Magnetizing (A form of transmission): „Des Magneths Würckung in ein Messer zu bringen /
muss man den Magneth in eine / das Messer aber in der andern Hand halten / es seye nun zu bestreichen / oder in gewisser Weite vorbey gehen zu lassen / und von der Handhab biss zu der Spitzen also befahren / gleich wie beygesetzte Figur anweiset. Das Wesen G stellet einen Magneth vor / daran A und B die Poli sind. Das Messer D C wird die Wirckung / Eysen an sich zu ziehen / erhalten / wann ihr damit über einen von den Polis nach der Länge der Linie E F fahret / anfangend von dem End der Handhabe C und wird also Nägel / Nadelen / ja auch kleine Schlüsslein nach der Güte des Magneths auffheben“ [A.A., Magnetologia, S. 10f] … Die Art und Weiss / wodurch das Messer die Würckung des Magneths erlange zu erklären / muss man sich erinneren / dass wir behauptet / wie nemblich das Eysen oder Stahel kleine biegige Theiler habe / so sich leichtlich gleich den kleinen Härlein biegen und auffrichten / nachdem sie gezwungen werden / also dass / wann ein Messerklinge über dem Polum eines Magneths kombt / so geschicht / dass das Magnethische Wesen / welches in Menge auf des Magenths Polo gehet in die poros der Messerklingen hinein tringe / und alle kleine Fäserlein nidertrucke auch durch die Circularische Bewegung / gleichwie in dem Magneth die Eygenschafft mittheilet; wo man aber folglich diese Messerklinge widerumb zuruck über den Polum streichet / als dann wird die Menge des neuen Magnethischen Wesens / so in die poros der Klinge tringet / auch in stärckerer Bewegung und vier grösserer Menge ist / als zuvor allbereit darinnen / die nidergedruckte Fäserlein wiederumb / und durch die Verstöhrung / die Circulweisung Bewegung in der Klinge verhinderen / wodurch sie gäntzlich die zuvor empfangene Eygenschaft sich mit anderen Eysen zu vereinigen verliehret. Falls ihr aber noch einmahl die Messerklinge zurück streichet / dadurch sie zuvor ihr Eygenschaft verlohren / alsdann wird das neue Magnethische Wesen / so hinein tringet / die kleine Fäserlein / welche zerstöhret und nidergedruckt waren / wiederumb auffrichten / und wegen beständigem durchtringen die velohrne Würckung wieder geben / wie aus folgendem Beweisthum zu erkennen.
Wann ihr nemblich diese Untersuchung öffters vornehmet und allezeit eben dasselbige zu geschehen sehen werden. Leichtlich ist es zu begreiffen / dass / wann der Magneth sehr kräftig / das ist / wann er viel Magnethisches Wesen in sich haltet / so umb und in ihm sich beweget / dass nicht nothwendig seye / dass das Messer den Magneth berühre / umb dessen Kräfften zu erhalten / sondern genug / dass es in gewisser Weithe vorbeykomme / nemblich so weith der Umbkreiss sich erstrecket / darinn das Magnethische Wesen sich beweget.“ (A.A., Magnetologia, S. 27f)
A.A., Magnetologia curiosa, Zentralbibliothek Zürich, Alte Drucke und Rara, NP 1836, Fig. 12 #.
Zum Vergleich die Fig. 6 auf folgendem Blatt:
Jacob Rohault, Tractatus physicus cum animadversionibus Antonii le Grand (Amsterdam: Wolters, 1700), Zentralbibliothek Zürich , Alte Drucke und Rara, Ry 163, p. 323