewesen an die Nadel zu machen / in deme solche in gleiches Gewicht kommen / als sie aber die Linie überfahren / stracks nach dem andern Polo zu / müsse das Wachs an entgegen gesetzte Seiten geklebet werden / um die Gleichheit zu erlangen … [A. A., Magnetologia,  S. 15] … Man hat erkent / dass es kein wesentliches Gewicht an dem End der Nadell seye / wodurch sie sich nach der Erden bieget / sondern dass das Magnethische Wesen / so da beständiglich durch die Dämpfflöchlein der Nadell tringet / dieselbige also richte / und in dieser Linien erhalte bey seiner Circulweisen Bewegung“. (A. A., Magnetologia,  S. 35)

A. A., Magnetologia curiosa, Zentralbibliothek Zürich, Alte Drucke und Rara, NP 1836, Fig. 22 #

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