The Art of Measuring Deviation

The rising and setting of the sun or the moon or stars is observed with a rule, which has two sights (figure above). This rule is connected with a compass rose and needle (figure below). William Gilbert, De Magnete (London: Petrus Short, 1600), Zentralbibliothek Zürich, Alte Drucke und Rara, XVI.28, p. 173.


M: Teilrahmen werden nun gesprengt, nun da sich zeigt, wie wenig die atomaren Prozesse kontrollierbar sind, wenn mehrere extreme Ereignisse zusammen wirken.

R.: Wir müssen wieder atomar denken und dichten.

J.: Wir müssen umdenken. Mich verwundert, dass die Prozesse in den japanischen Reaktoren nicht genau eingeschätzt werden können, als ob es sich um chaotische Systeme handelt, bei denen man nicht weiss, in welchem Stadium welche Reaktion was bewirkt. Die Bewegungen und Reaktionen dort verhalten sich nicht wie Billiardkugeln, sondern wie ein Kochvorgang, bei dem unvorhergesehene Momente möglich sind. Diese Reaktionen lassen sich nicht in der deterministischen Logik erklären, vielleicht aber in der Logik der Subversion.

M.: Das ist mir zu kompliziert, ich schlage vor, dass Ihr Euch vorstellt, an das Ende der Welt zu gelangen und von dort aus einen Pfeil abzuschiessen. Oder fragt Euch, wie sich ein Fisch  im Wasser bewegen kann, das ihn ja eigentlich so dicht umschliesst, dass er keinen Spielraum für Bewegungen hat.

J.: Wahrnehmungen von Raum und Zeit sind medial bedingt, hier müssen wir ansetzen.

R: Die Sicht auf die Welt verändert sich durch den Buchdruck. Wir lesen seitdem vermehrt von links nach rechts und oben und unten.

J.: Die Sichtgeräte, die wir gesehen haben, “Gemmas Ringe” oder Dürers Augenloch und Velum, verstehe ich erst einmal als Präzisierungen des menschlichen Blicks, und zwar in alle Richtungen.

Nutzung eines Teilrings, Gemmas Ringe, Gemma Frisius (1508-1555) Zentralbibliothek Zürich, Alte Drucke und Rara,  Ry 245, p. 219-220.

Zur Visierkunst: Hier noch ein  Gerät, das erlaubt, Nachts die Uhrzeit von den Sternen abzunehmen:


Gemma Frisius (1508-1555) Zentralbibliothek Zürich, Alte Drucke und Rara, Ry 245, p. 192.

H.: Eine Art Zeitgewehr. Gewehr oder Gewähr.

R.: Recht banal dein Spiel mit den Phonemen. Dürers „velum“ (ein Holzrähmchen mit schwarzen Fäden), sein Sichtfensterchen organisiert den Blick entlang den Koordinaten eines Buches, in Senkrechten und Waagerechten.

J.: Allerdings wandert dieser Blick auf der Senkrechten jederzeit nach oben und unten, nicht erst am Anfang oder am Ende einer Zeile.

Albrecht Dürer, Elementorum geometricorum libri IV (Lutetiae 1532) Zentralbibliothek Zürich, Alte Drucke und Rara, T 179, p. 183.

Albrecht Dürer, Elementorum geometricorum libri IV (Lutetiae 1532) Zentralbibliothek Zürich, Alte Drucke und Rara, T 179, p. 185.

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