Sie fragt sich: Wie könnte man sich von diesen Bildern angesprochen fühlen, wenn die Bilder nicht insgeheim den gleichen Status genossen wie reale Dinge? Nicht, dass Bilder so mächtig sind, vielmehr ist die Welt so schwach. Sie konnte in ihrer Schwäche zwar lebendig sein, das schon, etwa wenn die Sonne in den Obstgärten die abgefallenen Aepfel briet und das Tal nach Cidre duftete, oder wenn Jordan an kalten Abenden zum Essen nach Chadds Ford gekommen war und die Reifen ihres Cabriolets auf der Kieseinfahrt geknirscht hatten; aber die Welt liess sich nur in Bilder fassen. Nichts gelange in den Kopf, ohne Bild geworden zu sein.

Jonathan Franzen: Die Korrekturen, Seite 422

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