Einheit – Vielfalt

Einen fensterlosen Spiegel des Universums nennt Leibniz Monade. Eine Monade erfährt ihre Umwelt als Spiegelung.

Wachstum bedeutet, dass die Monade begreift, dass die Spiegelungen sich vervielfachen. Einsicht bedeutet, dass diese Spiegelungen abhängig sind vom jeweiligen Verhältnis der Monade zur Welt. Über dieses Verhältnis kann die Monade nicht viel wissen. Sie kann hoffen. Sie kann glauben, dass ein anderes Wesen ihre Stellung zur Umwelt eingerichtet hat.

Früher richtete sich dieser Glauben an eine höheres Wesen, das Gott genannt wurde. Heute entdecken wir, heute denken wir erneut, dass Gott ein Name ist. Wir glauben, dass unser Glauben sich ändert, wenn Gott nicht länger sprachlich, sondern mathematisch oder digital oder akustisch oder als Game aufgefasst wird. Der Glaube an Gott wird damit etwas, das von Medientechniken abhängig ist.

Leave a Reply