Differenz – Differance – Unterschied – Unterschieht

Derrida*spielt mit dem Unterschied zwischen dem Wort difference und dem Wort differance, das er selbst geschöpft hat. Differance-Bildung ist eine Reaktion auf die Unvereinbarkeiten unseres Denkens. Dass dieses Denken, dass die Kunst, die sich diesem Denken verwandt fühlt, dem Leben nicht den Rücken kehrt, sondern gerade in Differenz zum gewohnten Darstellen dem Leben, den noch nicht verstandenen Aspekten des Lebens, Referenz erweisen willen, das ist ein Anlass von einer Kunst der Referance zu sprechen:
Kunst der Referenz: Kunst, die sich auf andere Kunst bezieht

Kunst der Reverenz: Kunst, die dem Schaffen anderer Künstlerinnen und Künstler, Denkerinnen und Denker Reverenz, das heisst Achtung erweist

Kunst der Referance: Kunst, die der nicht-Darstellbarkeit, der prinzipiellen Diskrepanz zwischen Kunst, Leben und Denken, Reverenz/Achtung erweist.

* Différance [dife’???s] ist eine Wortschöpfung des französischen Philosophen Jacques Derrida (1930-2004) und ein zentrales Wort in der von ihm entwickelten philosophischen Dekonstruktion. Als deutsche Übersetzung wird gelegentlich ‘Differänz’ verwendet; diese Übersetzung greift aber deutlich zu kurz, denn die différance erhält ihre Bedeutung gerade aus der Doppeldeutigkeit der französischen Aussprache: Was gleich klingt, meint in der Schriftform durchaus anderes. Mit diesem Wort (Derrida selbst würde die différance nicht gerne als Begriff verstanden wissen) und der dahinterstehenden Denkart kritisiert er die phonozentristische (auf das gesprochene Wort zentrierte) abendländisch-philosophische Tradition. Besonders einflussreich war der Begriff in der Hermeneutik des Poststrukturalismus und in den Gender Studies. Teilweise wird es auch als sprachpolitisches Konzept interpretiert.

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