Takt

“Einem jeden Menschen ist die Fähigkeit des Taktschlagens, wenn auch in primitiver Form, eigen, und diese Fähigkeit bildet die Grundlage für das Zählen… Die Zahl ist kein angeborenes Naturerzeugnis, sondern ein von den Menschen ersonnenes Kunstprodukt und besteht in einem objektiven Merkmal, mit dem man die einzelnen Takte bezeichnet, wie der Buchstabe als sichtbares Zeichen eines bestimmten Lautes dient.

Ursprünglich wird die Zahl wohl dadurch entstanden sein, dass man mit der taktschlagenden Hand Striche nebeneinander in den Sand ritzte. So entsteht auch heute noch die Zahl für jeden Schüler, wenn er in der ersten Rechenstunden Striche auf die Tafel schreibt. Hierdurch erst gelingt es, ein Bindeglied zwischen Zeitgrössen und Raumgrössen zu schaffen, und dieses Bindeglied nennen wir Zahl”. Uexküll, Jakob von: Theoretische Biologie. [1920/28]Frankfurt/M. 1923. Suhrkamp, S. 73f.

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