William Gilbert: An experiment to prove that the earth is moving
[ZB Magnet 2] William Gilbert, De Magnete (London: Petrus Short, 1600), Zentralbibliothek Zürich, Alte Drucke und Rara, XVI.28, p. 222-23.
A B: Poles of a terrella placed in a wooden vessel; E (north) F (south) D (west) C (east): Points of the container in which the vessel is swimming. “If the pole B of the loadstone be maid to point unnaturally, toward south F, the terrella revolves round its centre in a circular motion … toward the north E ” (Translation, p. 331).
D.: Seniorenkamikaze: Ich denke, dass diese nicht sehr elegante Wortschöpfung zu kurz greift. Sie erschlägt den feineren Zusammenhang, nämlich die absehbar sich verringernde Lebenszeit zu nutzen, um die Halbwertzeit der Verstrahlung ausser Kraft zu setzen. Es ist ein kühn gedachter Versuch, aus der Zukunft künftige Gegenwarten zu retten.
R.: Ich habe gelesen, dass der Tsunami- und Erdbebenschock zu früh vorausgesagt worden ist, bzw. 142 Jahre zu spät eingetroffen ist. Alexander Kluge hat am Telefon gesagt und im Magazin Nr. 22 ist auf Seite 30 zu lesen: „Im Jahr 869 n. Chr. gab es auf den Nordinseln in Japan bereits einen grossen Tsunami- und Erdbebenschock. Archäologen aus Sendai haben vorausgesagt, dass sich diese Stauwirkung in der Tiefsee alle tausend Jahre wiederholt. Das wurde veröffentlicht, es wurde nur nicht gelesen von der AKW-Werken oder den Politikern“.
M.: Gilbert beschäftigt sich mit einer Periode, die 25789 Jahre dauert, dem sogenannten platonischen Jahr.
R.: Platon, da ist es wieder erkennbar, das fatale Paradigma der unterstellten Ordnung.
M.: Die Vorstellung einer Ordnung, einer kosmischen Ordnung, ist ein Denkmittel, ein Mittel der Kritik, der Kritik an menschlicher Willkür.
R: Kluge erwähnt Voltaire. Der dachte über das Fukushima seiner Zeit nach, das Erdbeben von Lissabon (1755), bei dem ein Drittel der Bewohner starben. Voltaire rief damals zum Kampf gegen die Natur auf. Ich schreibe, was ich im Magazin S.31 lese: „Nach Voltaire sollte Europa nicht mehr Krieg zwischen den Nationen führen, sondern den Kampf mit der Natur aufnehmen. Die Holländer haben das gemacht. Das Land liegt tief unter dem Meeresspiegel und die Nordsee kann grausam sein. Die haben Dämme gebaut. So wie die sich gegen Spanien und Portugal verteidigt haben, so verteidigen die sich gegen die Natur“.
J.: Übrigens: Kant hat nach dem Erdbeben von Lissabon, seine Kritiken ausgearbeitet.
D.: Nach? Das lässt sich genauer sagen.
J.: Ich glaube, dass wir den Kampf gegen uns selbst aufnehmen sollten, gegen das Profitdenken in uns, gegen die Blindheit gegenüber unseren Möglichkeiten, im Einklang mit der Natur zu leben?
D.: Einklang mit der Natur? Einfarbenmacherei?
J.: Unser Blog ist ein Versuch …
M.: Unser Blog ist ein Garten, in dem an verschiedenen Stellen, Schönes entsteht.
R.: Das ist nicht sehr präzise.
D.: Das Wort „präzise“ wird im Kunstkontext verwendet, wenn Kalkül und Poesie miteinander in Verbindung gesetzt werden sollen.
J.: Es ist ein Wort der Hilflosigkeit. Es artikuliert die Hoffnung, dass taktisch-strategisches Vorgehen in der Öffentlichkeit mit ästhetischen Konzepten, Haltungen vereinbar sind.
D.: Never heard of a revolution committed by a painter, heisst es, glaube ich, in Jarman’s Caravaggio.
R.: Wäre noch schön, wenn Du genauer Deine Bezüge nennen könntest, so huscht Du einen Namen hin zu einem ungenauen Zitat. Committed …
H.: Fukushimaehec ist ausser Kontrolle.