Luchsharn, Magnetberg, schreiende Steine – Medieval Magnetic Wonderland

D: Now, fasten your seatbelts for a fantastic journey. On board you’re invited to drink urine from an eagle eyed cat, the lynx.* You will pass stones which are able to gather fish on a spot, others which make horses noiseless, others which makes them noisy and above all stones which serve as pigments. They connect our eyes with the world under our feet.

Unfortunatley our guide has notes written in Arab, in Latin, in German, but not in English, therefore I will  quote him  only in German. I do not give you the full text passages. They can be found in: Rusk, Julius: Das Steinbuch des Aristoteles. Mit literargeschichtlichen Untersuchungen nach der arabischen Handschrift der Bibliotheque Nationale herausgegeben und übersetzt. Heidelberg: Carl Winters Universitätsbuchhandlung,  1912. Online at: Universitätsbibliothek Marburg; offline for example in Zurich (Zentralbibliothek) under the signature: ZB  DJ 176.

Here we arrive  in a medieval magnetic Wonderland:

Der Magnetstein: Das ist der Stein, der Eisen an sich reisst; seine Natur ist heiss und trocken. Die Verständigen kennen die Kraft des Eisens, denn in der Tat, es hat Macht über alle  Steine; aber die Macht dieses Steines ist ihm über, so dass es gehorsam zu ihm hineilt … – Und wenn dieser Stein in Knoblauch- und Zwiebelwasser eingeweicht wird, so geht seine Kraft verloren; saure Milch und heisses Blut dagegen verstärken sie.

Der Magnetberg befindet sich im Lande Indien, und wenn ein Schiff vorbeifährt, in dem Eisen ist, treibt es das Schiff auf ihn zu; auch öffnen sich häufig die Vorlegeschlösser durch ihn. – Wenn jemand Eisenrost geschluckt hat oder durch vergiftetes Eisen verwundet ist und vom Pulver dieses Steines eingenommen wird, so hilft er ihm, mit Gottes Willen, und ebenso heilt er, wenn er auf Wunden getan wird, die vom vergifteten Eisen herrühren.

Der Goldmagnet: …Alexander erforschte diesen Stein und sein Gegenstück, als er den Ort des Aufgangs der Sonne erreichte und schliesslich zu ihrem Untergang gelangte.

Der Silbermagnet: … Wenn jemand über ihn hinfährt, so schreit er, wie das Zinn schreit. …

Der Messing- und Kupfermagnet: … Wer an Epilepsie leidet und davon im Gewicht eines Gerstenkornes mit süssem Wasser benetzt einschnupft, den heilt er.

Der Bleimagnet: …  Es wird Feuer darauf gebracht, dann härtet dies das Quecksilber, so dass es unter dem Hammer aushält.

Der Fleischmagnet: Das ist ein Stein aus dem Meere, der in zwei Arten vorkommt, von tierischer und nichttierischer Natur. Was den tierischen anlangt, so ist es der Kopf des Meerhasen. Seine besondere Eigenschaft ist, dass, wenn Fleisch mit ihm geschnitten wird, kein Blut herausfliesst. Wenn der andere Stein auf lebendes Fliesch gelegt wird, so klebt es ihm an, und wenn er weggezogen wird, reisst er oft Stücke davon mit; wenn er aber auf Fleisch gelegt wird, in dem kein Lebensgeist mehr ist, so zerreisst er es vollständig, und wenn man den Stein wiederholt darauf streicht, so wird das Fleisch zu Pulver.

Der Haarmagnet: Das ist ein Stein, den man beim Betrachten für etwas anderes als Stein hält …

Der Nägelmagnet: … Wenn Menstrualblut über ihn gesprengt wird, so zerstört und zerbricht es ihn.

* Luchsharn, Lyngurion setzt nach dem Arzte Diokles auch feine Eisen- und Kupferteilchen (?????? ??? ??????? ??? ? ?????) in Bewegung … dieses Lyngurion, der Luchsharn, ist von gelber Farbe, durchsichtig und kalter, ‚besser von wilden als von zahmen tieren, besser von Männchen als von Weibchen, je nach der Art ihrer Nahrung und Körperbeschaffenheit trockener und feuchter; Kundige graben ihn aus der Erde, in die ihn das Papier verscharrt, wenn es Urin lässt. (Rusk, Das Steinbuch des Aristoteles, S. 4).

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