Mock-Theta

Was sind Mock Theta-Funktionen (oder Schein-Thetafunktion)?

Diese Funktionen waren vor mehr als 80 Jahren von dem genialen indischen Mathematiker Srinivasa Aiyangar Ramanujan entdeckt worden, der jedoch ihre rätselhaften Eigenschaften weder bewies noch einordnete. Ramanujans Mock-Thetafunktionen waren lange unverstanden. Sie täuschen zwar Ähnlichkeiten zu den bekannten Thetafunktionen vor, die eine spezielle Klasse von Funktionen einer komplexen Variablen darstellen.

Im Unterschied dazu enthielten die Mock-Thetafunktionen jedoch nur die Hälfte der Informationen, die zu ihrem Verständnis erforderlich gewesen wären. Der Rest lag im Verborgenen. Mit einem Vergleich beschreibt Bringmann diese Ausgangslage für ihre Forschung: “Man stelle sich vor, ein berühmter Komponist hinterläßt nach seinem Tode eine Symphonie, deren Noten in einer Geheimsprache verschlüsselt sind, die nur er selbst lesen kann.”

Kathrin Bringmann gelang es gemeinsam mit dem amerikanischen Mathematiker Ken Ono (University of Wisconsin, Madison) und dem Niederländer Sander Zwegers (University College Dublin), diese Geheimsprache zu entschlüsseln und die Mock-Thetafunktionen in eine mathematische Theorie einzubauen.
Professorin Bringmann, die an der University of Minnesota in Minneapolis forschte, folgte 2008 dem Ruf der Universität zu Köln. Zitiert nach Muster der Menschheit.

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