Nils Röller: Granatapfel
Die schlanke, die ranke,
wollen wir nicht geknickt sehen,
die schlanke, rhythmische, weltliche,
dürfen wir nicht geknickt sehen,
die Stadt ihrer Türme beraubt,
sollen wir nicht geknickt sehen,
also bauen wir sie wieder auf ihre Türme,
sollen wir ihr, müssen ihr wieder ihre Türme erbauen,
ihr der Herrin der Welt, Stadt der Weltstädte.
Es wird,
es muss,
es soll der Türme Turm, den wir bauen werden dürfen, wollen, sollen.
Aus seinen Fenstern wollen wir schauen,
müssen wir bald schauen dürfen.
Was wir aber zeigen, preisen, bieten können in den Schaufenstern, dieses Turms der Türme,
das werden wir nicht sagen.
Uns fehlt die Kraft, die Leidenschaft,
wir haben sie verbaut, verplant, versetzt.
Aber eine Liebe versetzt man nicht, einen Granatapfel verschenkt man nicht,
Wenn man es aber tut, dann bleibt einem nichts, als fremde Türme zu bauen.
Granatapfel