Inclination: „Gemächlich kann man noch beobachten /
wie viel die mit dem Magneth bestrichene Nadell sich der Erden zuneige durch folgendes hierbei lehrendes Werckzeug. Nehmet 2. Dünne messinge Blatten auffs höchste eines halben Fingers breith und ohngefähr 4. Finger lang / füget diese zusammen in Gestalt eines Weberschiffleins / machet die Löcher A.B. und C. D. an beyde Ende und beyde Seiten des Schiffleins / Also dass das Loch C. und das Loch D. in gleicher Weithe seynd von A. und B. haltet eine Stahlerne schwange [sic!] Nadell in vollkommenem gleichem Gewicht durch einen silbernen oder Messingen Trath / lasset die beyde kleine Halter durch die Löcher C. und D. gehen / hencket dieses Schiflein mit einem Frawenhaar oder mit einem Faden so auss einem Aloê Blatt gezogen / bey dem Ende A. auff in eine Glässerne oder Cristallene Glocken E. / damit die Nadell vor dem Wind und Luft verwahret seye. Man bedienet sich eines Frawenhaars / oder Fadens von Aloê, weil solche gleich andern Faden oder Seyden nicht vertrehet seyn / welche ihn auffwinden die Nadell umbtrehen. Diese Glässerne Glocken stellet man auff eine Kupfferne oder hölzerne Bix / so gleich einer Kugel ausgehöhlet / und auff der einen Seiten ein Viertel eines Circuls in 90. Theil abgetheilet seye / gleich wie bezeichnet wird in der Figur F.G. [?] Bestreichet euer Nadell mit dem Magneth / und sie wird auff dieser Abtheilung bezeichnen / wie viel solche abwerts neige.“ ( A. A., Magnetologia, S. 16)
A. A., Magnetologia curiosa, Zentralbibliothek Zürich, Alte Drucke und Rara, NP 1836, Fig. 24 #
[ZB Magnet 2] William Gilbert, De Magnete (London: Petrus Short, 1600), Zentralbibliothek Zürich, Alte Drucke und Rara, p. 203
[ZB Magnet 2] William Gilbert, De Magnete (London: Petrus Short, 1600), Zentralbibliothek Zürich, Alte Drucke und Rara, p. 192
[ZB Magnet 3] Athanasius Kircher (1601-1680), Magnes sive De arte magnetica tripartium ( Köln: Iodocus Kalcoven, 1643), Zentralbibliothek Zürich, Alte Drucke und Rara, Z 113, p. 309
J.: Neigung, Neigung zum Guten, das schliesst den Tyrannenmord nicht aus, auch nicht, dass wir alle sterben müssen, unabhängig davon, wie sich unsere Schicksale verzweigen.
R.: Du zitierst Borges?
M.: Leibniz hat sich in Briefen ausführlich über Abweichung und Neigung von Magnetnadeln informieren lassen. Er kannte Sturms Einladungsschreiben zur vernetzten Beobachtung von magnetischen Abweichungen.
J.: Borges kannte Leibniz‘ Vorstellung der prästabilierten Harmonie, eines sind die Beobachtungen der Naturforscher, etwas anderes, wie sie in der Literatur und in der Philosophie verwendet werden, als Metaphern, die ein Bild der Welt konstruieren; ein Drittes sind die Instrumente, die zur Präzisierung der Beobachtungen führen, übrigens gehören mit diesem Post auch „Frawenhaar“ … und Aloê-Faden zur Gerätschaft magnetischer Erfahrungen.