Behind Cabeus’ Frontispice: The First Image of a Magnetic Field*

Nicolaus Cabeus (1585-1650), Philosophia magnetica (Coloniae, 1629), , Zentralbibliothek Zürich, Alte Drucke und Rara, TZ 117: 1, p. 18 (* According to: Albert Kloss, Geschichte des Magnetismus (Berlin: vde, 1994)).

Headfarm, eine hier sich bildende Menschenmaschine, kommt heute nicht in Bewegung.

Plakative Sätze der Selbstbestimmung, wie zum Beispiel:  „Headfarm hofft trotz des Kunstmarktes, dass Kunst kritisch ist“, lösen heute nichts aus. Die Diskussion dümpelt vor sich hin, gewinnt plötzlich Fahrt, gerät dann wieder in eine Flaute. Das Gewicht der Argumentation rollt wie die nicht festgesurrte Ladung eines Schiffes und lässt es schlingern. Anbei das Protokoll einzelner wahrnehmbarer Zeichenbewegungen.

M.: Ich finde schade, dass wir so wenig über die Bilder sprechen.

D.: Picasso sagte einmal, dass er und seine Freunde viel mehr vorgehabt hätten als zu malen.
M.: Ich bin von den Bildern überwältigt.
J.: Nur Gott und das Andere können überwältigen.
R.: Ich verwende Instrumente, ohne zu wissen welche.
M.: Wir sind an einem wichtigen Punkt in unseren Gesprächen.
R.: Hier ein Gedicht. Ich glaube nicht, dass ich es geschrieben habe:

Nach Borges
In einer deiner Kajüten strahlte
Aus der Tiefe ein Seestern,
von dort erreichten mich alte Lichter,
die ich nicht zu zählen,
nicht zu ordnen verstand,
wohl den Kreislauf des Wassers fühlend
in der geheimen Schale,
die den Duft von Seetang und Amber
barg, in der Stille des wiegenden Schiffes,
getragen vom Bogen der Wale, ihrer Demut-
all dies ist zufällig ein Gedicht.

M.: Unsere Gespräche sind für mich sehr wichtig. Gerade deshalb bin ich der Meinung, dass wir vermehrt über bildnerische Mittel sprechen müssen. Ich unterscheide die Bilder, die ich sehe – ich meine jetzt nicht die historischen Abbildungen – …
D.: Was ist für Dich eine Abbildung?
H.: Fukushima ist ausser Kontrolle.
D.: Von Fukushima haben wir keine Abbildung. Wir haben kein Bild, keine Vorstellung von dem, was dort passiert.
J.: Wir lesen, dass Strontium gemessen wird, der Knochenkiller; ich nehme auch andere Zeichen auf, die ich nicht mit irgendetwas, was mir vertraut ist, in Beziehung setzen kann;
Vergewaltigungen z.B. in Berlin oder in Syrien oder in Lybien.
D.: Wir haben derzeit keine Bilder, wir können auch sagen, keine Erzählungen, die uns gestatten, dass was wir wahrnehmen müssen, zu ordnen.
M.: Das ist nichts Neues. Menschen wurden immer wieder mit ausserordentlichen Geschehnissen konfroniert: Dürren, die Sintflut, der Vulkanausbruch von Thera.
R.: D. setzt Bilder mit Erzählungen gleich?
H.: Fukushima ist ausser Kontrolle.
R.: Ich habe nicht begriffen, ob H. mechanisch „Fukushima ist ausser Kontrolle“, von sich gibt oder nicht.
D.: Unvorhersehbar wie die Katastrophen.
H.: Fukushima ist ausser Kontrolle.
D.: Brecht soll gesagt haben – vielleicht hat das schon jemand von uns erwähnt -, dass keiner etwas von Krupp erfährt, wenn jemand eine Aufnahme vom Fabriktor der Kruppwerke ansieht. So ergeht es mir mit Fukushima.
M.: Deshalb schätze ich die Bilder in diesem Blog so sehr. Sie nähern sich auf unterschiedliche Weise dem Nicht-Wahrnehmbaren an. Ich denke, dass Gilbert uns alle dafür schult, geschult hat, denn nun kommen wir zu Dokumenten und Bildern seiner Rezipienten, zum Beispiel Cabeo, Kircher und Descartes. Sie schrieben nicht einfach ab, was sie Gilbert gelesen haben, sondern prüften es experimentell
R.: Also Gilberts Buch lenkt die Experimente seiner Nachfolger. Bücher, Texte lenken Instrumente …
J.: Bilder in Texten.
D.: Etwas jenseits der sinnlichen Erfahrungen. Elektromagnetische Aktivität?
J.: Gilberts Buch dient den Interessen seiner Königin und seinem Land, seinem Glauben.
M.: Der Protestant Gilbert reizt die katholischen Forscher.
H.: Fukushima ist ausser Kontrolle.
M.: Fukushima wäre so nicht ausser Kontrolle geraten, wenn die japanische Regierung an mögliche Hilfestellungen von aussen gedacht und geglaubt hätte.
D.: Glauben, nicht Lektüren lenken Instrumente und Experimente.
R.: Schrift generiert Glauben und Misstrauen
M.: Dieser Blog lockert die Herrschaft der Schrift durch das Bild und die Diskussion.
H.: Fukushima ist ausser Kontrolle
D.: Hier noch etwas zu den Sonnenstürmen: Auch in Stromnetzen können Sonnenstürme Störungen verursachen. Im Jahr 1989 führte eine Sonneneruption zu einem Stromausfall in der kanadischen Provinz Québec – Millionen Menschen saßen damals im Dunkeln. Nach einer Prognose der National Academy of Sciences könnten allein in den USA bis zu 130 Millionen Menschen tage- oder gar wochenlang wegen solcher Ereignisse von der Stromversorgung abgeschnitten sein. Vor einem guten Jahr hatte ein mittelstarker Sonnensturm sogar weltweit für Schlagzeilen gesorgt. “Das war noch nicht der Sturm, vor dem sich einige Leute fürchten”, hatte Juha-Pekka Luntama von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) damals erklärt. Vieles deutet darauf hin, dass diese Einschätzung auch diesmal zutreffen dürfte.

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