Pilz und Weltseele

Die Wahrnehmung der Seele verändert sich mit den Metaphern, die zur Verfügung stehen. Im ausgehenden 20. Jahrhundert wird die menschliche Seele mit Metaphern aus den Computerwissenschaften erfasst. Sie wird als Fülle diskreter Verschaltungen beschrieben. Wenn nun aber die Seele mit mycotologisch erfasst wird, also im Vergleich mit Pilzformen?

Da liegt ein weisser Pilz. Seine Lamellen erinnern an erstarrte Stromschnellen. Nichts verrät sein Äusseres über Heil-und Giftkräfte in seinem Inneren. Man ahnt, dass er sein Hervorkommen einer Verarbeitung von etwas Anderem verdankt. Er setzt sicht beinahe unwahrnehmbar fort. Anders als Blumen benötigt er nicht Insekten zur Vermehrung, sondern er verteilt sich mit Hilfe von Wind und Schwerkraft beinahe selbst. Er verstreut sich, hängt sich fest, gräbt sich unwahrnehmbar ein.
Lässt sich mit einer solchen Vorstellung über die menschliche Seele nachdenken?

Ein Kapitel bei Sheldrake lautet: Der Pilz und die Weltseele. Die menschlichen Seele können als Spore der Weltseele gedacht werden. Dazu liessen sich mittelalterliche Gedanken aus arabischen Quellen erschliessen.

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