Measuring Deviation

Variation compass, instrument for measuring magnetic deviation*; the instrument relates observations of the sun to observations of the magnetic needle. The instrument shows the variation by the shadow of the sun. The shadow is observed before and after noon and correlated with the direction of the needle. The observations are marked with chalk or ink on the plate (circles). Afterwards they are compared to each other to study the deviation. William Gilbert, De Magnete (London: Petrus Short, 1600), Zentralbibliothek Zürich, Alte Drucke und Rara, XVI.28, p. 171.
* Deviation: The direction of a compass needle is deviating from the north-south-direction at different places of the globe. Sebastain Cabot first discovered and reported this fact, except for Columbus who didn’t report it officially. Deviation is also named “variation”.


H.: Ich versteh noch nicht recht. Es sind doch Möglichkeiten denkbar, Praxen können geplant und organisiert werden, die den Menschen in Japan oder in Libyen direkt helfen. Statt das Internet mit alten Drucken anzureichern, könntest Du konkret vor Ort helfen.
R: Eine Raumsonde umkreist in den nächsten Tagen den Saturn und untersucht seine Struktur. Seine wechselnde instabile Magnethülle, Magnetosphäre interessiert die Forscher.
H.: Was hat das damit zu tun?
R.: Nichts, aber auch nichts zumindest nichts Direktes mit Hilfsmassnahmen in Japan oder Libyen.
J.: Die Saturnmission lässt sich nicht unterbrechen. Es ist schon zuviel Geld ausgeben worden.
M.: Ausserdem bietet sie Analogien zur Magnetosphäre der Erde, von der unser aller Leben, nicht nur das Leben in den akuten Krisengebieten abhängt. Das Denken in Analogien erreicht bei Gilbert eine neue Qualität. Er ist unser magnetischer Planet. (Dank an Yves)
H.: Was nützt uns heute diese Qualität?
M.: Wir können alternative Lebensweisen entwickeln, wenn wir in Analogien denken.
J.: So wie wir als Leser des Buchs Gottes mächtig sind, so werden wir nun als Opfer der Umschreibung der Natur durch die Kultur bescheiden. Wir erfinden bescheidenere Lebensformen, temporäre Behausungen. Ich bewundere den japanischen Architekten, der mit Karton, Pappe und Leinen Behelfsunterkünfte für die Menschen entworfen hat, die in den Turnhallen Monate verbringen müssen. Die instabilen Häuser, die er plant und nun mit Zulieferen aus Tokio aufbauen wird, gewähren den Menschen in den Massenunterkünften Privatsphären. Sie sind eine Bedingung für menschliches Zusammenleben.
H.: Und M. zieht sich zurück in seine historische Welt, zu Gilbert und Co.
M.: Mmh, ich glaube, dass ich Dich jetzt nicht überzeugen kann, wenn ich sage, dass Gilbert einer der ersten war, die die Erde als Raumschiff konzipiert haben und wahrscheinlich der erste war, der eine Probeerde in seinen Händen hielt.
R.: Nun ja, Peregrinus hielt den Himmel in den Händen, andere hielten Himmelsgloben und Erdgloben, Nürnberger Äpfel in den Händen.
M.: Gilbert hat das Raumschifferde konsequent anhand eines Modells vermessen und seinen Bezug zum Kosmos festgestellt.
J.: Er verbindet Beobachtungen auf der Erde mit der Sonne.
R.: Wie viele vor ihm.
J.: Er übersetzt diese Beobachtungen in ein System, das vermessen werden kann.
R.: Womit er die Vermessung der Welt und ihre Einrahmung vorantreibt.
M.: Teilrahmen werden nun gesprengt.

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