SNF Oktober III

Die Literatenmaler in China denken über Malen und Schreiben wie über das Atmen. Malen erfordert die volle Entfaltung des in der Malerei wirksamen „Funktionieren“ (Jullien, Das grosse Bild, S. 124). Das lässt sich vielleicht auf andere Techniken übertragen; auf das Schneiden, Reiten oder Segeln. Eine Theorie reiner Mittel kann darauf eingehen; eine Theorie, das Schreiben, Malen, Techniken im allgemeinen als Mittel zum Zweck betrachtet nicht. Dennoch kennt auch die chinesische Praxis Funktionen, die über Gelingen und Nicht-Gelingen entscheiden; etwa die Expression der Weltenergie oder des Dao. Der Unterschied zur westlichen Praxis besteht jedoch darin, das dieses Ziel keine Substanz, kein Körper, kein Gott, sondern eine Kraft, eine Energie, die Anwesenheit und Abwesenheit meint.
Idee: Magnetische Diagramme übernehmen die Bildregien von Gloriolen, der Stein in der Mitte entspricht, dem Jesuskind oder dem heiligen Geist.
Gloriolen

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