Ordnungen

“… müsste man erstmal definieren.

Sie sind – meiner Ansicht nach – Strukturen, die Raumzeiten herstellen, also die Handlungsfolgen innerhalb eines Raumes (wobei sich der Raum auch durch die Handlungsfolgen etabliert, so dass es sich hier her um Rhythmen handelt, die zugleich Raum, Zeit und Handlung konstituieren).” schreibt Frederik Weitz.

Eines sind die Ordnungen, die uns regieren, denen wir unterworfen sind, ohne dass wir das wissen. Was uns einem Geschlecht zu ordnet, was uns unreflektiert reagieren lässt, dieses Rot, diese Form der Körper, der Hüftschwung … Ein anderes die Ordnungen, mit denen wir reflektieren, mit denen wir uns von anderem unterscheiden lernen. Kant betont die prinzipielle Bedeutung des Zählakts für die Entwicklung der Selbstwahrnehmung (Apperzeption). Er koppelt die Entstehung des Denkens unserer selbst also an eine mathematische Tätigkeit. Problematisch ist darin, dass diese Tätigkeit prinzipiellen Status hat. Das Zählen wird damit zum einzigen Garanten der Konstitution des denkenden Subjekts. Zählen soll die Selbstwahrnehmung stiften und damit Reflexion und damit Kritik. Ich frage mich, ob andere Tätigkeiten neben dem Zählakt gedacht werden können, zum Beispiel die Wahrnehmung von Wind oder von Wellen oder später von zitternden Kompassnadeln.

Frederik Weitz

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